Noch eine Geschichte zu Prüfungsdingen…
In der Vorbereitung auf sein Examen sagte ein junger Mann immer wieder zu sich Dinge wie diese: „Wenn du bis heute Abend um 18.00 Uhr diese hundert Seiten durchgearbeitet hast, dann darfst du dir den Abend frei nehmen.“ Wenn er dann schon um 17.00 Uhr sein Pensum geschafft hatte, dann arbeitete er noch eine Stunde weiter und schaffte in dieser Zeit hundertzwanzig Seiten. Und weil es an jenem Tag so ungewöhnlich gut voranging, arbeitete er nochmals eine Stunde bis um 19.00 Uhr und hatte am Ende einhundertdreißig Seiten bearbeitet. Einige Wochen später bemerkte er, dass er in seinen Vorbereitungen träge und lustlos geworden war. Die Arbeit ging langsam voran und besondere Tageserfolge wie der Beschriebene wollten sich nicht mehr einstellen. Er sprach darüber mit einem Bekannten. „Das ist ja kein Wunder“, sagte der. „Wenn du mit dir selbst eine Vereinbarung triffst, dann musst du dich behandeln wie ein Kind, das dir vertraut oder so wie deinen allerbesten Freund. Was du dir versprichst, das musst du halten – sonst kann die innere Stimme oder Person, die du betrogen hast, dir zukünftig die Mitarbeit verweigern, so wie ein Freund das wohl auch irgendwann täte, wenn du ihn betrügst und hintergehst. Wenn du eine Vereinbarung mit dir selbst einmal nicht einhalten kannst, musst du dich bei deinem inneren Freund entschuldigen. Und wenn du so einen Vertrag nachträglich gerne ändern willst, musst du den Freund oder das Kind in dir um seine Meinung fragen, und seine Antwort respektieren. Im Zweifel lasse alles beim Alten! Wer sich selbst nicht glauben darf, der ist ein armer Mensch! Ein Vertrag mit dir selbst muss heilig sein!“