Dinner for one

Vergangenen Sonntag saß ich in meinem Praxiszimmer und dachte: “Ich bräuchte jetzt mal ‘ne Therapieâ€?. “Du bist doch Therapeutâ€?, sagte eine innere Stimme, “und hier ist die Praxisâ€?. “Na gut, wenn du meinst…â€? Da standen noch drei Gläser und etwas Apfelsaft. Ich befüllte die Gläser und lud uns zu einer Familientherapie ein: Das Ich der Erinnerungen, das Ich des Augenblickserlebens und das Ich der Erwartungen. Die drei nahmen Platz, und ich erhielt ihre Erlaubnis, an ihrer Stelle abwechselnd aus ihren Gläsern zu trinken. Zugegebenermaßen prüfte ich, ob ich jetzt reif sei für eine Einlieferung… doch dann war’s mir egal, und ich moderierte das Gespräch. Am Anfang haben sich die drei fast gestritten, weil das Ich der Zukunft meinte, kaum beachtet zu werden, während das der Erinnerung über Gebühr Aufmerksamkeit bekäme – dabei seien seine Beiträge oft wenig erfreulich. Ich fragte die Erwartung, was sie denn besser fände, fragte das Augenblickserleben, wie sie das Verhältnis der beiden anderen Ichs bewertete, fragte die Erinnerung, was sie damit anfangen könnte; ich verhielt mich also neutral und machte ein bisschen Familientherapie. Jeder der drei trug gute Ideen bei. So schlugen sie vor, zwischen erfreulichen und unerfreulichen Erinnerungen zu unterscheiden und nur noch die erfreulichen Erinnerungen als Grundlage für die Entwicklung von Erwartungen zu nehmen – und dann herzhaft neu erwarten zu lernen. Als alle zufrieden waren und der Saft leer getrunken, dankte ich Ihnen, entließ sie und beendete die Stunde. Dieses Therapiegespräch wirkt seitdem nach und hat in mir eine äußerst positive Stimmung hinterlassen…

Die Gesprächsmethodik war angelehnt an die „Ego-State-Therapie“ (Ich-Anteile-Therapie), bei der der Therapeut außer mit dem Klienten als ganzem Menschen auch mit seinen Persönlichkeitsanteilen wie mit realen Personen spricht, sie miteinander ins Gespräch bringt, jeden einzelnen respektiert und mit ihnen als innerer Familie oder innerem Parlament Therapiesitzungen gestaltet. Schräge Sache, aber es funktioniert…

Phobien gefällig?

Athazagoraphobie, Gephydrophobie, Pteromerhanophobie…

Was es nicht alles gibt… Eine eindrucksvolle und in weiten Teilen seriöse Liste von Phobien findet sich in Wanderfalkes Blog. Nur an die Hippopotomonstrosesquippedaliophobie (die Angst vor langen Wörtern) mag ich nicht so recht glauben.

Sollen wir uns lieber gruseln oder uns lieber freuen über so viele schöne Fremdworte? Ich sage mal: Danke, Wanderfalke!

Dampfmaschinen

Die folgende Geschichte setze ich in der Hypnotherapie ein, um den Blutdruck regulieren zu helfen. Sie dient gleichzeitig dazu, in guter Weise – nicht zu mild und nicht zu heftig – seine Gefühle auszudrücken, um körperlich und seelisch ausgeglichen zu sein und Stress zu vermeiden. Einige Elemente der Geschichte sind darauf ausgerichtet, Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall entgegenzuwirken. Auch zur therapeutischen Unterstützung bei Asthma kann die Geschichte nützlich sein.

Für viele Menschen haben Dampfmaschinen eine besondere Faszination. Diese schönen Maschinen üben auf Junge und Alte einen besonderen Reiz aus. Wenn man so eine schöne, wertvolle Maschine besitzt, ist es wichtig, dass man gut mit dem kostbaren Stück umgeht. Das wichtigste Teil an einer Dampfmaschine ist nämlich die Druckregulierung. Und zwar ist es entscheidend, dass sich ihr Druckventil leicht und früh genug öffnet und zuverlässig Weiterlesen

Ludwig

Ludwig

Es gibt Kindheitserinnerungen, an die ich gerne denke, und die ich in meinem Leben wohl nie vergessen werde. Ich glaube, manchmal hat sich so eine Erinnerung eingeprägt, weil sie auch eine übertragene Bedeutung hat. Es gibt da eine Geschichte, die ich als Kind erlebt habe, die ich depressiv oder zwanghaft reagierenden Menschen erzähle, süchtigen Leuten und solchen, die immer noch das Gleiche tun, obwohl sie schon lange etwas anderes tun möchten. Das ist die Geschichte von Ludwig:

Ich war noch ein Kind. Aber auch, wenn ich älter gewesen wäre, hätte ich nicht sagen können, wie sich der Karpfen seine merkwürdigen Reisen wohl erklärt haben mag. Einige Freunde von mir hatten sich nämlich einen Streich mit ihm erlaubt. Mit einem Netz fischten sie ihn heimlich bei Nacht aus seinem Teich. Kilometerweit trugen sie ihn in einem Eimer durch Wald und Flur. Das Schwimmbad im Garten meiner Eltern sollte sein neues Zuhause werden. Weiterlesen