Eine kleine Geschichte zur Anästhesie mit Hypnose…
„Ich musste viel von Ihrem Zahn entfernen. Ich habe fast bis an den Nerv gebohrt“, stellte der Zahnarzt fest. „Und Sie scheinen mir sehr tapfer zu sein. Wie konnten Sie denn das alles nur aushalten ohne Spritze?“ „Ich saß an einem See an meinem Urlaubsort. Ich hörte den Wind in den Blättern rauschen, und einmal fuhr ein Auto vorbei oder ein Motorrad. Ich spürte die kühle Luft auf meiner Haut. Ich hockte in der Sonne auf einem großem, weißen Stein; aber nein – das war ja wirklich und wahrhaftig mein Zahn!“
Alternativ kann man als Adler über ein Gebirge fliegen, dabei bedarfsweise in der Ferne einen schneebedeckten Berg in Form eines Zahnes sehen und sich erinnern: „Wenn er dort ist, hat er nichts mit mir zu tun, denn ich fliege hier“. Auch dies wäre eine Externalisierung mit einer Endlosschleife vom potentiell schmerzhaften zum betäubten Zustand.
Und natürlich: Wer hypnotische Anästhesie anwendet, braucht Wissen über die Möglichkeiten und Risiken von Hypnose in gesundheitlichen Belangen. Wichtig ist, dass Schmerzen mit einer Signalfunktion mindestens teilweise erhalten bleiben und dass verringerte Schmerzen nicht so missverstanden werden, als ob die ärztliche Behandlung weniger notwendig geworden wäre. Selbsthypnose kann man lernen. Neben Büchern zum Thema ist es sinnvoll, dazu einige Stunden bei einem ausgebildeten Hypnotherapeuten zu nehmen.