Online Vortrag 02.05.2022: Die Insel der Liebe

Wie Paartherapie aus Versehen ganz leicht wird

Ich lade euch herzlich zu meinem Vortrag in der HYPNOSYSTEMISCHE KOMPETENZ WERKSTATT EICHSTÄTT ein.

Datum: 02. Mai 2022
Seminarzeit: 19:00-20:30 Uhr, 2 UE Unterrichtseinheiten.
Zielgruppe: Psychotherapeutinnen, Beraterinnen, Paar- und Familientherapeut*innen, …
Referent: Stefan Hammel, HSB-Kaiserslautern, www.stefanhammel.de
Veranstalter: HypnoSystemische Kompetenz Werkstatt Eichstätt, 85072 Eichstätt
Seminarort: Dieser Vortrag wird ONLINE angeboten (0-G)
Sie erhalten zeitnah vor dem Seminar einen Zoom-Link.

Anmeldung: Schriftliche Anmeldung an:
Mail: Psychoprax-stimpfle@t-online.de
Fax: 0 84 21 / 9 00 37 47
Seminarkosten: 25 €
Preise für Studierende und Auszubildende auf Anfrage
Fortbildungspunkte sind bei der Bayerischen Psychotherapeutenkammer beantragt.
Der Veranstalter ist akkreditierter Supervisor, Selbsterfahrungsleiter und Dozent der Bayerischen
Psychotherapeutenkammer. Die Fortbildung ist eine Kooperationsveranstaltung.

Ich freue mich auf eure Teilnahme.

Stefan

Entrümpeln

Quelle: pixabay

Stell dir einmal vor, wie du wohl aussehen würdest, wenn du ein Haus wärest. Und was da drin wäre, in dem Haus. Vielleicht gibt es da alte Sachen, die gar nicht zu dir passen: Möbel von deinen Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern, die irgendjemand vor etlichen Jahren da abgestellt hat, ohne dich zu fragen. Oder Sachen aus deiner Kindheit, die du nicht mehr brauchen kannst: Spielzeug, das du längst nicht mehr benutzt, ein Gitterbett oder Laufstall, damit du nicht wegläufst, ein Hochstuhl mit Gurt zum Festbinden, in den du, selbst wenn du es probieren wolltest, gar nicht mehr reinpassen würdest. Sachen, die im Laufe der Jahre kaputtgegangen sind oder die man dir gekauft hat, die dir aber nie gefallen haben. Jetzt ist es Zeit zum Entrümpeln! Stell dir vor, wie das aussieht, wenn du mit ein paar Freunden alles auf die Straße trägst, was du nicht mehr brauchst. Einige Sachen kannst du vielleicht auf einem Straßenflohmarkt loswerden, andere sind Sperrmüll, einiges gehört auf den Wertstoffhof. Vielleicht verkaufen deine Freunde manche Sachen auch noch auf Internetportalen. Vielleicht gibt es auch Sachen, die du ihnen schenkst, wenn sie sie wollen. Manches kannst du kurzerhand deinen Eltern zurück geben. Ein Freund erklärt sich bereit und fährt das Zeug hin. Oder machst du das lieber selbst? Und schließlich – gibt es bestimmt auch Sachen, die du behalten willst. Was meinst du, welche Gegenstände werden zum Abholen auf die Straße getragen? Welche gehen zurück zu deinen Eltern? Was verschenkst du? Und was sind die Sachen, die du behalten willst?

Die Geschichte hilft dabei, unwillkürlich zu sortieren, welche Aspekte der Identität, welche Lebenshaltungen und Gewohnheiten bei der Weiterentwicklung der Persönlichkeit vor Veränderung geschätzt werden und welche aufgegeben bzw. in etwas Neues transformiert werden können.

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch „Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten bei psychischem Trauma“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel „Geduld und Zuversicht im Überwinden“.

Onlineseminar 08.04.2022: „Hochwirksame Kurzinterventionen bei traumatischen Belastungen (PTBS)“


Traumatisch nennen wir Erlebnisse, bei denen wir uns einer überwältigenden Bedrohung unseres Lebens oder unserer körperlichen und seelischen Unversehrtheit hilflos ausgeliefert sehen – wenn dieses Erleben dauerhaften psychischen oder auch körperlichen Schaden Beeinträchtigungen bei uns hinterlässt.

Was hilft Klient*innen, die unter traumatischen Belastungen leiden?

Die Antworten darauf sind so vielfältig wie die Situationen, die uns traumatisierte Klienten schildern, und doch gibt es Methoden, die sich immer wieder in der Praxis bewähren.

Astrid Vlamynck, Stefan Hammel und Claudia Weinspach stellen ihre Lieblingsherangehensweisen vor. Die präsentierten Methoden stammen besonders aus den Bereichen: Klopftechniken, NLP, Bonding-Psychotherapie, Systemische Therapie, Therapeutisches Erzählen, Therapeutisches Modellieren, Therapeutische Grüße und Hypnose sowie Erickson’sche Utilisation.

Die Kosten für das Seminar betragen 120,00 €.

Das Seminar wird online über Zoom gehalten. Anstelle einer Live-Teilnahme können Sie zum gleichen Preis auch das Video des Seminars per Stream ansehen (für 30 Tage, ab ca. 1 Woche nach dem Seminar. Stream zusätzlich zur Live-Teilnahme für 20 Euro).

Das Seminar ist bei der Ärztekammer zertifiziert und mit 12 Punkten versehen.

Das Seminar beginnt um 10 Uhr und endet um 18 Uhr.

Weitere Information und Anmeldung per E-Mail an stefan.hammel@hsb-westpfalz.de

2020 ist bei bei Klett-Cotta das Buch von
Stefan Hammel, Astrid Vlamynck, Claudia Weinspach
Ä n g s t e  e n t z a u b e r n – L e b e n s f r e u d e  f i n d e n
Die besten Interventionen aus 9 Therapierichtungen
erschienen.

Das zugehörige Interview von mir bei Radio Dreyeckland zum Thema: Therapeutische Methoden zur Reduzierung von Angst finden Sie hier.

Liebe Grüße, Stefan Hammel

Die Fernseher von nebenan

Quelle: pixabay

„Ich kann mich nicht richtig konzentrieren. Es ist, als ob in meinem Kopf ein Insektenschwarm herumfliegt, als ob hinter meiner Stirn etwas flimmert und vibriert“.

„Stell dir vor, in einer Familie hat jeder seinen eigenen Fernseher. Jedes Familienmitglied sitzt in einem anderen Zimmer und schaut sein eigenes Programm. Aber keiner hat die Türen zugemacht. Nun sitzt du in deinem Zimmer und siehst deine Sendung. Aus den Nebenräumen tönen fetzenweise die Dialoge und Geräusche der anderen Programme herüber. Du siehst auch Lichtreflexe von nebenan. Was tust du?“

„Ich gehe hin und mache die Türen zu.“

„Genau. Oder du könntest die anderen bitten, ihre Türen zu schließen, wenn sie so freundlich sind. Wenn das Türenschließen nicht reicht, könnt ihr auch Kopfhörer verwenden. Oder du könntest die anderen überzeugen, sich in einem Raum zu versammeln und ein Programm gemeinsam zu sehen, entweder deines oder das von jemand anderem. Ihr könntet die verschiedenen Möglichkeiten…“

„Und was heißt das jetzt für mich?“

„Wenn es flimmert und vibriert, laufen in deinem Kopf mehrere Filme. Das, womit du dich beschäftigen willst, läuft im Hintergrund, aber so laut, dass sie deine Aufmerksamkeit auf sich ziehen und deine Konzentration behindern. Vielleicht laufen sie ja deshalb so laut, weil sie dir emotional wichtig sind. Vielleicht wäre es gut, sich mit ihnen zu befassen, vielleicht sind sie aber auch gerade nicht dran. Kannst du mal nachschauen, was das für Filme sind? Und dich dann entweder in den Nachbarraum setzen oder den Leuten im Nachbarraum deines Gehirns sagen, sie sollen die Türe schließen, und du befasst dich ein andermal mit diesen Sachen?“

Situationen von Trauer und Trauma verursachen zuweilen erhebliche Konzentrationsschwierigkeiten. Daraus resultierten oft Probleme am Arbeitsplatz, bei der Vorbereitung von Prüfungen, im Straßenverkehr, bei der Koordination alltäglicher Verrichtungen und in nahen zwischenmenschlichen Beziehungen.

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch „Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten bei psychischem Trauma“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel „Geduld und Zuversicht im Überwinden“.

Vortrag in Eichstätt: Hypnotherapie in Palliativmedizin und Hospiz

Gerne möchte ich auf einen Vortrag in Eichstätt aufmerksam machen. Gehalten wird dieser von Dr. med. Wolfgang G. Schulze in Kooperation mit den Malteser Eichstätt. Ausgerichtet von der HypnoSystemische Kompetenz Werkstatt Eichstätt.

Dr. med. Wolfgang G. Schulz

Hypnotherapeutische Möglichkeiten für alle in der Hospiz- und Palliativarbeit tätige Menschen: Aus psychosozialen Berufen, Ärztinnen & Ärzte, Psychotherapeutinnen & Psychotherapeuten, Pflegekräfte und engagierte Ehrenamtliche …

Datum: 29. März 2022
Seminarzeit: 19 – 21:15 Uhr

Referent: Dr. med. Wolfgang G. Schulze, Bayreuth. Medizinische Hypnose M.E.G / Ausbilder MedHypKompact der MEG, Chefarzt PallMed i.R., ehemals Vorsitzender des Hospizverein Bayreuth, Facharzt für Strahlentherapie, Palliativ-Medizin, Radiologie, Master und Kursleiter Palliative Care
Veranstalter: Kooperation Malteser Eichstätt & HypnoSystemische Kompetenz Werkstatt Eichstätt
Seminarort: Dieser Vortrag wird PRÄSENT angeboten unter Einhaltung der zum Zeitpunkt der Durchführung gültigen Hygieneregeln. KHG Eichstätt
Anmeldung: Schriftliche Anmeldung per Email oder Fax an:
Mail: Psychoprax-stimpfle@t-online.de
Fax: 0 84 21 / 9 00 37 47

Der Vortrag ist kostenlos. Wir würden uns eine freiwillige Spende zugunsten des Malteser Hilfsdienstes Eichstätt wünschen!

Erdbeben

Wenn es in einer Stadt ein Erdbeben gibt, rennen die Menschen aus den Häusern auf die Straße. Die Unruhe und Aufregung ist enorm. Irgendwann aber ist das Erdbeben vorüber. Man bleibt noch eine Weile achtsam und umsichtig. Manchmal gibt es noch kleinere Nachbeben, oft auch keine. Wenn die Erde sich beruhigt hat, gehen die Menschen wieder ihren alltäglichen Verrichtungen nach. 

Die Geschichte lädt dazu ein, starke Körperreaktionen (Abreaktion) bei der Lösung traumatischer Starre als Rückmeldung zur Schwere der vorigen Belastung zu würdigen, ohne die Reaktion und das dahinterliegende Leiden zu bagatellisieren oder zu dramatisieren. 

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch „Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten bei psychischem Trauma“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel „Geduld und Zuversicht im Überwinden„.

Minensuche

Quelle: pixabay

Vor langer Zeit hatten die Rothen Khmer in Kambodscha eine Schreckensherrschaft errichtet. Als sie aus den Städten vertrieben wurden, haben sie sich aufs Land und in den Dschungel zurückgezogen, und hinter sich haben sie alles vermint. Als der Krieg vorüber war, haben einige von ihnen als Minenräumspezialisten ihr Geld verdient. Sie wussten ja noch ungefähr, wo sie die Sprengkörper vergraben hatten. Einer von ihnen hatte eine Methode entwickelt, mit einem Schilfrohr schräg in den Boden zu stechen ohne je den Auslöser einer Mine zu drücken. Immer mehr Menschen haben sich ihm angeschlossen, um unter seiner Anleitung Minen aus dem Boden zu holen. Zusammen mit seinen Helfern hat er viele Quadratkilometer Land entmint. Als der Staat ihm Minendetektoren zur Verfügung stellte, hat er sie nur zögernd angenommen. Er konnte sich nur schwer vorstellen, dass dieses Gerät effektiver sein sollte, als sein Schilfrohr.  

Die Metapher setze ich in ähnlichen Zusammenhängen ein wie die vorige. Die Botschaft ist: „Wir kommen voran. Es gibt nur eben viel aufzuräumen. Wir bleiben dran.“ 

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch „Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten bei psychischem Trauma“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel „Geduld und Zuversicht im Überwinden„.

Die zertretene Schnecke

Quelle: pixabay

Ein Mensch ging über eine Wiese, plötzlich machte es laut „krrrk!“ unter seinem Schuh. Der Mensch sah sich um. Was sah er? Er hatte eine Weinbergschnecke zertreten. Was tat dieser Mensch? Er nahm die Schnecke mit nach Hause. Mit einer Pinzette nahm er die kleinen Schalenstücke weg. Die größeren legte er wieder in die richtige Position. Dann bestreute er den Boden eines Einmachglases mit etwas Gartenkalk, setzte die Schnecke darauf, deckte sie mit Löwenzahn- und Brennesselblätter zu.

Am nächsten Morgen hatte die Schnecke das Unmögliche geschafft: Den größten Teil ihres Hauses hatte sie bereits repariert, und am übernächsten Tag konnte sie schon in die Freiheit entlassen werden.

Eine Schnecke kann, was ein Mensch nicht für möglich hält. Manchmal braucht es Hilfe von außen, aber der wesentliche Teil der Arbeit kommt wie von selbst von innen.

Die Geschichte verwende ich im Gespräch mit Eltern, die sich Sorgen um ihre seelisch verletzten Kinder machen, um sie zu ermutigen, den Fähigkeiten ihrer Kinder zu Heilung und Entwicklung zu vertrauen. Daneben verwende ich sie auch im Gespräch mit Menschen, die selbst Verletzungen erlitten haben, um ihr Zutrauen in die Möglichkeit ihrer Seele, sich selbst zu heilen und dabei auch von der therapeutischen Arbeit zu profitieren, zu stärken. (Die Informationen zur Schneckenhaus-Reparatur stammen aus https://mamamisas-welt.blogspot.com/2016/07/schneckenhaus-reparieren.html; 18.11.2021)

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch „Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten bei psychischem Trauma“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel „Geduld und Zuversicht im Überwinden„.

Die neue hsb-Broschüre ist da

Liebe Leserin, lieber Leser,

Einst waren Erbsen „hybrid“, dann Rosen, später Autos und jetzt auch Seminare.
Was ist eigentlich „hybrid“? Erfunden hat das Wort Gregor Mendel, der Vater der Vererbungslehre. Manchmal taten seine Erbsen nämlich nicht, was sie sollten.
Das Geschöpf lehnte sich gegen seinen Schöpfer auf, so sah es Gregor Mendel als Mönch. Er nannte das „Hybris“, und die Erbsenpflanzen, die sich so verhielten, waren für ihn „hybrid“.

Seit März 2020 bieten wir alle Seminare hybrid oder online an. Das ist auch eine
Auflehnung, allerdings nicht gegen höhere Mächte, sondern gegen die höhere Gewalt abwechselnder Untätigkeit und Hektik im Umgang mit dem Virus. Die Haltung den Erfordernissen der Zeit anpassen und für Beständigkeit sorgen – mit Contenance und Kontinuität durch unruhige Zeiten, sind Leitworte, denen die Hypnosystemische Ausbildung in Kaiserslautern folgt.

„Wie kann ich das nutzen?“ ist ein anderer Satz, der mich begleitet, das Leitmotiv der Erickson’schen Utilisation. Neue Mikrofone, Stative, Lichtquellen, Lautsprecher, Laptop, Mischpult kaufen und passende Verträge mit Anbietern digitaler Dienstleister abschließen war eine Antwort. Menschen motivieren, in Kontakt und in Bewegung zu bleiben eine zweite. Videos aufnehmen und Bücher schreiben eine dritte. Im letzten Frühjahr konnte ich mit Astrid Vlamynck und Claudia Weinspach das Buch veröffentlichen: „Ängste entzaubern, Lebensfreude finden. Die besten Interventionen aus 9 Therapierichtungen.
Im Mai 2022 kommt „Hypnosystemische Therapie. Das Handbuch für die Praxis“ heraus. Auf meinem Youtube-Kanal gibt es nun eine Hommage an Paul Watzlawicks 100. Geburtstag entstanden und eine 18teilige Videoserie: „Mit Geschichten durch die Krise“. Und, ehe ich‘s vergesse: Spazieren gehen, die Pflanzen in Haus und Garten versorgen und sich mit Freunden draußen treffen ist Antwort Nummer vier.

In zwei Jahren Corona-Maßnahmen ist in Kaiserslautern kein Seminar ausgefallen. Auch die meisten auswärtigen Seminare konnten gehalten werden. Die Masken werden auch 2022/23 bleiben: In den Sommern werden wir hören, die Pandemie sei überstanden, um uns dann im Herbst wieder von der 6. oder 7. Welle überraschen zu lassen. Das ist keine Krise, es ist eine Wende. Es wird nicht „wie früher“. Wichtig ist, dass wir unter den gegebenen Umständen unsere neue Normalität entdecken. Dazu gehört, das Leben zu genießen und uns beruflich und persönlich weiterzuentwickeln.

Die Seminarlandschaft hat sich verändert. Vor die Wahl gestellt, physisch oder digital teilzunehmen, sagen zwar viele „physisch ist schöner“, zwei Drittel aber entscheiden sich für die digitale Teilnahme. Die einen, um von Zürich, Rom, Wien oder Berlin aus teilzunehmen, andere, um auf Kleinkinder aufzupassen, sich um den kranken Hund zu kümmern oder auch, um Kosten für die Fahrt und Unterkunft zu sparen. Manche entscheiden: „Ich bin am Freitag digital dabei, am Samstag physisch und am Sonntag wieder digital“. Andere fragen: Ich kann am Samstagnachmittag nicht. Kann ich die Kamera mitlaufen lassen und es später ansehen?“ Kein Problem… Für bevorzugt „physische“ Teilnehmer gibt es aber immer noch (in lock-downfreien Zeiten) das Erlebnis von Kleingruppen im weitläufigen Garten, von Snacks und Getränken unter dem Glasdach des Wintergartens, von gemeinsamen Abenden im Restaurant oder am Lagerfeuer sowie Übernachtung und Frühstück in der insitutseigenen kleinen Pension.
„Hybrid“ nennen wir Veranstaltungen, bei denen die Menschen im Seminarraum und die auf dem großen Bildschirm so miteinander sprechen, dass die Unterschiede verschwimmen und eine vertrauensvolle Gruppe aus allen wird. Wenn ich einen der Teilnehmer nach Monaten zum ersten Mal physisch sehe, meine ich dann tatsächlich, wir hätten uns schon oft getroffen.

Ich wünsche euch Neugier und Freude beim Durchstöbern des Prospekts, bei all dem, was Sie sonst so tun und auch, wenn sich die Lebensgeschichten verweben und wir uns – vielleicht – auf die eine oder andere Art begegnen!

In diesem Sinne grüßt euch herzlich

Stefan Hammel

Drei Drittel Ehemänner

Ich ahne ansatzweise, wie tief Ihre Ratlosigkeit und Ohnmacht ist, und Ihre Wut auf Ihren Mann oder Ex- Mann oder Noch- Mann und auf diese Frau, bei der er jetzt wohnt.

Ich verstehe, dass Sie gleichzeitig Ihren Mann behalten und wegschicken wollen, zurückerobern und zerstören. Dazu kommt mein Gedanke…

Stellen Sie sich bitte einmal vor, Sie könnten Ihr inneres Bild von Ihrem Mann aus sich herausstellen, dort hinüber..

Nun schieben Sie aus dem, der da steht, nach links einen heraus, sodass zweie aus ihm werden. Schieben Sie ganz nach links den heraus, der Ihnen nicht gut getan hat, den, um den es nicht schade ist, dass er gegangen ist. Können Sie sich vorstellen, wie er da steht und wie er schaut?

Dann steht rechts der, den Sie gerne behalten wollten, der, um den es eigentlich sehr schade ist.

Teilen Sie den bitte nochmals in zwei auf. Schieben Sie nach halb links den, von dem Sie manchmal träumen, bis Sie denken: „Scheiße, er ist ja weg, es ist ein großes Unglück“ – und in ein Loch fallen! Wie Rausch und Kater – erst ist es wunderschön, und dann kommt der Schmerz. Können Sie sich den vorstellen?

Etwas nach rechts schieben Sie bitte den, von dem Sie ruhig sagen können: Danke! Ich nehme Gutes mit. Es war eine gute Zeit. Ich denke gern daran. Du kannst mich in Gedanken manchmal begleiten. Schauen Sie einmal: Wie sieht er aus?

Schauen Sie sich die drei an:

Der, um den es nicht schade ist, wenn er weg ist, den der Schmerzen schafft, weil es schade ist, und den, an den Sie mit guten Gedanken denken können.

Wenn es Ihnen recht ist, öffne ich die Tür. (Oder möchten Sie es gerne selber tun?) Dann erlauben wir den beiden ersten, zu gehen.

Und wenn es für Sie so passt – den dritten dürfen Sie gerne behalten. Wie ist das für Sie?

Das Erleben, einen Menschen weder behalten noch loslassen zu können, ihn gewissermaßen gleichzeitig zu lieben und zu hassen, kann äußerst zerstörerisch wirken. Verstärkt wird es oftmals von widersprüchlichen Familienbeziehungen sowie von Verlusterfahrungen in der Kindheit. Der Klientin wird angeboten, die Starre und Verwirrung zu durchbrechen, indem sie sich verhält, als handle es sich bei ihrem Mann um mehrere Personen, mit denen sie deshalb jeweils unterschiedlich umgehen kann.

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch „Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten bei psychischem Trauma“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel „Die Starre lösen„.