Der versetzte Baum

Die folgende Geschichte verwende ich gerne bei Kindern, die Verluste zu verarbeiten haben, wie die Trennung von einem Elternteil, ein Umzug, ein Schulwechsel oder auch die Umstellungen, die mit einem Wechsel in ein Heim, in eine Pflege- oder Adoptivfamilie einhergehen. Aber sicher ist sie auch für Erwachsene in ganz unterschiedlichen Situationen geeignet.

Ein Gärtner fand bei der Arbeit in seinem Garten inmitten eines schattigen Gebüschs einen kleinen Baum. ‚Nanu!’ rief er aus. ‚Eine Felsenbirne! Wie die wohl hierher kommt?’ Einen solch schönen und wertvollen Baum hätte er nie an diesem dunklen Ort vermutet! Vielleicht hatte ja der Wind oder ein Vogel den Samen für den Baum dahin getragen.
Der Gärtner überlegte, was er nun tun würde. Er wusste, dass es manchmal schwierig ist, eine Pflanze an einen anderen Ort zu verpflanzen. Er wusste aber auch, dass seine Felsenbirne an diesem schattigen Platz niemals zu einem starken, schönen, großen Baum gedeihen konnte.  So entschloss er sich, den Baum an einen anderen Ort umzupflanzen, wo er genügend Sonne und Wasser bekäme, um kraftvoll und schön zu wachsen. Er nahm seinen Spaten und stach die Erde in einem weiten Kreis um den Stamm des Baumes aus. An einem anderen Ort hob er ein Loch aus der Erde aus und stellte den Felsenbirnbaum mit seinem Wurzelballen dort hinein. Dann gab er noch etwas Erde und genau die richtige Menge Felsenbirnbaum-Dünger dazu und goss die Pflanze gründlich.
Als er am nächsten Tag nach seinem Baum schaute, war er traurig: Der Baum ließ alle Blätter hängen! Wahrscheinlich – so dachte der Gärtner – hatte er seine Wurzeln schon so weit ausgestreckt gehabt, und dann beim Ausgraben aus der Erde ein paar von seinen kleinen Haarwurzeln verloren. Das ist eine Verletzung für den Baum, die kostet Kraft. Aber die Wurzeln eines Baumes wachsen nach. Der Gärtner beschloss, gut für seinen Baum sorgen und einfach eine Weile zu warten. Er gab dem Baum seine Zeit und wartete, und tatsächlich – bald hatten die Blätter ihre frühere Kraft wieder gefunden. Nach wenigen Monaten war der Baum kräftig gewachsen und nach einigen Jahren war er zu einem großen, starken Baum geworden.

Das depressive Entlein

Von meinem Kollegen Dr. Elmar Hatzelmann aus München stammt die Geschichte vom depressiven Entlein, die mir sehr gut gefällt und die ich daher an dieser Stelle weitergeben möchte…

Es war einmal ein ziemlich hässliches Endlein. So sah sie es und sie war sich ganz sicher, denn sie beobachtete alle anderen Tiere. Und alle waren besser, schöner, toller.
Nichts passte ihr an sich, rein gar nichts. Und das war es auch schon. Sie war ein Nichts. Null, Zero. Luft. Nicht mal Staub. Sie war so abgrundtief hässlich. Die Inkarnation von Hässlichkeit. Und wahrscheinlich wussten es alle anderen auch. Die Farbe der Flügel, die Größe, die Haltung, einfach alles völlig daneben. Es war einfach
nichts – sie war wirklich das Ende. Sie konnte nicht mal mit klugen Gesprächen ihre äußere Nichtigkeit ausgleichen. Denn dort war es genau so. Sie war einfach nicht klug genug, mental tote Hose. Sie konnte sich nur noch mit ihrem Schicksal abfinden. So ist es halt. Gaußsche Verteilungskurve. Dort war sie ganz ganz links am Anfang der Kurve, lebenslang eingebucht auf niedrigste Intelligenz und schlechtestes Aussehen. Das musste so sein. Denn es musste ja auch einen Durchschnitt und die ganz tollen Glücklichen geben.
Vielleicht würde sie im nächsten Leben auch zu den Glücklichen gehören, als Schwan oder so.
Alle hatten es viel besser. Weiterlesen

Adlerküken

Das hier ist eine Geschichte, die mein Großvater mir erzählt hat, als ich ein Kind war. Ich erzähle sie zum Beispiel Kindern aus Patchwork- und Pflegefamilien und Kindern getrennterziehender Eltern.

Wo genau diese Geschichte sich ereignet hat, weiß ich nicht mehr. Ich glaube, es muss in einem Dorf auf dem Balkan gewesen sein, im ehemaligen Jugoslawien. Ganz genau weiß ich noch dies: Das Adlerküken war aus seinem Nest gefallen. Es war quicklebendig. Als die Familie es fand, schlug es mit den Flügeln und sperrte den Schnabel weit auf. Verletzt war es anscheinend nicht, außer an einer Stelle, wo es ein wenig blutete. Die Eltern der Familie zögerten eine Zeitlang. Sie sahen sich um. Da war weit und breit keine Adlermutter zu sehen und kein Adlervater. Allein auf sich gestellt, wäre das Adlerjunge gestorben. Was sollten sie tun? Die Kinder baten und drängten ihre Eltern, und so nahmen sie es schließlich mit. Zuhause setzten sie es erst einmal in einen Käfig, in dem früher einmal ein Paar Nymphensittiche gewohnt hatten. Weiterlesen

Webtipp: Die Anstalt der Kuscheltiere

Ein schönes psychotherapeutisches Spiel, bei dem auch Hypnose zur Anwendung kommt, ist „Die Anstalt der Kuscheltiere“ auf der Seite von „Paraplüsch“. Bei dem Spiel geht es darum, von ihren Besitzern traumatisierte Plüschtiere zu therapieren. Dazu wird ein aufdeckender Ansatz gewählt. Wenn die Spieler den Tieren eine geeignete Therapie anbieten, können diese immer mehr bisher verdrängte traumatische Erinnerungen zulassen und verarbeiten. Am Ende sind Ursprung und Wirkung ihrer posttraumatischen Belastungsstörung geklärt, und die Tiere können dank dem Engagement der Spieler wieder ein normales Leben führen. Das Spiel orientiert sich an einem freudianisch-psychoanalytischen und methodisch integrativen Ansatz. Das Wichtigste aber ist: Es macht Spaß! Vielen Dank an meine Kollegin Alexandra Spitzbarth, die mich auf dieses Spiel hingewiesen hat!

Das Gesundungsspiel

Hier ist eine Intervention zur Stärkung des Immunsystems… entnommen aus dem „Handbuch des therapeutischen Erzählens“… gut geeignet zur Vorbeugung und Überwindung von Infekten… mit solchen imaginären Computerspielen kann man auch viele andere körperliche, seelische und soziale Probleme meistern… viel Spaß beim Ausprobieren!

Paul liegt im Bett. Er langweilt sich. Er wartet darauf, dass er gesund wird. „Kann man nicht etwas machen, damit das schneller geht?“, fragt er. „Das braucht etwas Zeit“, erhält er zur Antwort. „Es gibt übrigens ein Computerspiel… wir haben es ja leider nicht hier, aber du kannst es dir bestimmt ganz gut vorstellen… da geht es genau darum: Die Körperpolizei ist unterwegs in den Blutgefäßen und im ganzen Körper und sucht nach den Verbrechern. Die Polizei, das sind große runde Kugeln mit Augen und scharfen Zähnen. Die Verbrecher sind kleine Kugeln, die sich zu verstecken versuchen. Wenn ein Polizist fünf von diesen kleinen Dingern gefressen hat, hat er genügend Kraftpunkte gesammelt und kann sich in zwei Kugeln aufteilen. Dann jagen sie zu zweit und bald zu viert, zu acht, und so weiter. Man kann dieses Spiel in unterschiedlichen Geschwindigkeiten spielen. Natürlich stellt man es so ein, dass die Polizisten möglichst schnell sind, aber doch auch alle Verbrecher erwischen und an keiner dieser kleinen Kugeln vorbeisausen. Wenn dir das gut gelingt, kannst du die Geschwindigkeit erhöhen.  Es gibt dieses Spiel auf zehn Levels, also auf verschiedenen Geschicklichkeitsstufen. Überlege, auf welcher Stufe du gerne anfangen möchtest; du willst natürlich auch gewinnen! Schließlich hat das Spiel ein ganz ausgefeiltes Grafikprogramm, und du kannst zwischen verschiedenen Darstellungsarten wählen. Du kannst die Polizisten entweder durch die großen und kleinen Adern sausen sehen oder durch eine Art Kanalisationssystem, das aussieht, wie eine große, komplizierte Wasserrutsche. Du kannst sie wie Murmeln durch eine Art Kugelbahn flitzen lassen, mit Aufzügen und Rolltreppen, oder du kannst sie in Raumschiffen mit Überschallgeschwindigkeit durch ein großes galaktisches Tunnelsystem schweben lassen. Wähle aus, mit welchem Spiel du gerne beginnen möchtest und drücke den Startknopf – jetzt!“

Möwenfelsen

Hier ist eine Geschichte, die ich Kindern aus Patchwork-, Adoptiv- und Pflegefamilien erzähle. Entwickelt habe ich sie zuerst für eine sehr introvertierte Jugendliche, die im gemeinsamen Urlaub – heimlich, auf eigene Initiative und ohne Erlaubnis ihrer Adoptiveltern – begonnen hat, Paragliding zu lernen.

Vielleicht hast du auch schon einmal an einem Möwenfelsen gestanden und horchtest auf das vielfältige Rufen dieser Vögel. Es ist ein beeindruckender Klang, wenn Tausende von Möwen um einen Felsen fliegen und die Luft mit ihren Schreien erfüllen. Aber du hörst dort nicht nur Schreie. Du hörst auch etwas anderes. Du hörst dort auch die zarten Töne, wenn die Möwen balzen, wenn sie werben. Du hörst die rauen, krächzenden Töne der Jungen, wenn sie frisch geschlüpft sind und nach Futter rufen. Ihr Ruf ist deutlich, sie fordern, was sie brauchen! Sie rufen, als ob sie Gerechtigkeit fordern: „Hier bin ich, ich will wachsen und stark werden.“
Du kannst dort sehen, wie liebevoll die Möweneltern für ihre Kinder sorgen. Wieder und wieder fliegen sie weg und kehren zurück mit einem Fisch im Schnabel für ihre Jungen. Warum tun sie das tagein, tagaus? „Instinkt“, nennen es manche Forscher. Ich nenne es Liebe. Denn wieder und wieder sind sie auf der Suche nach dem, was ihre Kinder stärkt. Sie fragen nicht, ob es regnet oder stürmt oder schneit. Sie suchen Futter für die Möwenjungen. Auch habe ich gehört: Wenn eine Möwe nicht für ihre Jungen sorgen kann, dann springt oft eine andere für sie ein. Sie behandelt sie wie ihre eigenen Kinder. Sie fragt nicht nach Regen oder Sturm oder Schnee. Sie fliegt für diese Küken, die bald schon keine Küken mehr sein werden. Ja, bald schon werden diese Vögel selbst sicher fliegen und bewusst ihre eigenen Bahnen durch die Luft ziehen. Es ist gut, wenn man auf einem Felsen wohnt, wo viele andere Möwen leben…

Fräulein Gehirn

Hier noch ein Nachtrag. Das ist eine zweite Geschichte, die ich Anna in ihrer ersten Therapiestunde erzählt habe. Seitdem unterhält sie sich öfter mit ihrem Gehirn – etwas, was wir vielleicht alle manchmal tun sollten.

Du weißt natürlich, dass du ein Gehirn hast, und dass es denken kann, nicht wahr? Hast du schon einmal mit deinem Gehirn gesprochen? Nein? Dann ist ja heute Zeit, um damit anzufangen. Wie heißt denn dein Gehirn? Ist es ein Mann oder eine Frau?
Sehr gut… Du kannst also zu deinem Gehirn sagen: „Guten Tag, Fräulein Gehirn!“ und bestimmt wird es antworten: „Guten Tag, liebe Anna“. Du kannst es fragen: „Liebes Fräulein Gehirn, könntest du mir dabei helfen, mich immer zu konzentrieren, wenn meine Lehrerin die Hausaufgaben erklärt?“, und Fräulein Gehirn wird dir antworten: „Natürlich kann ich das, liebe Anna, du hast mich nur noch nie danach gefragt.“ „Ach so“, kannst du dann sagen, „dann bitte ich dich jetzt darum. Würdest du mich bitte immer wach und konzentriert sein lassen, wenn die Lehrerin die Hausaufgaben erklärt, liebes Fräulein Gehirn?“ „Aber selbstverständlich, liebe Anna!“

Annas U-Boot

Hier eine Geschichte zu einem Kind namens Anna, das ich neulich kennenlernen durfte. Der Effekt des beschriebenen Vorgehens war durchschlagend, also, Mutter und Tochter waren mit dem Ergebnis der ersten Therapiestunde sehr glücklich. Anna hat angefangen, Freundschaften zu knüpfen kann sich in der Schule besser konzentrieren und bekommt viel mehr von ihrer Umgebung mit.

Anna träumt. Sie geht in die vierte Klasse, und sie träumt. Sie kommt nach Hause, und sie träumt. Sie lebt in ihren Träumen. Sie lebt so sehr darin, dass niemand so recht zu sagen weiß: Ist sie begabt oder nicht, ist sie einfältig oder subtil, schüchtern oder gehemmt, nur introvertiert oder psychisch gestört. Anna scheint glücklich in dieser Welt – oder ist sie nur dort, weil sie draußen sehr unglücklich wäre? Ist Anna krank, oder einfach nur ungewöhnlich? Auf welche Schule soll sie gehen, und wie kann sie am besten gefördert werden? Die fragenden Eltern kommen mit ihr zur Therapie.
„Du lebst also in einem U-Boot“, sage ich zu Anna. Fragend schaut sie mich an.
„Du tauchst unter und lebst in einer bunten Welt von Fischen und Korallen, von lauter bunten Sachen, die die Leute da oben nicht kennen. Kann man das so sagen?“ „Ja“, sagt Anna.
„Es ist bestimmt schön da unten. Du kannst in Ruhe den Meeresgrund erforschen, und kein Mensch kann dich dabei stören.“ „Das stimmt“, sagt Anna.
„Du kannst Tiefseeforscherin werden. Das sind Leute, die im Auftrag der Menschen da oben die Welt da unten erforschen. Sie finden alles heraus über die Tiere und Pflanzen des Meeres.“ „Das ist schön“, sagt Anna.
„Natürlich haben alle U-Boote ein Periskop. Das ist ein Rohr mit einem Spiegel, so dass man von unten aus immer sehen kann, was oben passiert.“ „Und damit kann ich die anderen beobachten“, sagt Anna.
„Genau. Natürlich willst du auch nicht unter Wasser mit anderen U-Booten oder Schiffen zusammenstoßen. Darum hast du ein Sonarsystem. Das sendet Schall aus, damit du weißt, wann du anderen zu nahe kommst, also, wann du anderen U-Booten und Schiffen ausweichen musst und wann du besser auftauchen solltest.“ „Muss ich denn auftauchen?“, fragt Anna.
„Na ja, du kennst das ja: Wenn du mit anderen zusammenstößt, ist das sehr unangenehm. Beide Schiffe können Schaden leiden, auch wenn der Zusammenprall gar nicht beabsichtigt war. Besser ist es, wenn du einen Unfall vorhersehen kannst und rechtzeitig ausweichst oder erst einmal auftauchst. Um frühzeitig zu reagieren, brauchst du auch ein Mikrofon, das die Signale der Schiffe aufnimmt. Und du brauchst ein Funksystem, um auch, wenn du untergetaucht bist, mit der Besatzung anderer U-Boote und Schiffe reden zu können.“ „Ja, das ist gut. Dann stoße ich nicht mehr mit ihnen zusammen.“
„Genau. Natürlich muss jedes U-Boot auch ab und zu auftauchen.“ „Warum denn?“ „Na, du brauchst doch Sauerstoff, und Essen und Trinken. Du musst ab und zu auftauchen, um das mit an Bord zu nehmen.“ „Ja, das stimmt.“
„Bei Forschungsreisen ist es auch so, dass das U-Boot regelmäßig auftaucht, um mit den Menschen oben zu besprechen, was es unten erforschen soll.“ „Ach so?“
„Natürlich. Das U-Boot hat den Auftrag, herauszufinden, was dort unten passiert, und um den Menschen über der Wasseroberfläche davon zu erzählen.“ „Kann das U-Boot auch auf andere schießen?“
„Klar hast du Torpedos, aber die setzt man ja nur gegen feindliche Schiffe ein, und nur, wenn es unbedingt sein muss. Besser ist, man spricht miteinander über Funk, oder man taucht auf und benutzt das Megaphon: ‚Hallo, ich habe eure Signale gehört und bin aufgetaucht. Was gibt es Wichtiges bei euch?’ Richtig gute U-Boot-Kapitäne sind oft unter Wasser und oft über Wasser. Sie kennen die Signale der anderen Schiffe so gut, dass sie immer wissen, wann es besser ist, aufzutauchen und wann es besser ist, unterzutauchen, und wann es gut ist, so halb über dem Wasser und halb unter dem Wasser zu sein. Etwa so wie ein Krokodil, das nur die Augen, die Ohren und die Nasenlöcher über dem Wasser hat. So ist es gut getarnt und kann schnell untertauchen, wenn es möchte, und doch bekommt es alles mit, was über dem Wasser passiert. Auch U-Boote schwimmen manchmal ganz knapp unter der Oberfläche, so dass nur der Kommandoturm herausschaut. Auf diese Art bekommen sie alles mit von dem Leben über dem Wasser. Sie hören alle Signale, die für sie wichtig sind und sehen alles, was für sie nützlich ist. Wenn sie aber untertauchen wollen, dann sind sie ganz schnell drunten.“ „Cool“, sagt Anna. „Das gefällt mir.“
Natürlich hat die Kapitänin eines solchen U-Boots manchmal Urlaub. Wenn U-Boot-Kapitäne Urlaub haben, dann sind sie an Land. Sie treffen sich mit ihren Freundinnen und Freunden, erzählen ihnen von ihren Reisen und hören zu, was die anderen erlebt haben. Ich kannte einen Kapitän, der flog in seiner freien Zeit mit einem kleinen Wasserflugzeug herum. Er schaute sich von oben an, was er ansonsten oft von unten her gesehen hatte: Das Land und das Wasser, die Schiffe, die U-Boote und all die anderen Dinge. Und wenn er alles gesehen hat, dann landete er wieder, oder wasserte, wie das die Wasserflieger nennen. Er kannte die Welt von allen Seiten, und er war ein sehr glücklicher Mensch.“ „Cool“, sagt Anna. „Das möchte ich gerne machen“.

Das eigentliche Leben

Immer wieder habe ich darauf gewartet, dass das eigentliche Leben losgeht. Ich habe gedacht, es würde dann kommen, wenn die aktuellen Probleme und Unfertigkeiten überstanden wären. Manchmal dauerten die Schwierigkeiten länger als erwartet, und ansonsten wurden sie von neuen Herausforderungen abgelöst. Irgendwann ist mir klar geworden: Noch eigentlicher wird’s nicht.

Die kleine Katze

Auf einem hohen Baum saß die kleine Katze ganz allein. Die Bäckerin kam vorbei und sah das Tier: „Ja, du armes kleines Kätzchen! Bist ganz hinauf geklettert und traust dich nicht mehr herunter!“ Der Pfarrer kam, und die Bäckerin sagte: „Herr Pfarrer! Wir müssen dem armen kleinen Kätzchen helfen!“ Der Bürgermeister kam. „Herr Bürgermeister“, sagten die Bäckerin und der Pfarrer. „Helfen Sie uns, dem armen kleinen Kätzchen zu helfen!“ „Gut“, sagte der Bürgermeister. „Wir werden dem armen kleinen Kätzchen helfen. Ich rufe die Feuerwehr!“ Die Feuerwehr kam Weiterlesen