Am 31.12.2008, eine Stunde vor der großen Knallerei, hat eine Frau namens Inga zwei kurze Kommentare zu der Beschreibung unseres Heidelberger Tinnitusexperiments zu Hypnose geschrieben. Ich hatte eine 23minütige Standardversion unserer Tinnitustherapie als MP3 ins Netz gestellt. Das war ein wenig gewagt gewesen, denn mit unseren Probanden hatten wir jeweils anderthalb Stunden und hochgradig individuell gearbeitet. Trotzdem stellte ich die Frage, ob durch diese standardisierte Kurzfassung therapeutische Effekte erzielt werden können.
Inga schrieb: „einmal angehört, schon gebessert, werde weiter berichten… das bringt’s irgendwie, würde gern kontakt aufnehmen“. Auf meine Antwort hin erhielt ich die folgende Antwort, die ich mit Erlaubnis der Verfasserin gerne zitieren möchte:
Ich glaube, dass die Hypnotherapie eine wunderbare Sache ist, gerade bei Tinnitus, denn der ist ja ganz eng mit unserer Seele verbunden, nicht? Sehr gut bei Ihrer Datei fand ich, dass man sich fragt: Wieviel Stille ist jetzt da – nicht: Wieviel T. ist jetzt da. Das war für mich verblüffend und sehr einleuchtend. Hat weitergeholfen, hat gutgetan. Mal morgens nicht in die Küche zu gehen mit dem Gedanken: Na, wie ist der T. jetzt … sondern auf diese 90 % Stille zu gucken (bzw. zu hören). Das Bild mit dem Adler hat bei mir sofort eine sehr tiefe Entspannung ausgelöst, das hätte auch noch etwas länger gehen können. Der gute Wachhund – auch schön, dass man nicht immer denkt, T. ist etwas Schlechtes, sondern prinzipiell etwas Gutes, das sich dann aber auch wieder beruhigen darf. Auch das Musik-Bild ist natürlich sehr hilfreich. Wir hören die Musik, nicht den Fehler. Und der Fahrstuhl – ich habe mir da eher einen Heißluftballon oder eine Seilbahn vorgestellt, denn Fahrstühle erinnern mich an Hochhäuser, die ich eigentlich nicht so mag. Aber die Dachterrasse war wieder sehr angenehm. Und die vollkommene innere Freiheit, das ist es, was wir alle brauchen, oder?
Die Verfasserin schrieb weiter: „Sehr, sehr dankbar wäre ich auch für jede Erfolgsgeschichte, die Sie berichten können. Man braucht einfach Hoffnung. Das Internet ist voller Schrecklichkeiten und Foren voller Jammer und Not, unerträglich… Man holt sich täglich seine Portion Hoffnungslosigkeit ab.“
Vielleicht gibt es ja auch hier Leute, die positive Erfahrungen im Umgang mit den Ohrgeräuschen gemacht haben und ihre „Erfolgsgeschichten“ erzählen möchten?
Hallo Inga,
Sie wünschten sich eine Erfolgsgeschichte? Ich kann Ihnen dienen:
Ich bin Ärztin. An einem Samstagmorgen während des Kassenärztlichen Notdienstes meldete sich eine Dame telefonisch in der Praxis, weil sie plötzlich starke Ohrgeräusche hätte.
Diese seien ganz plötzlich aufgetreten. Ich empfahl ihr in die HNO Klinik der Universität zur Infusionstherapie zu gehen. Sie lehnte ab mit der Begründung, Infusionstherapien hätte ihr noch nie geholfen. Ich war für einen Moment stutzig, dachte aber über die Aussage nicht mehr weiter nach.
Am Vormittag erschien dann betreffende Dame in der Praxis. Bei der körperlichen Untersuchung zeigte sich ein schwerer Infekt der oberen Luftwege mit Minderbelüftung der Atemwege und starker Verschleimung.
Ich erklärte mir den Tinnitus im Rahmen des Infektes. Zusätzlich zur konservativen Therapie des Infektes empfahl ich ihr eine Akupunkturbehandlung. Sie stimmte zu, und ich akupunktierte sie sofort einmalig.
Da die Dame nicht zu unseren Patienten gehörte, bat ich sie, sich nochmals zu melden bzw. am nächsten Tag nochmal vorstellig zu werden, um die Behandlung zu wiederholen
Abends rief sie an mit der Mitteilung, sie würde wahrscheinlich nicht mehr kommen es ginge deutlich besser.
Sonntags teilte sie mir mit. dass der Tinnitus sei weg und es ihr gut ginge.
Ein paar Wochen später machte ich einen Hausbesuch.
Aufgeregt winkte eine Dame an einem Zaun. Als ich näher kam, meinte sie: „Kennen Sie mich noch? Ich hatte Tinnitus und war bei Ihnen in der Sprechstunde. sie haben mir Nadeln gesetzt.“
„Ach, ja stimmt. Wie geht es Ihnen.“
„Sehr gut. Wissen sie ich hatte schon ganz lange Tinnitus. Nichts hat geholfen. Dann kam die Erkältung und ich hatte zwei Geräusche im Ohr. Das hat mich fast verrückt gemacht. Der zweite Tinnitus warnach der Behandlung mit den Nadeln gleich weg, wie sie gesagt haben. Wissen Sie was aber seltsam war? Am Montag hatte ich mich abends ins Bett gelegt und dann war der erste Tinnitus auch weg. Nichts mehr. Ich habe genau hin gehört und es war einfach nur still. Er ist bis jetzt nicht wieder gekommen.“
“ Das freut mich. Das ist eine schöne Nachricht“
Ich habe nie wieder etwas von der Patientin gehört.
Liebe Inga,
manchmal muß man verschiedene Wege ausprobieren bis man seinen eigenen Weg entdeckt hat. Doch dieser führt ans Ziel. Spannend und erfolgreicher wird es, wenn man das Ziel nicht eng definiert, sondern ihm Raum und Variationsmöglichkeiten lässt. Die Möglichkeiten des Körpers und der Natur sind so grandios und vielfältig, dass unser menschlicher Verstand das oft nicht erfassen kann.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und die Lösung ( des Tinnitus)
Herzlichst
Alexandra Spitzbarth
I have tinnitus as well. Sucks doesn’t it?I have renlctey had an MRI for it and similiar to you, I was worried about the noise. I’ll let you know though that it’s not really that bad. The scan is relatively short (Mine went for about 20 minutes), they will also give you earplugs to help with the noise. I didn’t find it did any further damage at all.I’ll also say from now, that in 99% of cases, (Mine included) they won’t find anything wrong with you. Unfortunately with loud music and a loud society in general, a lot more young people are developing tinnitus than ever before.I guess the one good thing to take from it though, is at the end of the day as annoying as it is, it is only noise and won’t kill you.