„Hammel Digital“ – KI- Assistent für Utilisation und Supervision

Ich habe einen KI-Entwickler gebeten, mir einen Chatbot zu bauen mit Angeboten zu therapeutischen Interventionen u.A. auf Basis meines Handbuchs der therapeutischen Utilisation.  

Die letzten Monate wurde der Prototyp immer wieder verfeinert und verbessert.

Ihr findet den KI-Assistenten für Utilisation und Supervision eingebunden in meinem

🔗 Blog.


Wenn ihr Lust habt, könnt ihr mal damit herumspielen (z.B. fragen: „meine Klientin leidet unter einer Mottenphobie und Tinnitus, wie kann ich ihr therapeutisch helfen / hast du eine Geschichte, die ich ihr erzählen kann) und mir schreiben, welche positiven / negativen Erfahrungen ihr damit macht und was eurer Meinung nach verbessert werden sollte.

Die KI funktioniert auch, wenn man ihn in anderen Sprachen anspricht.

Ich freue mich über eure 📧  Rückmeldung zum KI- Assistenten für Utilisation und Supervision!

Euer Stefan

Kursempfehlung in Schwäbisch Hall

Heute möchte ich euch gerne auf eine hypnosystemische Beratungsreihe in Schwäbisch Hall aufmerksam machen. Durchgeführt wird diese von meiner Kollegin Karin Sautter-Ott. Karin ist B.Sc. in Psychologie, Diplomsozialpädagogin, Dozentin für Psychologie an der LSAK Waiblingen und führt freiberufliche Beratungen, Seminare und Kriseninterventionen durch.

Karin lädt zu einer 10 tägigen hypnosystemischen Reihe in Schwäbisch Hall ein. Kreative Beratungsmethoden, beobachten, Bilder und Geschichten verwenden, das Unbewusste ansprechen – der hypnosystemische Ansatz unterscheidet sich vom systemischen Ansatz durch die stärkere Fokussierung auf die bildliche und unbewusste Ebene. Manchmal wissen wir kognitiv was los ist und können es trotzdem nicht ändern. Impulse ans Unbewusste erweitern die Perspektive. Kinder, die eine Geschichte hören wie gebannt sind schon ohne größere Vorarbeit in Trance und lassen die Bilder und Symbole der Geschichte auf sich wirken – solche Elemente kann man nutzen.

Erfahrungsgemäß kommen zu Karin in die Beratungsausbildung viele Pädagogen und Heilpädagogen, auch solche, die schon eine systemische Ausbildung gemacht haben und diese hypnosystemisch erweitern möchten. Aber es sind alle Menschen eingeladen, ob sie im sozialen Bereich arbeiten oder anderswo. Kommunikative Situationen haben wir überall und mit hypnosystemischen Elementen können wir damit gut umgehen.

Ausgebildet wurde Kartin bei mir am HSB Westpfalz in Kaiserslautern. Ich rechne diese 10 Tage auch auf größere Ausbildungen in Kaiserslautern an, falls ihr danach weitermachen wollt.

Weitere Informationen findet ihr auf der Homepage von Karin.

22/23. Februar 2025 (Tag 1 und 2)  Schau genau hin (Mehrebenenkommunikation): Zwischen den Zeilen lesen, zwischen den Zeilen Impulse und Bilder einstreuen, Menschen beobachten, das Gespräch gestalten und überhaupt: Was ist denn eigentlich „hypnosystemisch“.

23./ 24. Mai 2025 (Tag 3 und 4) Therapeutisches Erzählen: Therapeutische Geschichten kennenlernen, einsetzen, selber schreiben, Arbeit mit Metaphern, Geschichten für Kinder und Erwachsene

30. Juni 2025 (Tag 5): Sensible Gespräche hypnosystemisch gut führen: Manchmal gibt es herausfordernde Gesprächssituationen, sei es aufgrund kognitiver Einschränkung, psychischer Problematik oder Konfliktsituationen. Diese schauen wir uns hypnosystemisch an.

7. Juli 2025 (Tag 6): Ein Montag nur für mich – Selbstfürsorge! Trancereisen, Hypnomethoden, Bewegung, Essen – ein Tag für Dich selbst. Gerne sonntagabends anreisen, ein Zimmer nehmen und entspannt in den Tag starten am Montag….

22. September 2025 (Tag 7): Ein Supervisionstag zur Reflexion des Gelernten, der eingesetzten hypnosystemischen Methoden und Geschichten, Fallbesprechungen etc.

19. Oktober 2025 In der Praxis findet ein Frühstück statt – alle, die bereits bei mir Fortbildungen oder hypnosystemische Ausbildung gemacht haben und sich wieder sehen wollen. Austausch. Jeder bringt etwas mit.  

14. Dezember 2025 (Tag 8) kreative Methoden in der Beratung, Arbeit mit Inselkarten, Landschaften, Grüßen, Arbeit im Raum…

26/27. Januar 2026 Krisen, Trauma, Stabilisierung (Tage 9 und 10) – Dienstagabend ist Abschlussabend mit Zertifikatsübergabe und Feier. Zur Ausbildung gehören des weiteren zwei Wahlabende, zwei Einzelcoachings und ein Gruppencoaching.

Termine für Wahlabende werden noch bekanntgegeben. Die Ausbildung findet in Präsenz statt.

Konditionen der 10 tägigen hypnosystemische Ausbildung:

  • 10 Tage zu jeweils 150 Euro plus 19 Prozent Umsatzsteuer (1500 plus 19 % ).
  • 2 Einzelcoachings 90 Minuten zu je 160 Euro plus 19 % (320 Plus 19 %).
  • 1 Gruppencoaching in einer Kleingruppe (100 Euro plus 19 %).
  • 2 Wahlabende (aus: Paare, Familie, Kultur, Trauer). (2 mal 100 Euro plus 19 %).
  • Gesamtausbildung: 2120 Euro plus Umsatzsteuer.
  • info@karinsautter-ott.de

Hammel live in Berlin – 31.1.- 2.2.2025: Hypnosystemisches Arbeiten mit sterbenden und trauernden Menschen

Sterbende reagieren bis zu den letzten Atemzügen auf hilfreiche Interventionen. Wie können wir wissen, was einem sterbenden Menschen guttut? Wie können wir – außer mit Medikamenten und Apparaten – Schmerzen reduzieren, das Atmen erleichtern? Wie können wir helfen, Kummer und Angst abzulegen und gegebenenfalls den Kampf zu beenden und loszulassen? Und: Was will der Sterbende selbst? Kann man bedenkenlos Gebet und Segen mit therapeutischen Techniken verknüpfen? Um diese Fragen soll es im ersten Teil des Seminars gehen, sowie darum, Erfahrungen auszutauschen und verschiedene Herangehensweisen, die zur Reduzierung von Angst, Kummer, Schmerzen und Atemnot führen, zu besprechen und zu üben.

Im zweiten Teil des Seminars wird es um den Umgang mit Trauer gehen. Was lindert den Trauerschmerz, transformiert oder verkürzt ihn? Was haben Trauer und Trauma miteinander zu tun? Wie können wir Trauernden so begegnen, dass sie sich von uns wahrgenommen und gewürdigt fühlen? Was wirkt tröstlich, und was ist Vertröstung? Inwieweit können therapeutische Impulse auch in seelsorgerliche oder private Begegnungen übernommen werden?

31. Januar – 2. Februar 2025 in Berlin-Tegel

Zeit: Freitag, 14-19 Uhr, Samstag, 10-18 Uhr, Sonntag 10-14 Uhr

Ort: Gemeindezentrum Martinus-Kirche, Sterkrader Str. 47, 13507 Berlin-Tegel,
Anbindung: U6 Holzhauser Straße, Bus 133, X33, Autobahn-Ausfahrt Holzhauser Straße

Kosten: 450 €

Verbindliche Anmeldungen bei Jean-Otto Domanski per Mail an domanski@me.com

Ich freue mich auf euch in Berlin,

euer Stefan

Online & Kostenlos: Dienstag, 7.01.2025, 19- 21 Uhr: „Hypnosystemische Trickkiste – Alltägliche Wunder in Beratung, Seelsorge und Therapie“

Liebe Freunde, Freundinnen und hypnosystemisch interessierte Menschen in beratenden Berufen!

Wir laden ein zur Online-Veranstaltung am Dienstag, 07.01.2025 um 19- 21 Uhr

„Hypnosystemische Trickkiste – Alltägliche Wunder in Beratung, Seelsorge und Therapie“

Wir, das sind:

Sabine Kiko, Stefan Hammel, Sonja Pichler und Jean-Otto Domanski, Therapeut:innen, Trainer:innen, Seelsorger:innen und Coaches, die in ihrem Arbeitsalltag sehr erfolgreich mit hilfreichen hypnosystemischen Tools arbeiten und euch diese näher bringen möchten.

Nach einer kurzen Begrüßung suchen wir Teilnehmer:innen mit eigenen Anliegen und/oder Supervisionsanliegen. Wir demonstrieren die Wirkweise der hypnosystemischen Techniken anhand eurer konkreten Beispiele. Seid neugierig und lasst euch verzaubern!

    Termine finden in Zoom

an jedem 1. Dienstag im Monat zwischen 19-21 Uhr statt

(also: 7. Januar 2025, 4. Februar 2025, 4. März 2025, 1. April 2025 usw)    

Zielgruppe sind alle Menschen, die in beratenden Berufen tätig sind (von der Therapie bis zur Seelsorge, von Coaching bis Training) und die Interesse haben. 

    Die Teilnahme erfolgt über diesen zoomlink: https://us02web.zoom.us/j/81667289669.

Bitte meldet euch per Mail an.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen oder Kennenlernen!

Stefan Hammel (Homepage: stefanhammel.de),

Sabine Kiko (Homepage: lookinginside.ch),

Sonja Pichler (Homepage: sonja-pichler.at) und

Jean-Otto Domanski (Homepage: coaching-kirche.de)

Mit Geschichten durch die Krise, Teil 15: Von Bienen und Blumen

Einer Frau, etwas über 30 Jahre alt, die Kinder haben möchte, aber den passenden Partner dafür nicht gefunden hat, oder noch nicht, habe ich etwas über Bienen und Blumen erzählt:

„Ein israelisches Forscherteam fragte sich: Die Blumen kostet es doch viel Energie, zuckerhaltigen Nektar für die Bienen zu produzieren. Machen die das die ganze Zeit? Wäre es nicht sinnvoller, wenn sie den Zucker dann produzieren, wenn auch Bienen da sind? Man hat dann einer großen Zahl Nachtkerzen Tonaufnahmen von Bienen vorgespielt. Eine Blumen-Vergleichsgruppe hat elektrische Töne mit Bienensummfrequenz vorgespielt bekommen, eine dritte Gruppe einen hohen Ton. Die Blumen, die Bienenaufnahmen tiefe Töne vorgespielt bekamen, haben sofort angefangen, mehr Zucker zu produzieren. Die Forscher haben auch herausgefunden, wie die Blumen hören. Ihre Blütenblätter gehen mit dem Summton in Resonanz und geben seine Schwingung an den Blütenkelch weiter, der die Information verarbeitet. Die Blütenblätter dienen als Schalltrichter, genau wie ein Ohr…“

„Ich weiß nicht, ob das irgendetwas für Sie bedeutet“, habe ich zu der Frau gesagt. Es fiel mir nur so ein.“ „Ich werde einmal darüber nachdenken“, sagte die Frau…

Oder, wer es gern als Gutenachtgeschichte möchte…


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Die Geschichte gehört… wie mir scheint… in das Buch „Wie der Tiger lieben lernte“… oder so ähnlich… Erscheinungsdatum vermutlich… nächstes Jahr… oder so…

Mit Geschichten durch die Krise, Teil 12: Vom Aussterben der Drachentöter

Wie es kam, dass das Land von der Plage des Drachen befreit wurde, obwohl sich keiner fand, der dem Untier den Garaus machen konnte…


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Diese Geschichte habe ich, glaube ich, bisher nur hier im Blog veröffentlicht.

Der Rückweg

Eine Geschichte meiner Kollegin Bettina Betz aus Mainz…

Susannes Kaninchen war gestorben. Es hatte sie, die Jüngste der Familie, auf dem letzten Wegabschnitt ihrer Kindheit begleitet. Für sie und ihren Bruder war klar, dass sie es beerdigen wollten. Da sie keinen Garten hatten, sollte es im Wald geschehen, was nicht erlaubt, aber in ihren Augen notwendig war. Sie beschlossen, es nachts und ohne das Mitwissen der Eltern zu tun. Ein Rest jugendliche Abenteuerlust mag dabei mitgespielt haben.
Als die Eltern schliefen, machten sie sich auf den Weg. Sie fuhren zum nahegelegenen Stadtwald und parkten das Auto am Beginn eines schmalen Pfades. Dann begannen sie, mit der Taschenlampe nach einem geeigneten Ruheplatz für das Kaninchen zu suchen. Keiner wollte ihnen so richtig gefallen. Und sie waren derart vertieft in diese Suche, dass sie von den übrigen Vorgängen im Wald nichts wahrnahmen.
Als sie ihr Haustier schließlich begraben hatten, wussten sie nicht mehr, wo sie sich befanden. Sie hatten völlig die Orientierung verloren, und stockdunkel war es auch. Mit Hilfe der Lampe konnten sie zwar so etwas wie einen Weg erkennen. Doch in welche Richtung gehen um zum Auto zu gelangen? Das wussten sie beide nicht.
Da drangen aus dem Gebüsch grunzende Geräusche zu ihnen. Und noch dazu roch es ziemlich streng, wie sie jetzt erst bemerkten. Wildschweine … Womöglich eine Bache mit Frischlingen. Susanne schaltete die Taschenlampe aus. Nur nicht die Tiere noch mehr beunruhigen.
In der undurchdringlichen Dunkelheit bekam es der Bruder mit der Angst zu tun: „Wie kommen wir hier wieder heil heraus?“ Da antwortete die Schwester ganz ruhig: „Auch wenn es für dich vielleicht ungewöhnlich ist: Gib mir doch bitte mal deine Hand. Ich glaube, ich weiß, wie wir gehen können.“
So nahm Susanne ihren Bruder an der Hand und tastete sich langsam vorwärts. Dorthin wo man treten konnte und wo keine Wildscheine waren. „Weg von den Wildschweinen“, dachte sie, mehr nicht. Immer nur weg. Schritt für Schritt gingen sie weg und weg und weg. Irgendwann endete der Weg, denn er war von einem Hindernis versperrt.
Es war ihr Auto.

Geschichten-Postkarten – Neue Motive

Aktuell erscheinen die Geschichten-Postkarten in neuem Gewand. Zunächst einige schon bekannte Geschichten mit neuen Motiven, im Frühjahr kommen dann fünf neue Geschichten. Die Postkarten sind erhältlich für 1,00 Euro plus Porto bei mir oder beim Geschichten-Netzwerk. Los geht es mit diesen Motiven… 🙂

Postkarte Grashalm

Postkarte Eidechse

Mord an Tante Anni. Ein systemischer Kurzkrimi von Stefan Hammel

Also, für den Fall, dass jemand nicht weiß, was man in der Systemischen Therapiearbeit unter zirkulärem Fragen versteht… habe ich diesen Kurzkrimi verfasst.

Personen: Der Kommissar
Die Assistentin
Der Graf
Die Gräfin
Die Gärtnerin (mit Strohhut)
Der Hund (ohne Strohhut)
Die Leiche (nämlich Tante Anni)

Requisiten: Strohhut. Leintuch. Handschellen. Notizblock und Stift.

Die Personen mit Ausnahme des Kommissars stehen – bzw. liegen – im Kaminzimmer des Schlosses. Die Leiche ist zugedeckt. Der Kommissar betritt den Raum.

Kommissar: Guten Tag allerseits. (Zur Assistentin:) Miss Marple, was hast du rausgefunden?
Assistentin: Ich habe hier die verdächtigen Personen (stellt vor): Graf Turn von Taxis… die Gräfin Turn von Taxis… die Gärtnerin… der Hund… Tante Anni (die Leiche)…
Jeweils: Durchlaucht!… Habe die Ehre… sehr angenehm… es ist mir eine Ehre… ich habe mich geehrt zu fühlen… es ist mir ein besonderes Vergnügen… aber nein, die Freude ist ganz auf meiner Seite… nein, auf meiner… aber nicht doch… hocherfreut… wuff! (Im Fall der Leiche grüßt der Kommissar, erhält jedoch keine Antwort. [Die Assistentin holt die schlaffe Hand unter dem Tuch hervor und gibt sie dem Kommissar, der sie schüttelt und der Assistentin zum Ablegen zurückgibt.])
Gräfin: (entschuldigend; zur Vorstellung der Leiche): Sie hat noch nie viel geredet.
Kommissar: Kommen wir zur Sache. Hat jemand ein Alibi? Wo waren Sie jeweils zum Tatzeitpunkt?
Gräfin: Bei meinem Grafen.
Graf: Bei meiner Gärtnerin.
Gärtnerin: Bei meinem Hund.
Hund: Wuff! (Kommissar schaut vom einen zum anderen, zuletzt zur Leiche, die sich jedoch nicht äußert.)
Kommissar: Sehr verdächtig. Schreib das ins Protokoll. (Assistentin protokolliert. Der Kommissar spricht ins Leere:) Sind die Voruntersuchungen fertig? Was sagen die Ärzte?
Assistentin: Fragst du mich?
Kommissar: Keineswegs. Aber wenn ich dich fragen würde, was die Ärzte sagen würden, wenn ich sie fragen würde, was würdest du sagen, was sie sagen würden?
Assistentin: Tot.
Kommissar: Ein wichtiger Punkt. Schreib das ins Protokoll. Möchte sich sonst jemand dazu äußern? Weiterlesen

Pflügt aufs Neue…

Im November und Dezember bin ich krank gewesen und konnte teilweise gar nicht, teils nur eingeschränkt arbeiten. Darum auch keine Blogs… Nun bin ich zurück und wünsche euch allen ein möglichst gutes und vor allem gesundes Jahr, in dem ihr alles, was euch am Leben hindern will, zum Guten wendet! Auf dass himmlischer Segen, irdisches Leben und Weisheit, die beides vereint, sich in eurem Leben verbindet!

Vielleicht darf ich mit euch meine Gedanken teilen, die ich in der Klinik beim Gottesdienst zum neuen Jahr weitergegeben habe? Das bezog sich auf einen Satz des Propheten Jeremia, der gesagt hat: „Pflügt aufs Neue und sät nicht unter die Dornen!“

Ein neues Jahr liegt vor uns wie ein Acker. Ungepflügt und unbestellt darauf wartet es darauf, beackert zu werden. Unsere Aufgabe wird es sein, die vor uns liegende Zeit zu bestellen wie ein Feld, so dass sie Früchte trägt – Früchte des Erfolgs, des Glücks, der Liebe, Früchte einer erfüllten Zeit bzw. eines gelingenden Lebens. Unsere Aufgabe wird es also sein, die Scholle zu wenden, unsere Saat zu säen und die Ernte einzubringen. Es gibt wohl viele ganz verschiedenen Stile, so einen Acker zu bestellen. Man kann ihn tiefer oder flacher pflügen, im Herbst oder Winter oder Frühjahr, mit vielen oder wenigen Pflugscharen darüber fahren oder ihn mit ganz anders geformten modernen Gerätschaften bearbeiten. Wer den Fortschritt ablehnt, muss einen Ochsen anschirren oder gar sich selber vorspannen, wobei entsprechend leichtes Gerät zu empfehlen wäre. Man kann natürlich auch hingehen und sagen: Das letzte Jahr hat’s mir den Raps und die Gerste verhagelt. Wer weiß, ob sich die Arbeit lohnt. Vielleicht hagelt es ja wieder, oder es verregnet mir die Ernte. Ich pflüge dies’ Jahr einmal nicht. Ich säe die Frucht gleich in die Disteln und Dornen und was dann aufgeht, das ernte ich dann eben.
Würden Sie das so machen? Aber nein, bestimmt nicht. Wer würde denn so etwas tun? „Pflüget ein Neues und säet nicht in die Dornen“ lautet ein Rat aus der Bibel, aus dem Prophetenbuch Jeremia. Aber sagen Sie mir, wer wäre denn so doof, ein Feld zu bestellen und nicht zu pflügen und die Saat gleich auf die Disteln und Quecken zu streuen? Man weiß es nie. Menschen nehmen auch anderes Unkraut ins neue Jahr und säen Neues darüber, ohne das alte erst einmal umzupflügen. Den Streit und die Verletzungen vom letzten Jahr  lassen sie wachsen, denn das noch einmal umzupflügen ist harte Arbeit, und wer weiß, ob es sich lohnt. So säen sie all ihre Bemühungen um Gerechtigkeit und Liebe und liebevolles Miteinander auf eine verletzte Beziehung, in den Schmerz und die Kränkung hinein. Immerhin, sie fahren die Saat noch aus. Es gibt auch Menschen, die einen solchen Acker, der sie einmal enttäuscht hat, überhaupt nicht mehr bestellen. Das Unkraut des Schweigens und Nicht-mehr-grüßens wuchert immer über einer Beziehung, und je höher es wuchert, desto unwirtschaftlicher scheint es, darauf noch einmal etwas zu säen. Mit einem Acker geht man kaum so um, aber mit anderen Menschen verfahren viele so. Man lässt das alte Unkraut wuchern, so dass nichts Neues wachsen kann. Klar scheint mir: Um zu gedeihen, braucht Liebe einen vorbereiteten Boden. Kränkungen müssen aufgehoben und im Gespräch zum Guten gewendet werden. Harte Positionen müssen gelockert werden. All das Schmollen und den Trotz muss man selber umwenden, damit auf seiner Rückseite etwas Neues gedeihen kann. Das kann weh tun, noch einmal spürt man die Verletzung. Aber Das Schweigen muss aufgebrochen werden. Wer Recht hat oder Unrecht ist ja gar keine Frage, im Verhältnis zu dem Leiden, was das stolze oder gekränkte Schweigen anrichtet. Was zählt ist, was heilt. Also geht es doch darum, ob man sich in die Position des anderen hineinversetzen kann, und ob man es schafft, das in irgendwelche geeignete Worte zu fassen. Worte des Bedauerns stehen nicht am Anfang, es ist schon gut, wenn sie am Ende möglich werden. Zum Bereiten eines guten Bodens gehört sicher auch, dass man sich im Stillen mit sich selbst auseinandersetzt. Was war gelungen, was ist mir missraten in der vergangenen Zeit? Wie kann es beim nächsten Mal besser werden?
Diese Art von Arbeit ist hart, und der Ertrag ist so unsicher wie jede Ernte. Und trotzdem: Wer seine Liebe auf fruchtbaren Boden fallen lassen will, muss den harten Boden vergangener Enttäuschungen neu um brechen und von neuem seine Saat ausstreuen. Also: „Pflügt aufs Neue, und sät nicht unter die Dornen!“