Der Brunnen

Kennst du diese Springbrunnen mit drei Schalen? Oben kommt ein Strahl heraus, der ergießt sich in die oberste Schale. Wenn die voll ist, läuft sie über. Das Wasser ergießt sich in eine zweite, größere Schale. Wenn die voll ist, läuft sie ebenfalls über, und ihr Wasser fließt in eine dritte, noch größere. Diese dritte, größte Schale läuft nicht über. Irgendwo an der Seite befindet sich ein Ablauf, durch den das Wasser aus der Schale herausläuft in eine Kammer unter dem Brunnen. Von dort wird es mit einer Pumpe kraftvoll in die Höhe gedrückt, so dass es wiederum in einem Strahl nach oben spritzt und sich in die obere Schale ergießt.
Es kann sein, dass du etwas lernen möchtest und den Eindruck hast, es ist zu viel für deinen kleinen Denkapparat. Zu viel auf einmal, zu schnell, zu kompliziert. Dein Raum fürs Verstehen, Merken und Erinnern ist nicht groß genug, das ganze Wissen, was da rein soll, fließt über und ist weg. Es wird von immer mehr nachkommendem Stoff, den du anscheinend wissen sollst, verdrängt.
Was du nicht weißt: All das, was dein bewusstes Denken nicht aufnehmen kann, fließt ins Halbbewusste, und was da nicht mehr reinpasst, ins Unbewusste. Manche sagen auch, es fließt gleich ins Unbewusste und von dort ins Unbewusste des Unbewussten, aber das läuft letztlich aufs Gleiche hinaus. Aus der untersten Schale, aus dem ganz Unbewussten jedenfalls fließt nichts über, sondern es wird abgepumpt und in die Höhe geschickt, und plötzlich, nächste Woche vielleicht, während du gar nichts Besonderes erwartest, kommt es in einem Strahl nach oben, und du bist überrascht: Kommt das von mir? Ich wusste ja gar nicht, dass ich das wusste! Nichts geht verloren. Lass dich überraschen!

Doktor Dachs

Die folgende Geschichte kann man Kindern mit Spritzen- oder Behandlungsangst erzählen – oder Angst vor der Narkose – oder schüchternen Kindern, denen es schwer fällt, sich einem Therapeuten anzuvertrauen – oder Kindern, die Unruhe, Schmerz und Trauer spüren, wenn sie sich vom Bildschirm wegbewegen – oder Pflegekindern, die Scheu haben, ihren Pflegeeltern erzählen, was sie bei ihren leiblichen Eltern erlebt haben – vielleicht auch einigen Menschen, die schon erwachsen sind?
Der Fuchs hatte sich einen Stachel zugezogen. Tief steckte der in seiner Pfote, und wenn der Fuchs versuchte aufzutreten, dann tat das furchtbar weh. Schon bald lief der Fuchs nur noch auf drei Pfoten. Die vierte hielt er in der Luft, und tatsächlich tat sie so auch nur ganz wenig weh. Praktisch war das natürlich nicht, und Hasen konnte er so auch nicht jagen. Die anderen Tiere schüttelten den Kopf und sagten: „Geh zum Dachs, vielleicht kann der dir helfen.“ Der Dachs war so etwas wie der Arzt der anderen Tiere. Er wusste, was zu tun war, wenn eines krank war oder sich eine Verletzung zugezogen hatte. Der Dachs schaute sich die Pfote des Fuchses genau an und sagte: „Da ist ein Stachel drin. Es hilft nichts, der muss raus.“ Sobald aber der Dachs begann, an dem Stachel zu ziehen, zog der Fuchs die Pfote weg und schrie ganz fürchterlich, denn jetzt begann es erst richtig weh zu tun. „Du tust mir weh!“, sagte der Fuchs. „Ich muss daran ziehen tun, damit der Stachel rauskommt“, sagte der Dachs. „Das kann ganz kurz mal weh tun.“ Die beiden wurden sich nicht einig, und so humpelte der Fuchs noch einige Tage auf drei Beinen durch den Wald und wurde immer hungriger. „Hast du keine andere Idee, wie man das machen kann?“, fragte er den Dachs, als er ihn wiedersah. „Komm mit!“, sagte der, und gemeinsam gingen sie zum Fluss „Halte deine Pfote da hinein. Das Wasser ist so kalt, dass es deine Pfote betäubt. Der Fuchs streckte seine Pfote ins Wasser. „Uuh! Ist das kalt!“ Das war schon sehr unangenehm, aber der Dachs hatte Recht. Nach einer Weile konnte er seine Pfote fast nicht mehr spüren. „Was machst du eigentlich heute abend?“ fragte der Dachs. Der Fuchs überlegte. Währenddessen nahm der Dachs die Pfote, zog an dem Stachel, und: Draußen war er!

Umgang mit Tieren & Menschen in Panik

Auch dieses Video ist bei einem der therapeutischen Ausbildungsseminare in Kaiserslautern entstanden. Es geht darum, wie wir mit Tieren und Menschen in exremen Angst- und Erregungszuständen umgehen können und was wir daraus für andere menschliche Situationen lernen können. Vielen Dank an Peter (Kamera), Jan (Musik), Manuela (Schnitt) und Marius (Vor- und Nachspann)! Und euch allen viel Spaß beim Zuschauen und Zuhören!


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Woher die Angst?

Wovor fürchten wir uns? Was macht uns Angst? Angst hat viel weniger mit unserer Zukunft als mit unserer Vergangenheit zu tun, und sie hat zuweilen eine Tendenz, zu erzeugen, was sie verhindern will… Dieses Video zeigt einen Ausschnitt aus einem Ausbildungsseminar, in dem ich mir Gedanken über die Ursprünge und Wirkungen von Angst mache… Vielen Dank an Peter, Marius, Jan und Manuela, die dieses Video gestaltet haben!


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Behandlung von Traumata

Am 14.-16. Oktober 2016 findet in Otterberg bei Kaiserslautern das Festival des Therapeutischen Erzählens statt*. Bei dieser Tagung werden 22 Referentinnen und Referenten aus 7 Ländern zeigen, wie Geschichten, Metaphern und erzählende Elemente in der Therapie und Therapie-verwandten Situationen eingesetzt werden können. Ich selbst werde beim Festival etwas zu Geschichten in der Therapie von Depression und Trauma sagen und eine Demonsation zum Therapeutischen Modellieren („Stühlespiel“) machen. Dazu passt ein Filmausschnitt vom vergangenen Januar, wo ich die Entstehung und Wirkung von Traumatisierungen erläutere und die Therapie von Traumata mit Methoden des Therapeutischen Erzählens und des Therapeutischen Modellierens skizziere. Viel Spaß und gute Impulse beim Anschauen!


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* Bis zum 3.9. gilt noch die letzte, verlängerte Frühbucherfrist mit einer Ermäßigung von 15 Euro gegenüber dem Endpreis von 360 Euro.

Seminarvideo: Reduktion von Angst

Wenn die Angst in unserem Leben zu einem auffälligen Phänomen wird, dann ist davon mehr vorhanden, als wir zu unserem Schutz bräuchten. Sie ist sozusagen überdosiert. Was kann man im Rahmen einer Therapie tun, um das Angsterleben neu zu regulieren? Im folgenden Video erkläre ich, wie Belastungen durch Angst reduziert werden können. Das Video entstand im Januar 2016 in einem Seminar zu Utilisation, also zur gezielten Nutzung von Elementen der therapeutischen Ausgangssituation zum Erreichen der Zielsituation in der Ausbildung „Hypnosystemische Therapie“ in Kaiserslautern.


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Brückenphobie – Klient gesucht!

Das SWR-Fernsehen möchte eine Dokumentation über Brücken im Südwesten Deutschlands drehen und dazu Geschichten rund ums Thema „Brücken“ zu zeigen. Dazu haben sie mich gebeten, ihnen etwas über die Therapie von Brückenphobien zu erzählen – oder noch besser, wenn sie ein kleines Stück einer solchen Therapie filmen dürften. Aus diesem Grund suche ich jemanden, der Lust hat, sich seine Brückenphobie kostenlos wegtherapieren zu lassen. Auch wenn derjenige sich noch nicht sicher ist, ob er das will, darf er gerne anrufen (0631-3702093). Wir können zusammen überlegen, ob wir Konditionen finden, so dass das für die Person dann passt. Kennt ihr jemanden?

Die Inselblume (Filmausschnitt)

In diesem Beitrag – ebenfalls von Peter Stimpfle – erzähle ich die Geschichte von der Inselblume. Die Intervention setze ich häufig in der Arbeit mit Trauernden Menschen ein. Sie kann bei jeder Art von Verlust oder Wechsel in eine neue Lebensphase nützlich sein und zuweilen – je nach Situation – auch sterbenden Menschen erzählt werden. Der Film ist auf der Tagung der Milton-Erickson-Gesellschaft 2013 entstanden. Viel Spaß beim Ansc hauen!


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Die Garderobe (Filmausschnitt)

Dieser Film, den mein sehr geschätzer Kollege Peter Stimpfle auf einer Tagung 2013 erstellt hat, war für einige Zeit nicht mehr im Netz zu sehen. Jetzt ist er wieder öffentlich zugänglich. In dem Vortragsausschnitt veranschauliche ich, wie man die Metapher von „Gottes Garderobe“ in der Begegnung mit Sterbenden einsetzen kann. Man kann die Intervention abgewandelt auch gut bei Depression, Burnout, Schlafstörungen oder akuter Traumatisierung verwenden. Viel Spaß beim Ansehen!


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Das Bergdorf

Es ist schon eine Tradition – mit meinen Autorenkollegen Martin Niedermann, Katharina Lamprecht und Adrian Hürzeler treffe ich mich an Ostern auf einer Hütte im Berner Oberland. Wir erzählen uns Geschichten, besprechen unsere Projekte miteinander und schmieden Pläne miteinander, die dann oft tatsächlich wirklichkeit werden – so wie das Buch vom fliegenden Krokodil im vergangenen Jahr oder wie das Therapeutischen Kartenset, das im Herbst erscheint (ebenfalls beim Reinhardt-Verlag unter dem Titel „Wie das Krokodil das Fliegen lernte). Die in vielen Stunden von Martin Niedermann und seinen Helfern wiederaufgebaute Hütte des Gleiswächters – von der vorher nur eine Ruine erhalten geblieben war – bot uns Unterkunft und mir Anlass, die Geschichte vom Bergdorf zu erzählen…


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