Fersensporn

Eben habe ich mit einem befreundeten Arzt telefoniert. „Ich habe deine Methode verwendet mit den Körperteilen, die miteinander kommunizieren“, hat er gesagt, „das war sehr schön“. „Welche Methode mit den Körperteilen?“ „Ich hatte eine Patientin mit einem schmerzhaften Fersensporn auf beiden Seiten. Sie ist Trainering für Marketingseminare oder so etwas ähnliches. Nachdem ich sie behandelt habe, hat nur noch die eine Seite weh getan. Ich habe ihr gesagt: ‚Wenn der Fuß, dem es gut geht, der Ausbilder wäre und der andere der Schüler, was würden Sie miteinander besprechen?‘ Lassen Sie die beiden doch mal miteinander darüber sprechen, wie der eine Fuß das hingekriegt hat, dass es nicht mehr wehtut und wie der andere Fuß das von ihm lernen kann!“ Die Frau hat mich irritiert angeguckt und nichts geantwortet. Heute kam sie wieder und hat gesagt: ‚Ich muss sagen, ich fand Ihren Vorschlag schon sehr eigenartig. Dann habe ich das beim Spazierengehen ausprobiert, die beiden Füße sich miteinander unterhalten zu lassen. Danach ist es tatsächlich besser geworden. Ich fand das komisch, aber es hat funktioniert.‘ „.

Die Methode stammt allerdings auch nicht von mir. Ich habe sie von Rosemarie Dypka aus Hamburg, die mir erzählt hat, dass sie immer wieder überraschende Ergebnisse erzielt hat, wenn sie die Klienten gebeten hat, die Körperteile auf der „kranken“ und der g“gesunden“ Seite miteinander ins Gespräch zu bringen. Sinngemäß hat sie gesagt: „Bei Symptomen auf nur einer Körperhälfte kann man die Körperhälften miteinander sprechen lassen, damit die Seite, der es besser geht, der anderen etwas beibringt!“

2 Gedanken zu „Fersensporn

  1. Das Lernen der einen von der anderen Seite kommt m. W. vom Feldenkrais.

    Ich habe aber starke Zweifel, dass bei Fersensporn dies so einfach ist. Da könnte sich der eine oder andere Patient auch veralbert fühlen. Es handelt sich um eine Kalkeinlagerung – im Röntgenbild zu sehen – als Folge einer Verletzung der Faszie, plus Entzündung. Die Entzündung ist dann die Ursache für den Schmerz.

  2. Vielen Dank für den Hinweis! Spannend…
    Eine Erfahrung aus der Hypnotherapie ist, dass sich sowohl Schmerz als auch Entzündungen oft gut suggestiv beeinflussen lassen. Bei klaren organischen Ursachen (Verletzungen, Post-OP-Situation) klappt das ja manchmal besser als bei den „psychosomatisch“ anmutenden Situationen. Ob die Ablagerungen irgendwie beeinflussbar sind, dafür wüsste ich keine Belege. Dass der Befund auf dem Röntgenbild zu sehen ist, wäre jetzt aus meiner Sicht noch kein Gegenargument gegen die Wirksamkeit der Intervention, zumal möglicherweise nur die Entzündung und der Schmerz beeinflusst worden ist. Andererseits – zumindest Erickson meinte, dass die Geschwindigkeit der Heilung von Knochenbrüchen suggestiv beeinflussbar ist, und auch Warzen werden ja hypnotherapeutisch (und früher von Besprecherinnen) mit Erfolg behandelt. Viele Grüße… 🙂

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