Wenn der Lösungsweg nicht auf dein Problem paßt, dann ändere einfach das Problem.
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Schainker’s Umkehr von Hoare’s Gesetz der großen Probleme
In jedem kleinen Problem steckt ein großes, das gerne raus möchte.
Ehlers 1. Gesetz
Wenn du herausfindest, wie weit du gehen kannst, bist du bereits zu weit gegangen. (Abgeleitet von Murphy’s Gesetz)
Von Beten, Arbeiten, Genuss und Sünde
„Darf ich beim Beten rauchen?“, fragte ein Mönch den Abt. „Nein“, sagte der Abt. „Darf ich beim Rauchen beten?“, fragte ein anderer den Abt. „Ja“, sagte der Abt. (Anonym überliefert)
Das Schlechte zu verbessern ist etwas anderes, als das Gute zu verschlechtern, selbst wenn es bei oberflächlicher Betrachtung das Gleiche zu sein scheint. Gleich ist die Erscheinung, ungleich die Haltung und die Auswirkung auf das weitere Denken und Verhalten.
Ein Mensch, der die Schönheit der Bäume vor seinem Büro bewundert und dabei seine Arbeit macht, erlebt etwas anderes als einer, der seine Arbeit macht und dabei (vielleicht noch) die Schönheit der Bäume sieht. Derjenige, der das offiziell Wichtige, aber nicht Lustbetonte als Begleitmusik neben dem offiziell Unwichtigen, aber Schönen laufen lässt, hat wesentlich mehr psychische Energie zur Verfügung, als der, der es umgekehrt macht. Daher wird er seine Arbeit selbst nebenbei besser machen, als der andere, für den die „hochwertige“ Arbeit absolut im Vordergrund steht. Das gilt besonders bei kundenorientierten, sozialen und burnoutgefährdeten Tätigkeiten, wo „gute Stimmung“ direkt zur Qualität der Arbeit beiträgt.
Eine Arbeit gelingt am besten, wenn sie mental, sozial und organisatorisch so arrangiert ist, dass sie Spaß macht.
Schaffe psychische Energie, und du bekommst Qualität.
Weilers Gesetz
Nichts ist unmöglich für denjenigen, der es nicht tun muß.
(Abgeleitet von Murphy’s Gesetz)
Großmanns Gesetz
Komplexe Probleme haben einfache, leichtverständliche, aber falsche Lösungen.
(Abgeleitet von Murphy’s Gesetz)
Künstler und Strategen
Mit meiner Wiener Kollegin Marion Schadler habe ich mich über die Frage unterhalten, was beruflicher Erfolg bedeute. „Es gibt auf dem Markt Perfektionisten und Karrieristen“, sagte sie. Man könnte auch sagen: Künstler und Strategen. Wir kamen überein, dass die Vertreter der beiden Gruppen einander oft beneiden: Denn die einen haben die besseren Fähigkeiten, und die anderen fahren das schönere Auto. Die Karrieristen müssen fürchten, dass sie auf dem Markt überbewertet sind und es entdeckt wird. Die Perfektionisten müssen bedauern, dass sie unterbewertet sind und es nicht entdeckt wird.
„Es hat keinen Sinn, sich über die anderen zu ärgern“, sagte ich zu meiner Kollegin. „Wir müssen beides sein, Künstler und Strategen“. Nur so macht die Arbeit Spaß.
Lass dich nicht verbaren…
„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“, sagte der Philosoph Ludwig Wittgenstein. Sprache schafft Wirklichkeit, und eine begrenzende Sprache schafft Grenzen für die Wirklichkeit. Sprachgrenzen schaffen Grenzen der Möglichkeiten.
Ein Beispiel ist die Nachsilbe -bar, wie sie in Worten wie „haltbar“, „genießbar“, „versteuerbar“ vorkommt. Die Silbe wird auch gerne auf Menschen angewendet: „Unbelehrbar“, „unheilbar“, nicht therapierbar“, „manipulierbar“, „korrumpierbar“, „nicht beschulbar“, „schwer erziehbar“, „untragbar“, „schwer vermittelbar“.
Das Eigenartige an der Silbe -bar ist, dass sie uns irrtümlich den Eindruck vermittelt, sie sage etwas aus über die Person, von der die Rede ist, also: Wer unbelehrbar sei, lasse sich nicht belehren, wer manipulierbar sei, lasse sich manipulieren, wer schwer erziehbar sei, lasse sich schwer erziehen – es scheint geradezu so, als ob die bar-Worte Eigenschaften der Menschen bezeichneten, von denen sie reden. Dabei bezeichnen sie die Fähigkeiten dessen, der da redet und die Möglichkeiten des Kontextes, in dem er arbeitet.
Wenn ich also sage: „Er ist unbelehrbar“, sage ich in Wirklichkeit nur: „Ich konnte ihn nicht belehren“, und allenfalls: „in diesem Kontext lernt er meiner Ansicht nach nichts“. Sage ich: „Er ist nicht therapierbar“, heißt das: „ich kann ihn nicht therapieren“. Sage ich, jemand sei untragbar, erkläre ich, dass ich oder mein Arbeitskontext ihn nicht mehr ertragen mag. Sage ich, jemand sei schwer vermittelbar, spreche ich wieder nicht über seine, sondern über meine Möglichkeiten. Und sage ich, jemand sei unheilbar krank, so sage ich nur, dass ich oder seine Umgebung den Menschen nicht heilen kann. Ob ein anderer Mensch oder die Heilkunst einer anderen Kultur etwas für denjenigen tun kann, darüber steht mir kein Urteil zu.
Wenn allerdings jemand mir Glauben schenkt, er sei -bar oder nicht -bar, obwohl das bar-sein in Wirklichkeit nicht seine, sondern meine Möglichkeiten beschreibt, dann werden durch seinen Glauben meine Möglichkeiten leicht zu seinen. Das heißt auch, meine Unmöglichkeiten werden zu seinen, und meine Grenzen werden zu den seinen.
Wenn dir also jemand sagen will, du seiest -bar, dann kannst du ihn reden lassen, nur glauben brauchst du ihm nicht. Du weißt, er redet über sich und seine Grenzen, und das sind Angelegenheiten, die gehen dich nichts an.
Grundsätze Erickson’scher Beratung VIII
Wenn Du mit einem schwierigen Problem zu tun hast, mach daraus ein interessantes Muster.
Dann kannst Du dich auf das interessante Muster konzentrieren und die mörderische Arbeit („das Problem“) dabei außer Acht lassen.
Antike Sprichworte VII
Iß nicht bei einem Neidischen und wünsche dir von seinen feinen Speisen nichts; denn in seinem Herzen ist er berechnend; er spricht zu dir: Iß und trink!, und sein Herz ist doch nicht mit dir. Die Bissen, die du gegessen hast, musst du aussspeien, und deine freundlichen Worte sind verloren. (Spr. 23,6-8)