Hier ist eine sehr schöne Trance-Geschichte, um Kinder in den Schlaf zu begleiten.
(Vielleicht auch Erwachsene? Oder uns selbst?) Sehr cool, finde ich. Vielleicht probiert ihr die Geschichte einmal bei euren Kindern oder Eltern oder auch beim Partner bzw. der Partnerin aus.
In ganz normalem Tonfall und normaler Sprechgeschwindigkeit anfangen und dann zunehmend langsamer und pausenreicher sprechen, gern so ein bisschen in Märchenonkel- oder Märchentanten-Stimme . Und schauen, was passiert!
Verfasst hat die Geschichte meine Kollegin Livia Sold.
Lieben Gruß und Gute Nacht 🙂
Stefan Hammel
Dein kleiner Hund… ein kleiner Hund, genau wie dieser, der lernte und lebte bei einem Schäfer. Und an einem Abend kletterte der kleine Hund nach einem langen Tag auf der großen Wiese in sein Körbchen. Er war sehr müde, aber noch viel zu aufgeregt zum Einschlafen. Er hüpfte immer noch im Körbchen herum, so wie es die kleinen Schäfchen immer auf der Wiese machen. Der kleine Hund, der mag die kleinen Schäfchen nämlich sehr, weil die so lustig sind.
Und er erinnerte sich daran, wie der Schäfer einmal gesagt hatte: Komm, wir wollen doch mal sehen, wieviele Schafe unsere Herde eigentlich hat. Heute Abend schlafen alle mal im Stall und beim Reingehen zähle ich sie.
Die vielen Schafe auf der Wiese fanden es gar nicht so schlecht, mal im Stall schlafen zu dürfen. Schön warm, im frischen Stroh, ein bisschen Heu zum anknabbern hier und da, gedämpftes Licht, kuschelig… und so waren sie einverstanden, in den Stall zu gehen, als es Abend wurde.
Die ersten Schafe machten sich auf den Weg, und als sie durch die Tür gingen, machte der
Schäfer Striche auf eine Liste, auf ein Blatt Papier, mit dem Bleistift, so… eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben…
Nur die kleinen Schafe, die wollten lieber noch draußen spielen. Eins war besonders munter und sagte zu den anderen: Kommt, wir bleiben ganz hinten, dann können wir am längsten draußen sein. Und sie versteckten sich ein bisschen zwischen den vielen Schafen und wanderten so langsam ganz nach hinten…
Und an der Stalltür gingen weiter Schafe in den Stall und der Schäfer zählte: 26, 27, 28, 29, 30, 31…
Und im Stall wurde es langsam gemütlich. Die Schafe kuschelten sich in das schöne Heu und aneinander, und es war warm und behaglich, so schön aneinandergekuschelt, und hier und da määhhte nochmal eins, und die ersten machten schon die Augen zu, so schön, war es da.
Und der Schäfer zählte: 56, 57, 58…
Und immer mehr Schafe gingen in den Stall und wurde immer voller und kuschliger und
gemütlicher, mit den ganzen weichen, warmen, wuschlig-wolligen Schafen…
Draußen wurde das erste der kleinen Schafe so müde, dass es irgendwann zu den anderen sagte: „Ach Leute, ich geh schonmal rein. Bis später!“
Und bevor irgendeins von den anderen kleinen Schafen noch irgendwas sagen konnte, war es zwischen die großen Schafe geschlüpft und als es in den Stall kam, suchte es sich die schönste Kuschelecke überhaupt aus und da waren ja auch schon so viele andere Schafe zum ankuscheln und so strampelte es ein bisschen, bis es ganz im warmen weichen Stroh vergraben war und so am Rücken kuschelte es sich an ein großes Schaf und machte die Augen zu und hörte zu, wie die anderen Schafe atmeten… und manchmal machte irgendwo eins ganz leise Määääh… vielleicht schon im Traum… und es war ganz froh, dass es schon drin war und es so gemütlich hatte.
Und der Schäfer zählte: 72, 73, 74, 75…
Und die Schafe gingen in den Stall, eins nach dem anderen. Und es wurden immer weniger
Schafe draußen. Da sagten die kleinen Schafe zu dem muntersten von allen, das noch immer nicht hinein wollte: Wir gehen jetzt auch rein. Da drin ist es schön warm und hier wird es dunkel und alle gehen rein, wir wollen auch in das warme Stroh und mit den anderen kuscheln.
Und so gingen sie mit den anderen Schafen auch zum Stall.
Und der Schäfer zählte: 89, 90, 91…
Und draußen stand immer noch das kleine Schaf. Die anderen Schafe waren schon fast am Stall. Alleine war’s auch gar nicht mehr so lustig. Ganz viele von den anderen Schafen waren schon im Stall, die anderen waren unterwegs da hin…
Und da spürte das kleine Schaf, dass es doch auch schon sehr müde war. Und es dachte an das warme weiche Stroh und die großen, warmen, wuschlig-weichen Schafe…
Und so schaute es zum Stall und ging los, und obwohl es schon nur noch ganz langsam gehen konnte, holte die letzten Schafe noch ein und stellte sich schnell noch mit an und die letzten Schafe gingen durch die Tür und der Schäfer zählte, auch das kleine Schäfchen zählte er natürlich: 98, 99, 100.
Hundert Schafe hatte der Schäfer also. Das kleine Schäfchen fand gleich seine Freunde und einen kuschligen Schlafplatz. Und der kleine Hund hatte die ganze Zeit zugeschaut, wie die Schafe in den Stall gingen und der Schäfer zählte und Striche machte. Hundert Schafe. So viele. Und der Schäfer legte Liste und Stift in die Schublade des kleinen Tischchens am Stalleingang, machte das Licht noch ein kleines bisschen dämmriger, schloss die Stalltür, und ging mit dem kleinen Hund ins Wohnhaus, wo schon das Abendessen wartete.
Da merkte auch der kleine Hund, wie müde er war. Und er kuschelte sich in sein Körbchen, so wie die Schafe im Stall aneinander, und es war warm und weich und mollig, und er hörte den Schäfer in der Küche noch ein wenig herumklappern… aber das interessierte ihn schon gar nicht mehr so, denn er hatte schon längst die Augen zugemacht und träumte…
Und Du jetzt auch. Gute Nacht 🙂