Die Alarmglocke läutet. Schnelle, schwere Schritte, Rufe. Das Rascheln hastig angezogener Schutzkleider. Nochmals schnelle Schritte. Innerhalb einer Minute sind die Feuerwehrleute im Fahrzeug und auf der Straße. Laut ist die Sirene des Fahrzeugs zu hören. Sie kommen am Brandort an. Rauch dringt im dritten Stock aus dem Fenster. Der Einsatzleiter gibt die Kommandos. Der Fahrer dreht die Leiter hoch, zwei Mann kümmern sich um die Schläuche, zwei Mann laufen zum Hauseingang. Ein Fenster öffnet sich. „Guten Morgen, was ist denn los?“ „Feuer! Bleiben Sie am Fenster! Wir holen Sie raus!“ „Aber nicht doch! Das nebenan ist meine Küche! Ich war gerade einkaufen. Dabei ist mir der Kuchen angebrannt, und jetzt musste ich das Fenster öffnen, um zu lüften. Aber kommen Sie rein! Ich mache Ihnen einen Kaffee! Das bisschen Rauchgeruch hier oben wird Sie ja sicher nicht stören.“ Die Feuerwehrleute stutzen erst, und dann lachen sie. „Kommando: Zurück!“ ruft der Einsatzleiter, „Blinder Alarm!“ Der Schlauch wird wieder eingerollt, die Leiter wieder zurückgedreht. Die Männer am Hauseingang schlendern gelassen grinsend zurück zum Fahrzeug. Sie ziehen ihre Helme und Schutzkleider aus und legen sie ins Auto. Dann gehen Sie nach oben, wo schon der dampfende Kaffee auf sie wartet. „Ich glaube, Sie müssen Ihr Alarmsystem überprüfen“, sagt die Hausbewohnerin. Der Einsatzleiter nickt. Das Alarmsystem muss überprüft werden. „Wir werten jeden Einsatz aus und diese Art von Einsätzen besonders“, sagt er und zwinkert. „Wir werden die Leitstelle informieren, damit uns so etwas nicht mehr vorzukommen braucht. Obwohl, der Kaffee schmeckt gut.“
Die Geschichte verwende ich, um Fehlalarmierungen des Körpers und der Seele aufzuklären. Hauptsächlich setze ich sie ein bei Immunerkrankungen; sie dürfte sich jedoch auch bei Panikstörungen bewähren.
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