Manchmal spreche ich mit Klienten darüber, welche Art von Arbeit vom Arbeitgeber und den Kunden tatsächlich belohnt und anerkannt wird – und vor allem, ob ihre Arbeitsweise wirklich in ihrem eigenen Interesse ist. Auch am Arbeitsplatz ist oftmals nichts so, wie es scheint. Manchmal erhoffen sich Menschen Anerkennung für die Arbeit nach ihren eigenen Werten statt nach denen der anderen und manchmal übersehen sie, dass der andere kein Verhältnis zum Vorteil beider Parteien anstrebt. Manchmal lassen sie sich täuschen und manchmal betrügen sie sich selbst. Manchmal verlangt der Betrieb etwas, was dem Betriebsklima, der Kundenzufriedenheit und dem Umsatz schadet, und manchmal verlangt er nur, dass die Arbeitenden sich selbst schaden. Gelegentlich gibt es auch die Kombination von weisen Chefs mit weisen Untergebenen und weisen Kunden. Ein genaues Hinschauen: „Was nutzt wem wie lange?“ lohnt sich aber doch immer wieder.
Es war in einem pfälzischen Dorf im 18. Jahrhundert. Der Ortsvorsteher erbat von der französischen Besatzung nach zehn Jahren gewissenhafter Amtsführung die Versetzung in den Ruhestand. Die Behörde prüfte das Ansinnen und antwortete: „Geehrter Herr, da Sie Ihren Dienst in all den Jahren so ausgezeichnet versehen haben, lehnen wir Ihre Entlassung in den Ruhestand ab.“