„Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes; denn deine Liebe ist köstlicher als Wein.“ So beginnt das Hohelied Salomos.
Unter Beratungsgesichtspunkten eignet es sich für die Sexualtherapie, für die Paartherapie und für die Arbeit mit Singles auf Partnersuche. Nützlich könnte das Buch auch sein in der Therapie mit sexuellen Gewalttätern sowie in der Arbeit mit Opfern sexueller Gewalt. Das Ganze ist ziemlich erotisch… Und die Dinge, die da beschrieben sind, werden auf eine so sensible Art in Bilder gebracht – wunderbar!
Siehe, meine Freundin, du bist schön! Siehe, schön bist du! Deine Augen sind wie Taubenaugen hinter deinem Schleier. Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, die herabsteigen vom Gebirge Gilead. Deine Zähne sind wie eine Herde geschorener Schafe, die aus der Schwemme kommen; alle haben sie Zwillinge, und keines unter ihnen ist unfruchtbar. Deine Lippen sind wie eine scharlachfarbene Schnur, und dein Mund ist lieblich. Deine Schläfen sind hinter deinem Schleier wie eine Scheibe vom Granatapfel. Dein Hals ist wie der Turm Davids, mit Brustwehr gebaut, an der tausend Schilde hangen, lauter Schilde der Starken. Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge von Gazellen, die unter den Lilien weiden. Bis der Tag kühl wird und die Schatten schwinden, will ich zum Myrrhenberge gehen und zum Weihrauchhügel. Du bist wunderbar schön, meine Freundin, und kein Makel ist an dir. (Hsld 4,1-7)
Das Hohelied Salomos steht im Alten Testament der Bibel, kurz nach den Psalmen, die sich bei den meisten Bibelausgaben exakt in der Mitte befinden. Lesen sollte man dieses Buch in einer Übersetzung nach Martin Luther, weil diese anerkanntermaßen die einzige ist, die literarisch wertvoll ist und die Poesie des Hohenliedes entfaltet.
Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers, ohne Apokryphen, neue Rechtschreibung, schwarz (Nr.1101)
Stuttgart (Deutsche Bibelgesellschaft) 1984