Eine schöne Suggestivmethode bei Heuschnupfen beschreibt Hans A. Abraham aus Palm Beach, Florida, in Hammonds „Handbook of Hypnotic Suggestions and Metaphors“. Methodisch handelt es sich um die imaginative Nutzung eines Placeboeffektes zur Systematischen Desensibilisierung allergischer Reaktionen. Bei der hypnotischen Allergietherapie ist es besonders wichtig, das Vorgehen nicht abzubrechen, sondern zu intensivieren, wenn ein (vermuteter) Teilerfolg eintritt. Hilfreich ist es, das Vorgehen auf angrenzende Allergien auszudehnen, um Verwechlungen auszuschließen (z.B. wird eine noch vorhandene Gräserallergie für eine Haselallergie gehalten, die bereits aufgelöst ist). Abraham suggeriert Folgendes:
„Die globale Mobilität in unserer Welt bringt es mit sich, dass Menschen in unserem Zeitalter jederzeit in alle Kontinente und wieder zurück reisen. Auch wird zu jeder Zeit auf vielen Wegen Frachtgut zwischen den Ländern und Kontinenten hin und her transportiert. Dadurch ist auch bei uns zu jeder Zeit mit einem gewissen Maß an Pollen in der Luft zu rechnen, wenn auch zu wenige, als dass sie irgendwelche Symptome produzieren könnten. Daneben gibt es eine Vielfalt an Pflanzen in unseren Wohnungen sowie in Parks, Gewächshäusern und botanischen Gärten. Es befinden sich in Deutschland also tatsächlich jederzeit ein paar Pollen in der Luft, auch wenn dies wirklich völlig unzureichend ist, um bei irgendjemandem ein Symptom zu erzeugen.
Stattdessen können diese absolut minimalen Pollenmengen tatsächlich etwas anderes erzeugen, und das ist wirklich höchst interessant: Auch diese winzige Menge trifft nämlich auf Ihre Haut und auf die Schleimhäute Ihrer Atemwege – und haben dort eine ganz ähnliche Wirkung wie die Desensibilisierungsspritze eines Allergologen: Sie machen Ihren Körper Schritt für Schritt unempfindlich gegen Pollen. Diese Wirkung geschieht nochmals wesentlich besser, wenn Sie sich einmal in Gedanken mit diesem Effekt vertraut gemacht haben. Es wird nämlich zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr eine allmähliche, schrittweise Zunahme an Pollen in der Luft geben, die Ihren Körper dann zunehmend desensiblilisieren und damit für Pollen mehr und mehr und immer mehr unempfindlich machen. Wenn dann die Pollensaison da ist, wird Ihr Körper vollständig vorbereitet sein. Und obwohl es im ersten Jahr bei wenigen Leuten noch vereinzelt einige Symptome geben kann, werden sie nicht mehr ausreichen, um deren Befinden noch zu beeinträchtigen. Und Saison für Saison werden die Symptome noch weiter zu vernachlässigen sein, bis sie völlig verschwunden sind.“ (H.A.Abraham, in: Hammond, Handbook of Hypnotic Suggestions and Metaphors, New York, London 1990, S.265f.).
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