Wie man einen Acker bestellt

Einige Gedanken zum ausklingenden und zum neuen Jahr möchte ich gerne mit euch teilen…

Das alte Jahr geht zu Ende. Ein neues Jahr liegt vor uns wie ein Acker. Ungepflügt und unbestellt darauf wartet es darauf, beackert zu werden. Ich stelle mir vor, dass an uns liegt, die vor uns liegende Zeit zu bestellen wie ein Feld, so dass sie Früchte trägt – Früchte des Erfolgs, des Glücks, der Liebe, Früchte eines gelingenden Lebens. Ich stelle mir vor, dass es unsere Aufgabe ist, die Scholle zu wenden, unsere Saat zu säen und die Ernte einzubringen. Es gibt verschiedene Stile, so einen Acker zu bestellen. Man kann ihn tief oder flach pflügen, im Herbst, im Winter oder Frühjahr, mit vielen oder wenigen Pflugscharen drüber fahren oder ihn mit ganz anders geformten modernen Gerätschaften bearbeiten. Wer den Fortschritt ablehnt, muss einen Ochsen anschirren oder sich selber vorspannen, wobei entsprechend leichtes Gerät zu empfehlen wäre. Man könnte auch hingehen und sagen: Das letzte Jahr hat’s mir den Raps und die Gerste verhagelt. Wer weiß, ob sich die Arbeit lohnt? Vielleicht hagelt’s wieder, oder es verregnet mir die Ernte. Ich pflüge dies’ Jahr mal nicht. Da hab ich weniger Arbeit. Ich säe die Frucht gleich in die Disteln und Dornen und was dann aufgeht, das ernte ich dann eben.
Würdet ihr das machen? Wahrscheinlich nicht! Wer wäre denn so doof, ein Feld zu bestellen und es nicht zu pflügen? Wer würde denn die Saat auf Disteln und Quecken zu streuen? Obwohl – man weiß ja nie. Denn viele Menschen nehmen das Unkraut des alten Jahres mit ins neue Jahr und säen Neues darüber, ohne noch einmal drüber zu pflügen. Die Verletzungen vom letzten Jahr lassen sie keimen und wachsen und Früchte tragen. Den Streit von früher lassen sie schwelen, anstatt für eine Klärung zu kämpfen. Die Versäumnisse, die Fehler – die lassen sie auf sich beruhen. Auch dann, wenn ein mutiges Wort, eine freundliche Geste den Weg zur Heilung ebnen könnte. Ein Wort der Entschuldigung… eine Nachfrage: „Ist zwischen uns alles geklärt?“, oder eine Bitte: „Hör mir bitte nochmal in Ruhe zu!“ … eine Forderung: „Ich muss da mit dir drüber reden!“, eine Ansage: „Ich will mich mit dir versöhnen, aber erst muss ich dir sagen, was mich geärgert hat.“ Wo so etwas ausbleibt, werden Beziehungen gefährdet. Die Gründe, zu schweigen sind klar und verständlich: Denn das Alte nochmal umzupflügen ist harte Arbeit. Oft genug muss der Stolz überwunden werden und die Angst vor eigenen Verletzungen. Und es bleibt die Frage: Wie kann man wissen, ob die Mühe sich lohnt?
So säen viele auf ungepflügte Äcker, auf die Disteln des gestrigen Tages, auf die Dornen des vorigen Jahres. Darauf säen sie das Gute, was sie zu geben haben, ihre Bemühung um Gerechtigkeit und Liebe. Sie säen gute Körner auf eine verletzte Beziehung, in den Schmerz und die Kränkung, ohne zuerst den Acker in Ordnung zu bringen. Sie verstehen nicht, warum die gute Saat keine Frucht bringt. Immerhin, sie fahren die Saat noch aus. Es gibt andere, die einen Acker, der sie enttäuscht hat, nie mehr bestellen. Das Unkraut des Anschweigens wuchert dort haushoch. Je höher es wuchert, desto unwirtschaftlicher scheint es, darauf noch einmal zu säen. Mit einem Acker geht man kaum so um, miteinander verfahren viele so. Man lässt das alte Unkraut wuchern, so dass nichts Neues wachsen kann. Aber der Boden muss bestellt werden damit Beziehungen gedeihen. Kränkungen müssen zum Guten gewendet werden. Harte Positionen müssen gelockert werden. Alles Schmollen bringt nichts. Den Trotz muss man selber umwenden, damit auf seiner Rückseite etwas Neues gedeihen kann. Es tut weh, denn noch einmal spürt man die Verletzung. Nur: Das Schweigen muss gebrochen werden, sonst kann nichts Gutes wachsen. Wer Recht hat oder Unrecht – ist das die Frage? Recht haben ist belanglos im Verhältnis zu dem Leid, was dieses Schweigen anrichtet. Was zählt ist, was heilt. Also geht es doch darum, ob man sich in die Position des anderen hineinversetzt oder es wenigstens versucht, ins Gespräch zu kommen und eine neue Sicht zu gewinnen. Diese Art von Arbeit ist hart, und der Ertrag ist so unsicher wie jede Ernte. Und trotzdem: Wer seine Liebe auf fruchtbaren Boden fallen lassen will, muss den harten Boden vergangener Enttäuschungen neu umbrechen und dann von neuem seine Saat ausstreuen. Vor langer Zeit, vor zweieinhalbtausend Jahren, hatte ein Prophet namens Jeremia solche Gedanken. In seinen Worten hat er es so ausgedrückt: „Pflüget ein Neues, und säet nicht unter die Dornen!“

Coaching und Mediation auf Französisch bzw. Englisch und per Skype

Wer Coaching, Mediation und Kommunikationstraining auf Französisch und Englisch sucht, findet ein ausgezeichnetes Angebot bei Karine Audeguy. Das Coachingangebot ist systemisch ausgerichtet, Mediation (innere und äußere Konfliktlösung) und Kommunikationstraining sind auf der Basis von „Gewaltfreier Kommunikation nach Marshall Rosenberg“ gestaltet.

Karine Audeguy, die in England und Frankreich als Umweltingenieurin und Beraterin für Firmen und Konzerne gearbeitet hat, hat sich entschieden, die Menschen selbst in den Vordergrund zu stellen und sie bei der Umsetzung ihrer Bedürfnisse, Hoffnungen und Wünsche zu unterstützen. Dabei ist ein interessantes Konzept herausgekommen, um das Leiden von Menschen an ihrer Arbeit zu reduzieren und in eine positive Motivation zum Handeln zu verwandeln.

Karine Audeguy arbeitet in Kaiserslautern, im Raum Mainz – Wiesbaden – Frankfurt und in Heidelberg. Daneben verfügt sie über eine reiche Erfahrung in Coaching und Mediation in Telefonkonferenzen (Skype). Dadurch eröffnen sich neue Chancen: So sind Teamcoachings und Mediationen möglich zwischen Firmenangehörigen oder Familienmitglieder, die sonst gar nicht „live“ am selben Ort anwesend sein können.

Für deutschsprachige Kunden in Kaiserslautern und Mainz hat sie ein eigenes Programm entwickelt: Ein französisches Sprachtraining in der Art eines Konversationskurses, bei dem gleichzeitig ein Kommunikationstraining stattfindet. Die Techniken und Haltungen, die dabei demonstriert und eingeübt werden, stammen aus den Bereichen: Gewaltfreie Kommunikation, Mediation Systemik und Soziokratie.

Ein spannendes Angebot, das ich gerne weiter empfehle!

Buchtipp: Lexikon des systemischen Arbeitens

In diesem Frühjahr erscheint beim Carl-Auer-Systeme-Verlag das „Lexikon des systemischen Arbeitens“. Auf über 500 Seiten nimmt dieses Grundlagenwerk die Grundbegriffe und das Selbstverständnis systemischer Beratungs- und Therapiearbeit einschließlich hypno-systemischer Arbeitsformen unter die Lupe.

Die vollständigen biographischen Daten des Buches lauten:

Jan V. Wirth, H. Kleve (Hrsgg.): Lexikon des systemischen Arbeitens. Grundbegriffe der systemischen Praxis, Methodik und Theorie. Carl-Auer-Systeme, Heidelberg 2012

Ich habe zwei Artikel zu dem Lexikon beigetragen, den Artikel „Metapher“ und den Artikel „Utilisation“. Allen, die sich aus fachlichem und persönlichem Interesse mit systemischer und hypnosystemischer Arbeit befassen, möchte ich gerne Appetit auf dieses Buch machen. Zu diesem Zweck möchte ich hier auszugsweise und leicht gekürzt den Artikel zum Begriff „Utilisation“ wiedergeben. Was ist also Utilisation?

Anders als das „Nutzen“ (lat. utor, engl. use im Unterschied zu utilize) einer Sache im üblichen Sinne wird beim Utilisieren etwas augenscheinlich Nutzloses, Belangloses oder Schädliches in einer Weise neu betrachtet, gestaltet oder gebraucht, dass ein vorher nicht vorhandener Nutzen für den Klienten entsteht. Milton Erickson gebraucht den Begriff zunächst, um einen Grundsatz erfolgreicher Intervention bei der Arbeit mit Hypnose und in der Psychotherapie insgesamt zu beschreiben: „Diese Methoden beruhen darauf, die eigenen Einstellungen, Empfindungen, Denk- und Verhaltensweisen der Versuchsperson zu nutzen; des weiteren wurden Aspekte der realen Situation … in verschiedenster Weise verwendet.“ Daraus ergibt sich: „Utilisation ist die Haltung, jeder Eigenart des Klienten und seiner Lebenssituation mit Wertschätzung zu begegnen und das jeweils Einzigartige daran für die therapeutischen Ziele zu nutzen“ (Hammel 2011, Handbuch der therapeutischen Utilisation, S. 17).
Das Konzept der Utilisation beinhaltet, dass zentrale, markante, typische oder bisher wenig beachtete Elemente des Ausgangserlebens (häufig Symptome, Problem- und Zielbeschreibungen im Klientensystem) vom Beratenden verbal oder nonverbal aufgegriffen und zu Anknüpfungspunkten für den Aufbau eines Zielerlebens (etwa eines neuen Verhaltens) gemacht werden. Dahinter steht der Gedanke, dass auch ein als „Problem“ beschriebenes Verhalten und Erleben von Persönlichkeitsanteilen bzw. Tendenzen im System erzeugt wird, die „nützliche“ (also für den Klienten oder das Klientensystem wertvolle) Intentionen verfolgen, auch wenn das Ergebnis als belastend erlebt wird. „Paradoxerweise kann Akzeptanz als bezwingende Kraft für die Veränderung genutzt werden… Anstatt die Patienten einer Konfrontation auszusetzen, indem ihnen gesagt wird, dass sie fehlerhafte Aspekte ihrer selbst verändern müssen, versucht man mehr und mehr zu evozieren, wer sie sind und was sie tun. Wenn man Patienten dazu einlädt, in Übereinstimmung mit ihrer eigenen Konstitution zu handeln, … verringert sich nicht nur der Widerstand gegen die Therapie, sondern… der Ort der Veränderung wird dorthin platziert, wo er hingehört, … in den Patienten.“ (Short, Weinspach, Hoffnung und Resilienz, S. 242f.).
Viele klassische systemische Techniken sind Utilisationstechniken. Grundformen der Utilisation sind:

–    Einfache Bindung und Doppelbindung (Einfache und Doppelte Kopplung), also das Verknüpfen von einem bzw. mehreren Elementen der Ausgangssituation (oder der Ziele des Klienten) mit positiven oder negativen Werten des Klienten, um eine Suche nach Neubewertungen seiner Denk- und Handlungsoptionen zu initiieren und innerhalb seines Wertesystems neue Lösungen attraktiv zu machen
–    Realistische oder irreale (also absurde oder trickfilmartig visualisierte) Umdeutung (Reframing), etwa das Aufgreifen und Wörtlich-nehmen von Metaphern des Klienten für sein Problem und das Entdecken der darin implizierten Ressourcen für die reale Situation
–    Paradoxe Intervention, etwa in Form von Unterstützung für das Beibehalten des Symptoms, für Symptomverstärkung, zeitliche, räumliche oder kontextuelle Symptomverschiebung, Ritualisierung, Rhythmisierung oder Ablaufs-Umkehrung von Symptomen oder Wetten gegen den Verlust von Symptomen
–    auf dem Gemeinschaftserleben (Rapport) von Therapeut und Klient basierende Methoden wie Spiegeltechniken, das Mitvollziehen und Verändern (Pacing und Leading) von Elementen des Ausgangserlebens sowie Strategien der Delegation, also etwa das Besetzen der Rolle des Symptomträgers durch den Therapeuten,
–    Externalisierung, Visualisierung und bildhafte Umgestaltung von Problemaspekten und Ressourcen
–    Gebrauch von Landschaftselementen, Gegenständen und zufälligen Ereignissen zur Zeit der Beratung. Diese dienen als metaphorische Angebote zur Deutung der Ausgangs- oder Zielsituation des Klienten (als Symbol, Omen oder Beispiel für Lösungsmöglichkeiten), als Musterunterbrechung (zur Defokussierung vom Problemverhalten und zum Erzeugen einer Suchhaltung) oder als Anker (vereinbarter Auslöser zur Reaktualisierung eines Zielerlebens im Kontext des „Problems“).

Utilisation bedeutet vor allem, positive und negative Werte des Klienten für dessen Ziele zu nutzen: „Finde heraus, wo der Patient über Ressourcen verfügt. Erkenne, was er mag und was er überhaupt nicht schätzt. Entfalte die Ressource, indem du die Werte des Patienten nutzt. Verbinde die entfaltete Ressource mit dem Problem. [Das geschieht…] entweder direkt oder indirekt, in kleinen Schritten, und zwar, indem man Vertrauen schafft, eine Beziehung herstellt, Motivation aufbaut und die Reaktionsbereitschaft steuert. [… Lass den] Patienten etwas tun. Therapeutische Handlungen müssen für den Patienten und dessen Werte von Bedeutung sein. Jedes Verhalten, selbst Widerstand, kann akzeptiert und therapeutisch genutzt werden. Und jeder Aspekt des Kontextes kann akzeptiert und therapeutisch nutzbar gemacht werden. Dramatische Inszenierungen können helfen, die Reaktionsbereitschaft auf Anweisungen zu steigern. Wenn man Ideen sät, bevor man sie direkt präsentiert, werden sie eher akzeptiert und umgesetzt. Das Timing ist von zentraler Wichtigkeit. Zum Therapieprozeß gehören Pacing, Musterunterbrechung und das Aufbauen von Mustern. Widerstand entsteht oft dann, wenn man auf diese Prozesse nicht genügend Sorgfalt verwendet. Der Therapeut (und der Patient) muss eine Erwartungshaltung haben. Führe die Intervention konsequent durch und kontrolliere den Erfolg“ (Zeig 1995, Die Weisheit des Unbewussten, S. 62, gekürzt).

HYPS-Seminare 2011 und 2012

Inzwischen ist das Seminarprogramm für den Zeitraum von diesem bis zum nächsten Herbst weitgehend fertig. Es  sind – Änderungen vorbehalten – folgende Seminare geplant. Und natürlich wäre es fantastisch, wenn der eine oder die andere von euch Lust hat, daran teilzunehmen. Die Einzelheiten erfahrt ihr entweder über die angegebenen Links oder von mir per E-mail oder Telefon (siehe ganz unten in diesem Artikel) Also…

1. Am 9.9.-11.9.2011 biete ich bei Sibylle Halder in Wien ein Seminar an über „Therapeutisches Geschichtenerzählen“.

2. Am 23.9.-24.9.2011 halte ich beim Ausbildungsinstitut wint in Münster das Seminar: „Geschichtenerfinder – Einführung in die Arbeit mit therapeutischen Geschichten„.

3. Am 8.10.2011 halte ich für das Kölner Institut für Kindertherapie (kikt) ein Seminar „Landkarten des Lebens – Lebensgeschichten neu deuten“ über die Arbeit mit therapeutischen Landkarten und Techniken, um neue Lebensdeutungen zu entwickeln.

4. Burg Fürsteneck bei Fulda bietet eine systemische Ausbildung zum Familiencoach an. Hier halte ich mit Anita Huge-Stöhr am 24.10.-26.10.2011 das Seminar „Wie sag ichs meinem Kinde“ zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

5. Beim Institut für Hypnosystemische Beratung (hsb) in Kaiserslautern biete ich ab 14.10.2011 eine hypnotherapeutische Ausbildung an. Der Kurs „Hypnotherapie nach den Verfahren von Milton Erickson“ umfasst 24 Tage in 10 Monaten.

6. Bei der Internationalen Gesellschaft für Systemische Therapie (IGST) in Heidelberg halte ich am 7.11.-9.11.2011 ein Seminar unter dem Titel : „Metaphern, die heilenWie man therapeutische Geschichten findet, erfindet und erzählt„.

7. Eine zweiteilige Seminarreihe zu Therapeutischem Erzählen findet beim Institut für Hypnosystemische Beratung (hsb) in Kaiserslautern am 3.2.-5.2. und am 2.3.-4.3.2012 statt. Die Kosten liegen für 6 Tage bei 600 Euro (Studenten 50%, Frühbucher 10%).

8. Bei der Internationalen Gesellschaft für Systemische Therapie (IGST) in Heidelberg halte ich am 6.2.-8.2.2012 ein Seminar unter dem Titel: „Trance, Rapport und Suggestionen  – Grundlagen der hypno-systemischen Beratung„.

9. Beim österreichischen Verein für psycho-soziale und psychotherapeutische Aus-, Fort- und Weiterbildung (VPA) biete ich am 4.5.-5.5.2012 ein Seminar in Klagenfurt an mit Geschichten und therapeutischen Interventionen für Kinder und Jugendliche.

10. Beim Heidelberger Milton-Erickson-Institut halte ich am 26.5.-27.5.2012 wieder ein Seminar zu hypno-systemischer Arbeit mit Metaphern und Geschichten.

11. Die Akademie Burg Fürsteneck bei Fulda bietet eine systemische Ausbildung zum Arbeiten in Organisationen an. Das Seminar „Von Grashalmen und OasenWie innere Bilder uns bestimmen und wir sie“ halte ich mit Anita Huge-Stöhr am 25.6.-27.6.2012.

12. Beim Münchner Familien-Kolleg (mfk) halte ich am 6.7.-7.7.2012 ein Seminar über Therapeutische Utilisation, also über die Frage, wie man scheinbar Nutzloses nutzbar machen kann, um mit dem Problem statt gegen es Lösungen zu finden.

13. Am 24.8.-25.8.2012 halte ich beim Institut für Dialogische Arbeitsformen (ida) in Bochum ein Seminar über „Geschichten, Metaphern und die Nutzung von Externalisierungen„.

14. Beim Systemischen Curriculum an der Hochschule Zittau / Görlitz halte ich im Sommer 2012 ein Seminar über „Therapeutisches Erzählen in der Systemischen Beratung„.

15. Bei der Hauptstelle für Lebensberatung der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers halte ich am 10.9.2012 einen Seminartag zu Therapeutischem und seelsorgerlichem Erzählen.

16. Bei der Internationalen Gesellschaft für Systemische Therapie (IGST) in Heidelberg halte ich am 1.10.-3.10.2012 ein Seminar über Therapeutisches Erzählen mit Kindern und Jugendlichen.

17. Mehrere halbtägige bzw. eintägige Seminare finden bei der Ökumenischen Telefonseelsorge Pfalz sowie beim Hospizverein Kaiserslautern statt.

Wenn ihr Lust habt, an einem der Seminare teilzunehmen, oder wenn ihr Fragen dazu habt, schreibt an stefan.hammel@hsb-westpfalz.de oder ruft an unter 0631-3702093!

 

Seminare im kommenden Jahr

Kurz vor dem Ende des Jahres möchte ich, wie schon in den vergangenen Jahren, etwas erzählen zu meinen Seminarplänen für das kommende Jahr – und noch etwas darüberhinaus.

In den Jahren 2011 und 2012 habe ich folgende Seminare geplant:

1. Zusammen mit ISB Mainz biete ich auf Burg Fürsteneck bei Fulda eine systemische Intensiv-Ausbildung an, in sechs 2,5-tägigen Seminaren. Das Seminar „Von Grashalmen und OasenSystemisches Mentaltraining“ mit Stefan Hammel und Anita Huge-Stöhr findet am 30.5.-1.6.2011 und 25.6.-27.6.2012 statt. Der Preis incl. ÜVP auf der Burg liegt bei 360,00 Euro.

2. In Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz biete ich ab 30. September 2011 eine Grundausbildung „Therapeutisches Geschichtenerzählen“ an. Die Seminarreihe beinhaltet 24 Tage in 3-Tagesblocks. Sie wird vom Institut für Hypnosystemische Beratung (hsb westpfalz) zertifiziert und diplomiert. Nähere Informationen gibt es hier.

3. Ebenfalls in Kaiserslautern biete ich ab Oktober 2011 wieder eine Hypnotherapie-Grundausbildung an. Der Kurs „Hypnotherapie nach den Verfahren von Milton Erickson“ beinhaltet 24 Tage in 3-Tagesblocks. Er erstreckt sich über ein Dreivierteljahr und wird vom Institut für Hypnosystemische Beratung (hsb westpfalz) zertifiziert und diplomiert.

4. Bei der Internationalen Gesellschaft für Systemische Therapie (IGST) in Heidelberg halte ich am 7.11.-9.11.2011 ein dreitägiges Seminar zum Erlernen von erzählenden Techniken für Beratung und Therapie. Das Seminar steht unter dem Titel: „Metaphern, die heilenWie man therapeutische Geschichten findet, erfindet und erzählt„.

5. Ein 2-Tages-Seminar „Metaphern in der hypno-systemischen Beratung“ findet statt beim Lehrzentrum für angewandte Hypnose Norddeutschland (LaHN) in Bremen, am 26.-27.2.2011

6. Bei der Internationalen Gesellschaft für Systemische Therapie (IGST) in Heidelberg halte ich am 7.3.-9.3.2011 ein dreitägiges Seminar zur Wahrnehmung und Nutzung hypnotischer Prozesse im systemischen Alltag. Der Titel des Seminars ist „Trance, Rapport und SuggestionenGrundlagen der hypno-systemischen Beratung„.

7. Beim österreichischen Verein für psycho-soziale und psychotherapeutische Aus-, Fort- und Weiterbildung (VPA) biete ich am 1.4.-2.4.2011 sowie am 4.5.-5.5.2012 ein Seminar in Wien an mit Geschichten und therapeutischen Interventionen insbesondere für Kinder und Jugendliche, die bekuden, „Keinen Bock“ und „Keine Ahnung“ zu haben.

8. Beim Heidelberger Milton-Erickson-Institut halte ich am 5.2.-6.2.2011 wieder ein zweitägiges Seminar zu hypno-systemischer Metaphernarbeit und maßgeschneiderten Geschichten.

9. Bei Peter Allemann in der Schweiz halte ich ein Seminar unter dem Titel „Da fällt mir eine Geschichte ein…“ über Therapeutisches Erzählen für Kinder und Jugendliche. Das Seminar findet statt in Bülach bei Zürich am 27.5.-28.5.2011.

10. Im Rahmen des geplanten Systemischen Curriculums an der Hochschule Zittau / Görlitz halte ich am 20.6.-22.6.2011 ein Seminar über „Therapeutisches Geschichtenerzählen in der Systemischen Beratung„.

11. Am 9.9.-11.9.2011 biete ich bei Sibylle Halder in Wien ein Seminar an über „Therapeutisches Geschichtenerzählen“. Näheres auf Anfrage bei mir oder bei Sibylle Halder.

12. Am 23.9.-24.9.2011 halte ich beim Ausbildungsinstitut wint in Münster ein Seminar für Logopäden: „Geschichtenerfinder – Einführung in die Arbeit mit therapeutischen Geschichten„.

Ich würde mich freuen, den einen oder die andere von euch bei einem dieser Seminare zu sehen!

Schöne Arbeit an schönen Orten

In den vergangenen Monaten habe ich einige schöne Seminare vereinbaren können. Das heißt, ich hoffe, dass die Seminare schön werden… Fest steht schon, dass die Seminarorte wunderschön sind:

Bei der Sommerakademie auf der Bodenseeinsel Reichenau halte ich am 23.7.-25.7.10 das  „Geschichtenerfinder-Seminar – ein Intensivwochenende für Therapeuten und Beratende„.

Ein 2-Tages-Seminar „Metaphern in der hypno-systemischen Beratung“ halte ich beim Lehrzentrum für angewandte Hypnose Norddeutschland (LaHN) in Bremen, am 26.-27.2.2011.

Bei der Internationalen Gesellschaft für Systemische Therapie (IGST) in Heidelberg halte ich am 7.3.-9.3.2011 ein dreitägiges Seminar zur Wahrnehmung und Nutzung hypnotischer Prozesse im systemischen Alltag. Der Titel des Seminars ist „Trance, Rapport und Suggestionen – Grundlagen der hypno-systemischen Beratung „.

Auf Burg Fürsteneck bei Fulda findet im Sommer 2011 unter gemeinsamer Leitung mit Anita Huge-Stöhr das 2,5-Tages-Seminar statt: „Wie sag ich’s meinem Kinde Bilder und Geschichten für Kinder und Jugendliche“.

Beim VPA in Wien biete ich am 1.4.-2.4.2011 sowie am 4.5.-5.5.2012 ein Seminar an mit Geschichten und therapeutischen Interventionen insbesondere für Kinder und Jugendliche, die „Keinen Bock“ und „Keine Ahnung“ bekunden.

Beim Heidelberger Milton-Erickson-Institut halte ich am 5.2.-6.2.2011 wieder ein zweitägiges Seminar zu hypno-systemischer Metaphernarbeit und maßgeschneiderten Geschichten.

Nach Bülach bei Zürich hat mich Peter Allemann eingeladen. Dort halte ich unter dem Titel „Da fällt mir eine Geschichte ein…“ ein Seminar über Therapeutisches Erzählen für Kinder und Jugendliche. Der Kurs findet statt  am 27.5.-28.5.2011.

In Münster biete ich am 23.9.-24.9.2011 mit dem Ausbildungsinstitut wint wint  ein Seminar für Logopäden an: „Geschichtenerfinder –  eine Einführung in die Arbeit mit therapeutischen Geschichten“.

Ich würde mich freuen, viele von euch an einem dieser schönen Orte zu sehen…

Schleuderkurs

Meine Schweizer Kollegin Catherine Iseli hat in einem Forum erzählt von einer Schweizer Radiosendung mit dem Titel „Schleudern ohne ins Schleudern zu geraten“ über „Autofahren unter erschwerten Bedingungen“ (Radio DRS1, 12.4.2010, 9-11 Uhr).

Catherine berichtete:

Eine Abteilung der Zürcher Polizei musste einen Auffrischungskurs besuchen, und der Polizeiinstruktor gab dann im Interview Auskunft darüber, welches die entscheidenden Dinge seien, die man trainieren müsse, um in einer  Extremsituation mit seinem Wagen nicht ins Schleudern zu geraten. Der  Instruktor sagte sinngemäss:

„Das Wichtigste, was man trainieren muss, ist der Blick. Menschen tendieren in einer Gefahrensituation dazu, in Panik zu geraten, die Übersicht zu verlieren. Der Blick geht dann dorthin, wo das Hindernis  ist und die Gefahr droht. Die Hände lenken das Fahrzeug in die Richtung, in die der Blick geht. Das erklärt auch, weshalb viele  Schleuderfahrten an einem Baum, einem Laternenpfahl, Pfosten etc. enden,  auch wenn sonst weit und breit kein Hindernis ist.
Es gilt also, zu trainieren, den Blick und die Aufmerksamkeit in die  Richtung zu richten, wo keine Gefahr droht, wo freie Fahrt möglich ist, also in die gewünschte Richtung. Wenn der Blick dorthin geht, dann folgen die Hände automatisch und tun das Richtige, um den Wagen aus der Gefahrenzone zu bringen.“

Sie sagt:

Psychotherapie ist wie Autofahren unter erschwerten Bedingungen;  unsere Klienten brauchen einen Antischleuderkurs, und sie müssen  lernen, „den Blick“ zu trainieren…

Danke, Catherine!

Am Grund des Flusses

Ab und zu wird jemand mit ins Unglück gezogen und kann dennoch Helfer sein, wenn er kühlen Kopf behält und die Lösung diktiert. Das Motto ist wohl: Hektik vermeiden, autoritär auftreten, nicht lange warten. Und Selbstschutz hat Vorrang: Wenn der andere im Unglück bleibt, rette ich mich trotzdem.

Diese Geschichte hat sich vor Jahren in Heidelberg abgespielt.

Auf einem Parkplatz am Fluss übte ein Fahrlehrer mit seinem Schüler das Einparken. Der Fahrschüler stieß zurück, gab kräftig Gas – und Augenblicke später fanden sich beide auf dem Grund des Flusses wieder. „Ruhig bleiben!“ sagte der Lehrer. „Lass die Tür zu! Schnall dich ab! Drehe das Fenster nur ein ganz kleines bisschen herunter, so dass bloß wenig Wasser auf einmal hereinkommt!“ Langsam füllte sich die Fahrerkabine mit Wasser, während die beiden Menschen am Grund des Flusses warteten. Als ihnen das Wasser bis zum Hals stand, sagte der Lehrer: „Jetzt öffnen wir die Tür und schwimmen nach oben!“ Die Rettung gelang – Lehrer und Schüler überlebten.

Fast zu spät und nicht zu früh

Aus dem Artikel „Dringend“ vom 17. Februar hat sich ein Gespräch darüber ergeben, wie man jemandem helfen kann, dem scheinbar nicht zu helfen ist, und wie man dabei verhindern kann, selbst immer tiefer in das Problem hinein gezogen zu werden. Aus diesem Grund schreibe ich in den nächsten Tagen ein paar Gedanken dazu. Ich fange schon mal an.

Ein Rettungsschwimmer sagte zu mir: „Wenn ein Ertrinkender in Panik um sich schlägt, kannst du ihn nicht ans Ufer bringen. Du musst warten, bis er nicht mehr schlägt. Dann kannst du ihn retten.“

Fersensporn

Eben habe ich mit einem befreundeten Arzt telefoniert. „Ich habe deine Methode verwendet mit den Körperteilen, die miteinander kommunizieren“, hat er gesagt, „das war sehr schön“. „Welche Methode mit den Körperteilen?“ „Ich hatte eine Patientin mit einem schmerzhaften Fersensporn auf beiden Seiten. Sie ist Trainering für Marketingseminare oder so etwas ähnliches. Nachdem ich sie behandelt habe, hat nur noch die eine Seite weh getan. Ich habe ihr gesagt: ‚Wenn der Fuß, dem es gut geht, der Ausbilder wäre und der andere der Schüler, was würden Sie miteinander besprechen?‘ Lassen Sie die beiden doch mal miteinander darüber sprechen, wie der eine Fuß das hingekriegt hat, dass es nicht mehr wehtut und wie der andere Fuß das von ihm lernen kann!“ Die Frau hat mich irritiert angeguckt und nichts geantwortet. Heute kam sie wieder und hat gesagt: ‚Ich muss sagen, ich fand Ihren Vorschlag schon sehr eigenartig. Dann habe ich das beim Spazierengehen ausprobiert, die beiden Füße sich miteinander unterhalten zu lassen. Danach ist es tatsächlich besser geworden. Ich fand das komisch, aber es hat funktioniert.‘ „.

Die Methode stammt allerdings auch nicht von mir. Ich habe sie von Rosemarie Dypka aus Hamburg, die mir erzählt hat, dass sie immer wieder überraschende Ergebnisse erzielt hat, wenn sie die Klienten gebeten hat, die Körperteile auf der „kranken“ und der g“gesunden“ Seite miteinander ins Gespräch zu bringen. Sinngemäß hat sie gesagt: „Bei Symptomen auf nur einer Körperhälfte kann man die Körperhälften miteinander sprechen lassen, damit die Seite, der es besser geht, der anderen etwas beibringt!“