Diese Geschichte stammt von meiner geschätzten Kollegin Lisa Cappel- Herhammer.
Als wir zum ersten Mal mit unserer 13-jährigen Hündin, die wir gerade aus dem Tierheim geholt hatten, beim russischen Tierarzt um die Ecke waren, hob dieser ernst die Augenbrauen, als er sah, dass sie auf dem Rücken eine regelrechte Glatze hatte. Er verschrieb ihr als erstes ein Fischöl und wies uns an, ihr täglich einen Esslöffel davon einzuflößen. Das Ganze war eine widerwärtige Prozedur für Hund und Halter. Der Erfolg gab dem Tierarzt jedoch recht, denn als wir nach zwei Wochen zur Kontrolle zu ihm fuhren und sich mittlerweile ein kleiner Flaum gebildet hatte, rief er beim Anblick des Hundes aus: „Sie HAT JA HAARE!“ Ich erwiderte verwirrt:“ Ja, aber dafür hatten Sie uns doch das Fischöl verschrieben!?“ – „Ja, aber es hat noch nie gewirkt!“
Ich freue mich euch heute davon zu berichten, dass das neue Buch von Katharina Lamprecht, Adrian Hürzeler, Martin Niedermann und mir eingetroffen ist:.
„Wie das Nashorn Freiheit fand – 120 Geschichten zum Umgang mit Krise“
Ab sofort könnt ihr es in meinem Onlineshop kaufen. Erschienen ist das Nashornbuch beim Reinhardt Verlag.
Ankündigungstext: Krisen fordern uns heraus: persönliche Krisen wie eine schwere Erkrankung, Beziehungskrisen mit nahestehenden Menschen, gesellschaftliche Krisen wie die Auswirkungen des Klimawandels und Kriege. In solchen Situationen gewohnte Pfade zu verlassen, auch Altbekanntes zu hinterfragen, bringt erstaunliche Einsichten und schafft Raum für Entwicklung.
Die Geschichten in diesem Buch erleichtern mit unerwarteten Wendungen diesen Schritt zum Perspektivenwechsel. Sie sprechen in Bildern zu uns, eröffnen einen anderen Zugang zur Krise und helfen so bei der persönlichen Entwicklung. Sie ermutigen dazu, auf die eigenen Bedürfnisse und Ressourcen zu achten, eigene und fremde Misserfolge zu tolerieren und damit krisenkompetent zu werden.
Das Buch ist tagesaktuell und für jeden, der sich angesprochen fühlt, geeignet.
Kennen Sie diese French Press Kaffeemaschinen? Das sind Glaszylinder in die man Kaffeepulver und kochendes Wasser füllt. Solange der Kaffee noch nicht mit Wasser durchtränkt wird, schwimmt er oben. Von oben setzt man ein stabiles, an den Seiten fest schließendes Sieb in das Glas und drückt es herunter. Das heiße Wasser wird durch den oben schwimmenden Kaffee und das Sieb hindurchgedrückt, das sich langsam nach unten bewegt. Ich habe oft versucht, das Sieb etwas schneller nach unten zu drücken, aber es ist fast unmöglich, es über Schneckentempo hinaus zu beschleunigen. Fast scheint es, als ob es langsamer ginge, wenn man versucht, schneller zu werden. Zumindest aber wird es sehr viel anstrengender. Ich glaube, die Kaffeepartikel setzen sich in die Sieblöcher, und je schneller man das Sieb herunter zu drücken versucht, desto fester verstopfen sie sie. Wenn man das Sieb aber zwischendurch immer wieder kurz um einen Zentimeter nach oben zieht und dann weiter herunterdrückt, werden die Partikel aufgewirbelt, die Sieblöcher werden für eine Weile frei und man kann den Kolben schneller nach unten drücken. Es klingt paradox, aber wenn man ab und zu diese Rückwärtsbewegung macht, dann geht es schneller vorwärts.
Die Metapher kann eingesetzt werden, um Menschen zu ermutigen, Zeit, Geld, Energie und andere Ressourcen in ihre eigene Entwicklung oder in ein Projekt einzubringen und dadurch eine Zeitlang scheinbar rückwärts zu gehen oder auf der Stelle zu treten, wenn die begründete Hoffnung besteht, dass es später, wenn sich die Wirkung der Maßnahmen entfaltet, vorangeht. Das Bild kann auch verwendet werden, um Menschen mit Burnouttendenzen dafür zu gewinnen, sich zunächst zu schonen und die Ursachen ihrer Erschöpfung anzugehen, bevor sie versuchen, an ihrem Arbeitsplatz Leistungen „wie früher“ zu erbringen. Ähnliches gilt für Menschen mit möglicherweise stressbedingten Symptomen und Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Herzrasen, Arhythmien des Herzschlags, Migräne, nervösem Zucken, Reizdarmsyndrom, Schwindel ohne medizinischen Befund, etc.
In Organisationen kann die Metapher verwendet werden, um den Wert einer soliden Analyse bestehender Defizite und Ressourcen intern – ebenso wie auf dem Markt bzw. in der öffentlichen Diskussion – als Grundlage für weiterführende Maßnahmen zu verdeutlichen bzw., um zum beherzten und gezielten Einsatz von Ressourcen einzuladen, um gesetzte Ziele einige Zeit später umso sichrer zu erreichen.
Mit Blick auf die Balance zwischen ökonomischen und ökologischen Interessen in der öffentlichen Wahrnehmung verweist die Metapher darauf, dass scheinbare Vorwärtsbewegungen rückwärts führen können und scheinbare Rückwärtsbewegungen vorwärts.
Hallo, ihr Lieben, einige von euch kenne ich schon ganz lange – einige auch noch gar nicht! Ich nenne euch trotzdem „ihr Lieben“, indem ich mal unterstelle, dass das stimmt…
Ich möchte euch heute eine Videobotschaft zu kommen lassen und euch von meinen geplanten Seminaren, im nächsten Vierteljahr, in den Monaten Mai bis Juli 2023, erzählen.
Die Seminare in Kaiserslautern sind immer Freitags 14 Uhr bis Sonntag 14 Uhr und hybrid, d.h. man kann digital und physisch teilnehmen.
4.- 5.7.2023: Stuttgart (Jugendamt): „Therapeutisches Erzählen und das Sofa des Glücks – Therapeutisches Modellieren mit Einzelnen und Paaren“.
Jugendamt, u.a. für SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, ErziehungsberaterInnen, Paar- und Kindertherapeuten.
14.-16.7.2023: Berlin (INKUR): Reihe „Hammel live in Berlin“ Hypnosystemische Therapie in der Arbeit mit sterbenden und trauernden Menschen.
Körpersprache, verbale Implikationen und unbewusste Kommunikation in Seelsorge und Therapie – Viele der Teilnehmer hier arbeiten als Seelsorger, es kommen aber auch Coaches, PsychologInnen und andere.
18.07.2023: Altleiningen bei Grünstadt: Seminar über Hypnosystemische Beratung, LAG der Erziehungsberatungsstellen Baden.
Hier erwarten wir u.a. SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, ErziehungsberaterInnen, Paar- und Kindertherapeuten.
Ich freue mich, wenn wir uns bei der ein oder anderen Veranstaltung treffen: Berlin, Stuttgart, Raum Kaiserslautern oder online.
Stell dir vor, du bist Helikopterpilot. Vielleicht fliegst du für die Bergwacht Rettungsflüge. Du sitzt in deinem Cockpit und hast einen fantastischen Rundumblick. Draußen kann es regnen, stürmen oder schneien, die Temperaturen liegen dort vielleicht weit unter Null, aber die Luft drinnen ist gut temperiert, und an der Scheibe vor dir prallt alles ab, was du nicht brauchen kannst. Du bist vor den Unbilden des Wetters geschützt.
Du trägst gepolsterte Kopfhörer. So hörst du die Stimme von der Bodenstation glasklar. Die Rotoren dagegen hörst du kaum. Mit deinem Mikrofon kannst du auch mit den Leuten am Boden sprechen. Deinen Sitz kannst du so hinstellen, wie es für dich optimal ist, um dich zu entspannen oder zu konzentrieren.
Die Metapher setze ich im Gespräch mit Menschen ein, die unter belastenden sozialen Bedingungen arbeiten, die z.B. in Mobbing- und Konfliktsituationen stehen oder die Prüfungen in einer Umgebung mit hohem Ablenkungspotential schreiben müssen. Sie kann auch eingesetzt werden, um Menschen in schwierigen familiären Situationen (Konflikte in Familien, Trennung, etc.) zu unterstützen.
Das Institut für Hypnosystemische Beratung (hsb) in Kaiserslautern startet im Juni 2023 mit dem nächsten Modul der Hypnosystemische Therapieausbildung inklusive der Erickson’schen Hypnotherapie:
Therapeutisches Modellieren – Arbeit mit personifizierten Lebensoptionen
Die Kaiserslauterer Seminare finden physisch vor Ort in Kaiserslautern statt. Eine Teilnahme am Seminar ist auch digital möglich.
Die Seminarreihe in Stichworten Ort: hsb, Kieferberg 25, 67659 Kaiserslautern (alternativ: Teilnahme per Zoom) Umfang: 1 bis 12 WE / 3-36 Tage pro Jahr, WE je 24 x 45 min, Fr 14 h – So 14 h Zeit: Beginn im Oktober, Februar oder Juni Dauer: 12 Seminare in 1-3 Jahren Leitung: Stefan Hammel Kosten: 420 Euro für Seminare bis Sept 2023, danach 450 Euro
Rabatte für Vorauszahlung | mehrerer Seminare auf Anfrage Zertifizierung: Institut für Hypno-Systemische Beratung in Kaiserslautern Anmeldung: stefan.hammel@hsb-westpfalz.de Unterkunft: ÜF im Institut für bis zu 5 Personen oder Hotelübernachtung in unmittelbarer Nähe
„Ich hasse meine Mutter“, sagte sie. „Dann habe ich ein schlechtes Gewissen dafür, dass ich sie hasse. Dafür hasse ich mich selbst, und dann hasse ich sie noch mehr dafür, dass sie es geschafft hat, dass ich mich hasse…“
„Man braucht den Hass nicht hassen.“, sagte er. „Hass ist enttäuschte Liebe, und sonst nichts.“
Diese Neurahmung (Reframing) kann Menschen angeboten werden, die eine Beziehung, in der sie Abstand benötigen, in der emotionalen Auseinandersetzung intensivieren, also ungewollt eine noch stärkere Bindung zum Gegenüber herstellen.
Die Metapher kann, sinnvoll eingesetzt, auch dazu beitragen, das Gefühl von Verletzung und Hass zwischen Angehörigen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen oder Nationen zu reduzieren.
Der Buchtipp im Monat April wurde von meinem Kollegen Peter Stimpfle, Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut (approb.), verfasst. Er schreibt zu dem Buch von Lamprecht / Hammel / Hürzeler / Niedermann (2021),
„Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten zum Umgang mit psychischen Trauma.„:
Ein Tiger der lieben lernt? Beim Lesen dieses Titels könnte man vermuten, dass es sich um ein Kinderbuch handelt. Jedoch zeigen die Autorinnen, wie Geschichten und Metaphern psychotherapeutisch so eingesetzt werden können, dass abgespaltene traumatische Erfahrungen und dahinter verborgene Blockaden aufgelöst werden können. Der Tiger symbolisiert dabei die durch traumatische Erfahrungen unterdrückte Lebenskraft im Sinne der Somatic Experiencing Traumatherapie, welche bereits 1969 von Levine entwickelt wurde. Ziel ist es dabei, die Lebenskraft durch heilsame Impulse zu reaktivieren. Insgesamt 120 Geschichten werden mit Anregungen für den therapeutischen Einsatz dargestellt.
Das Buch beginnt bei der Traumaprävention, sei es ganz simpel mit der Affirmation „selber atmen“ bis hin zur Illustration, wie das Erlernen eines Selbstbehauptungstrainings einer Betroffenen half rechtzeitig und deutlich Einhalt zu gebieten.
Im Zusammenhang mit traumatischen Erfahrungen kommt es häufig zu Erstarrungen (Freeze-Reflex), für deren Behandlung ebenfalls Geschichten und Metaphern angeboten werden, wie etwa die Geschichte über das Auftauen von Ötzi, die darstellt, wie eingefrorene Gefühle wie Angst, Ekel, Scham und Schmerz auftauchen und abfließen können. Traumabehandlung erfordert „Geduld und Zuversicht im Überwinden“. Das wird anhand von Metaphern wie dem Bau eines Domes und der Suche nach Minen dargestellt.
Im vierten Kapitel wird ein „neuer Blick auf scheinbar schlechte Reaktionen“ im Sinne eines Reframings eröffnet, so dass die Krise zur Chance werden kann. „Zugehörigkeit erleben lassen“ ermöglicht es Sicherheit und Halt durch neue Gemeinschaft zu entwickeln. Dies kann verbunden sein mit Trauer und Flucht, wie die Geschichte „Nektar des Lebens“ zeigt: Zuversicht nach schweren Verlusten wieder aufzubauen erscheint schwierig und wird anhand des Aufblühens und Verfallens von Blüten sowie der nächstjährlichen Wiederkehr illustriert.
Im Kapitel „Beziehungen entlasten“ wird dargestellt wie „Familienbande“ genutzt werden können, um Traumata zu bewältigen. Weiterhin wird beschrieben, wie die Nachkonditionierung von traumatischen Reaktionen dabei unterstützt, wieder eine aktiv gestaltende Rolle im Leben einzunehmen. Abschließend darf es nicht an „Aussöhnung, Güte, Selbstversöhnung“ fehlen, um zu einem guten Abschluss der Traumatherapie zu kommen. Auch zu dieser Entwicklungsphase geben die Autorinnen viele anregende Geschichten an die Hand.
Das Buch empfiehlt sich gerade auf Grund der vielen konkreten Anregungen und ist sehr hilfreich für den Einsatz in der psychotherapeutischen Praxis.
Vielen Dank für deine wertvolle Rezension lieber Peter. Wenn ihr Lust bekommen habt, direkt im Buch weiterzu lesen besucht gerne meinen Onlineshop und der Tiger kommt zu euch nach Hause.
Ich möchte euch im Monat April mit meinem Veranstaltungstipp auf die
Kraft- Tagung
des Milton-Erickson-Instituts Graz aufmerksam machen.
Gerne wäre ich als Referent in der steirischen Toskana auf Schloss Seggau dabei gewesen, doch ich kann mich noch nicht teilen und habe bereits eine andere Veranstaltung in Präsenz.
Herzlich empfehlen möchte ich euch die Kraft- Tagung aber trotzdem.
22. bis 24. September 2023 in der STEIRISCHEN TOSKANA veranstaltet das mei-Graz
die ERSTE STEIRISCHE HYPNOTHERAPIE-TAGUNG KRAFT auf Schloss Seggau, Seggauberg 1, 8430 Leibnitz.
14.-15.4.2023 beim Milton-Erickson-Institut Salzburg in Seeham
(in Zusammenarbeit mit Hypnosystemische Kompetenz-Werkstatt, Peter Stimpfle).
„Das Sofa des Glücks“ – Hypnosystemische Arbeit mit Paaren und Partnern
In diesem Seminar werden verschiedene Formen hypnosystemischer Arbeit mit Paaren (oder Einzelklienten mit Paarthemen) vorgestellt und eingeübt.
Therapeutisches Modellieren ist eine schnelle, sichere, effektive Form wacher Hypnotherapie, bei der…
das belastende Erleben aus dem Paar bzw. den Partnern heraus dissoziiert wird,
das Paar mit dem Zielerleben auf einem anderen Platz imaginiert wird,
das Paar durch einen Wechsel auf den Ziel-Platz mit dem Zielerleben identifiziert und
das Zielerleben als neues Identitätserleben des Paares bzw. der Partner stabilisiert wird.
Gezeigt und erprobt wird, wie dies mit Paaren bzw. Klienten mit Partnerschaftsthemen funktioniert.
Teil dieser Therapieform ist ein genaues Beobachten und Beschreiben der nonverbalen Reaktionen der Klienten, um die jeweils auftretenden positiven Veränderungen zu verstärken und zu stabilisieren, sowie eine therapeutische Dramaturgie, bei der zunehmend positiver Erwartungen erzeugt werden. Es ergibt sich eine neue Form von Paartherapie, die vom Körpererleben und unwillkürlichen Verhalten her aufgebaut ist.
Therapeutisches Erzählen ist seit langem ein Bestandteil hypnotherapeutischer Arbeit. Der Einsatz von Metaphern- und Beispielgeschichten ist aus dem alten Orient bekannt und ist bis heute eine der wirksamsten Beratungsformen. Die Geschichten werden vom Berater erzählt oder von den Klienten eingebracht und vom Berater neu gedeutet, oder sie werden von den Gesprächspartnern gemeinsam entwickelt. Vorgestellt werden therapeutische Geschichten und erzählende Interventionen, die sich in der Arbeit mit Paaren besonders bewährt haben. Dazu gehören auch therapeutisch wirksame imaginative Landschaften und Landkarten wie „Das Bergdorf“ oder „Die Insel der Liebe“.
Therapeutische Grüße sind eine wache Form der Ultrakurzhypnose. Der Therapeut bittet die Klienten, ihrem Inneren (Unbewussten, unwillkürlichen Erleben) einen Gruß auszurichten, der einen Vorschlag zur Dissoziation von Belastungen, zur Assoziation von Hilfreichem oder zur Transformation von belastendem in hilfreiches Erleben enthält. Adressat ist also nicht der Klient, sondern ein Bereich seines Inneren, den er nicht als „Ich“ ansieht. So angebotene Suggestionen werden vom Unbewussten des Klienten mit großer Zuverlässigkeit umgesetzt, ohne dass eine Trance eingeleitet zu werden braucht.
Das Seminar ist von den zuständigen Kammern für deutsche Ärzte und Psychologen sowie für österreichische Psychotherapeuten zertifiziert und mit Punkten versehen.
Ich freue mich euch im schönen Salzburger Land zu sehen.
Grüße,
Stefan
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