Jemand fragte mich nach Schlafapnoe. Ich habe ihm gesagt: So bin ich sie losgeworden…
Dem Stillstand des Atems gingen bei mir schwache Atmer voraus. Diese habe ich mit mir als Signal (Anker) vereinbart für tiefes Atmen. Möglich wäre jedes beliebige andere „erste Anzeichen“. Ich habe mit mir vor dem Einschlafen abgesprochen: Immer wenn der Atem schwach wird, ist das mein Signal, um einmal tief durchzuatmen und danach normal weiter zu atmen. Das hat ab der ersten Nacht funktioniert. Jetzt werde ich manchmal davon wach, dass ich nach einigen schwachen Atemzügen sehr tief atme. Ich lobe mich und schlafe weiter. Sinnvoll ist es, die Situation vor dem Stillstand als Auslöser für tiefes Atmen zu vereinbaren.
Der Hintergrund der Technik: Das Aufwachen und zur-Toilette-Gehen bei nächtlich voller Blase, funktioniert mit einem ähnlichen „Anker“ im Schlaf. Nur viel komplexer – das Denken folgt hier der Regel: „Wenn die Blase voll ist, bitte abschätzen, wie lang es bis zum Morgen ist; wenn zu lange, dann bitte aufwachen“. Der amerikanische Hypnotheapeut Dan Kohen sagt: Wir fallen darum nachts nicht aus dem Bett, weil wir im Schlaf bemerken, wenn der Arm oder ein Bein auf einer Seite aus dem Bett hängt, und uns wieder auf die andere Seite zu drehen.
Solche Verknüpfungen lassen sich beliebig neu vereinbaren, zum Beispiel auch, um Schnarchen zu beenden. Der Kindertherapeut Dan Kohen erklärt darum zum Beispiel nachts einnässenden Kindern, mit denen er arbeitet: Wenn du schläfst, ist dein Gehirn trotzdem wach und kann reagieren und lernen wie am Tag. Wenn das stimmt, gilt es auch für Leute, die im Schlaf gelegentlich einmal das Atmen vergessen.
es gibt seit kurzem eine umfassende Infoseite (atmungundschlaf.de) im Netz zu diesem Thema
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, wird mit dieser Methode nicht die Ursache von Schlafapnoe bekämpft und eventuell eliminiert, sondern nur eine Gegenreaktion beim Nahen des Atemstillstandes mit Hilfe eines Ankers erzeugt. Ich zergrüble mir den Kopf, wie ich meinem UB klarmachen kann, den erforderlichen Muskeltonus der Hals-und Rachenmuskulatur auch im Schlaf aufrecht zu erhalten. Etwa in dem Sinne wie das Wiederauffrischen natürlicher vom UB gesteuerter Abläufe. Ich bin schon lange auf der Suche nach einem wirkungsvollen Mechanismus und freue mich, das auf diesem Umweg zumindest erstmal eine Hilfe gegeben ist. So richtig zufrieden bin ich mit dieser Lösung aber nicht. Das erinnert mich irgendwie an Kinder die an einem Brunnenrand spielen und kurz bevor ein Kind hineinfällt, wird schnell noch ein Brett zwischengeschoben.
Milton Erickson, einer der Pioniere der Hypnotherapie hat bei Zähneknirschen (Bruxismus, Proxismus) Patienten die Suggestion gegeben, die Muskelspannung aus dem Kieferbereich in die Hände zu lenken, wo sie weniger stört. Wenn man will, kann man sie später in einem zweiten Schritt in die Matratze schicken. Ein ähnliches Verfahren ist möglicherweise abgewandelt bei Schlafapnoe möglich. Für mich persönlich war das Vorgehen, schwache Atemzüge als Pawlowsche Glocke für tiefes Atmen zu gebrauchen, und so das Einatmen als bedingten Reflex zu konditionieren, schon zufriedenstellend.