Eine Schatzkammer an metaphorischen Geschichten bilden Filme. Mit Kindern kann man über Shrek reden, mit Paaren über Liebesfilme, mit rauen Kerlen über Actionfilme… und wer unfreiwillig in Therapie kommt – sowas gibt’s, und gar nicht selten – wird sowieso lieber über Filme reden als über Psycho-K…
Also, wer die Lieblingsfilme seiner Gesprächspartner kennt, kann sie als Beispiele und Metaphern für mögliche Lösungen heranziehen. Die Risiken eines Weges, mögliche Abwege, der Preis und der Wert eines Ziels können daran besprochen und ins Leben der Beratenen übertragen werden. Ein Film an sich wirkt schon hypnotisch. Er induziert gelenkte Träume, wirkt also unter Umgehung des Bewusstseins direkt auf das Unbewusste. Filme und Bücher aktivieren Suchprozesse, deren Ergebnisse vom Unbewussten für das eigene Leben nutzbar gemacht werden. Diesen Effekt kann man aktiv für die Beratung nutzen. Einige Therapeuten haben begonnen, Jugendliche ihre Lieblingsvideos in die Therapiesitzung mitbringen zu lassen, Ausschnitte daraus zu zeigen und hieran ein Gespräch anzuknüpfen. In einer Paarberatung können die Partner aufgefordert werden, Filme zu suchen, die Lösungselemente für ihre Situation enthalten. Ein Teenager kann aufgefordert werden, einen Werbespot für sich zu schreiben oder ein Computerspiel zu erfinden, das er zum Training neuer geistig-seelischer Fähigkeiten einsetzen könnte. Auch die systemischen Fragen vom Typ „Wenn über Ihr Leben ein Film gedreht würde…“ führen in diese Richtung. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Warum nicht über Filme reden? Ganz beiläufig kann der Berater das herausfischen, was ihm wichtig scheint, um den Beratenen auf die Suche zu schicken nach neuen Spuren für sein Leben. Bildspuren… Tonspuren… Fußspuren… Denkspuren.