Manchmal denke ich, die Zeiten für „große Liebe“ sind vorbei. Dann wiederum denke ich, Liebe ist keine Frage der „Zeiten“. Und dann schließlich fällt mir wieder diese eine Szene ein…
Das ist jetzt über 20 Jahre her. Aber ich denke immer wieder daran. Eine Zugfahrt irgendwo in Süddeutschland. Ich saß mit ihnen im gleichen Abteil. Ich hatte Termine, sie hatten Zeit. Zwei verliebte Menschen. Sie schaute ihm in die Augen und lächelte. Er lächelte zurück. „Hättest du mich nicht auf der Parkbank angesprochen“, so sagte er, „dann säße ich jetzt immer noch allein in meinem Altenheim.“
Auch ich denke manchmal, die Zeiten für „große Liebe“ sind vorbei. Allerorten begegnen mir angeknackste oder gebrochene Herzen… real und virtuell… Schutzwälle und Mauern der Ambivalenz… Sprachlosigkeit, die sich auch gerne in wildes, stereotypes Geplapper kleidet… gerne garniert mit „wirklich“ und „ganz ehrlich“… diesmal ist es „große Liebe“, diesmal, diesmal muss es doch… muss…
Wie schön sind da Geschichten wie die von dem Paar aus dem Zug.
Und auch Khalil Gibran „Von der Liebe“ lese ich gerne in solchen Momenten. Weil die Liebe ja längst da ist, in uns. Mal mehr, mal weniger verschüttet.
🙂
Liebe Grüße und danke für das Mit-Teilen dieser schönen Geschichte
Sandra