„Das ist aber nicht mit Hypnose, oder so?“, hat mich neulich wieder jemand gefragt, nachdem ich sagte: „Ich bin Hypnotherapeut.“ „Ja, so richtig mit Hypnose?“, fragen andere. Wieder andere fragen: „Machst du auch Rückführungen?“, und meinen, dass ich jemanden in ein früheres Leben zurückführen könnte. „Nein, das mache ich nicht“, sage ich, und ich beginne, zu erklären:
Mit Hypnotherapie werden Therapieformen zusammengefasst, die das vorhandene Wissen über die Wirkung von Trance und Suggestionen therapeutisch nutzen. Man will Heilungs-, Such- und Lernprozesse fördern. Dazu wird entweder Hypnose im mehr formalen Sinn praktiziert (zum Beispiel die Augen auf einen Punkt richten und auf die Stimme des Hypnotiseurs hören), oder es werden alltägliche Tranceprozesse für die therapeutische Arbeit genutzt, etwa wenn eine Geschichte vorgelesen, gemalt oder gespielt wird. Daneben kann Hypnotherapie als Selbsthypnosetraining bzw. Erlernen von Entspannungsübungen gestaltet werden. Während zum Beispiel die systemische Therapie stärker die Außenbeziehungen in den Blick nimmt, befasst sich Hypnotherapie mehr mit Entfaltungsmöglichkeiten in der Innenwelt des Menschen.
Wie die systemische Therapie ist auch die Hypnotherapie Kurzzeittherapie, deren Umfang sich oft auf wenige Sitzungen beschränkt. Hypnotherapeuten arbeiten auftragsorientiert, das heißt, sie ermitteln zusammen mit den Klienten Ziele, die in der weiteren Beratung verfolgt werden und deren Erreichen am Ende überprüft wird. Voraussetzung für eine gelingende Therapie ist der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung für das Verfolgen der gemeinsam gesetzten Ziele. Dazu ist eine Begegnung auf gleicher Augenhöhe, also ein möglichst geringes Machtgefälle zwischen Therapeut und Klient erwünscht.
Und dann habe ich den ganzen Abend Zeit, um weiter zu erklären, was Hypnotherapie nun wirklich ist.