Beobachten Sie doch einmal:
Wenn sich jemand bei einem Gespräch mit dem Finger von innen nach außen unterm Auge reibt (die Bewegung verläuft meist in einer Diagonale bzw. mit einer leichten Rundung nach unten), dann wurde gerade über etwas gesprochen, worüber er weinen könnteoder worüber er früher einmal viel geweint hat.
Reibt sich jemand während des Gesprächs das Auge (meist eher mit dem Handballen), dann wurde gerade über etwas gesprochen, was ihn gekränkt hat – im Sinne einer Demütigung oder Verärgerung.
Räuspert sich jemand während eines Gesprächs nach einer emotional belangvollen Stelle, dann drückt das regelmäßig eine unausgesprochene Verärgerung aus.
Bewegt jemand während eines Gesprächs abwechselnd die Zehen oder Füße, so denkt er unbewusst ans Gehen – entweder, weil gerade vom Gehen gesprochen wird oder weil er in Gedanken schon wieder unterwegs ist.
Drehen ein Mann und eine Frau, die sich nicht näher kennen, ihre Körper so zueinander, dass sie im Sinne eines Puzzles (oder einer umgekehrten Kontinentaldrift) aneinander geschoben werden könnten und das Ganze eine Umarmung ergibt, dann ist genau die Botschaft ihres Unbewussten: „Das da möchte ich.“ Auf Parties und bei anderen Anlässen lässt sich der Effekt relativ oft beobachten. Nicht zu unterschätzen ist, dass sich oft nur ein „Partner“ so verhält und der andere ihm den Rücken dreht – nicht, weil er so umarmt werden möchte, sondern weil er kein Interesse hat. Zu bedenken ist auch, dass die Stimmen von Vernunft und Moral noch zu Wort kommen, ehe die beiden – vielleicht – ein Paar werden.
Viele Leute meinen, solche Aussagen könnten nicht allgemein gelten. Das mag sein. Zumindest aber sind die Ausnahmen von diesen Regeln sehr, sehr rar.