Seminar Metaphernschmiede

Inzwischen stehen die Details für das zweitägige hypno-systemische Geschichten-Seminar „Metaphernschmiede“ fest, das ich vom 25.7. – 26.7.2008 beim Milton-Erickson-Institut Heidelberg (Gunther Schmidt) halte. Den Ausschreibungstext und eine Anmeldemöglichkeit für das Seminar finden Sie hier.

Ziel des Seminars ist es, zu lernen, wie man…

* therapeutische Geschichten für Klientinnen und Klienten findet
* jederzeit Beispielgeschichten für einzigartige Situationen erfindet
* Erzählungen therapeutisch wirksam formuliert und einbettet
* Problemmetaphern in Lösungsmetaphern transformiert
* wegweisende, warnende und aktivierende Geschichten aufbaut.

Coachingausbildung für Führungskräfte

Eine systemische Coachingausbildung für Führungskräfte bieten wir im nächsten Jahr bei Mainz an. Die komprimierte Ausbildung erstreckt sich über fünf 2,5-tägige Seminare und ein optionales hypno-systemisches Aufbaumodul. Sie beginnt jeweils im März und August 2008 und ist ein Angebot in Kooperation mit der Inszena Group. Ein ähnliches Projekt ist ab Herbst 2008 in Liechtenstein geplant. Informationen zur Ausbildung in Mainz erhalten Sie hier.

Des Feindes Feind

„Der Büffel ist das gefährlichste Tier im Busch. Er ist noch gefährlicher als der Löwe. Die Begegnung mit einem Löwen kann ein Mensch ohne Waffen vielleicht überleben, aber ein Büffel – sobald er einen Menschen sieht, greift er an!“ So erzählte Mr. Mniyka. „Ich habe nur von einem einzigen Menschen gehört, der eine solche Begegnung überlebt hat“, fuhr er fort. „Dieser Mann sah einen Büffel aus dem Dickicht hervorkommen und im Galopp auf sich zustampfen. Der Mann wurde vor Schreck bewusstlos. Als er zu sich kam, sah er einen Löwen auf dem toten Büffel sitzen und gierig von seinem Fleisch fressen. Der Löwe war der Spur seines Opfers gefolgt. Er hatte die Begegnung von Büffel und Mensch vorausgesehen und den Büffel in dem Moment attackiert, als er durch seinen eigenen Angriff abgelenkt war.“

Die Geschichte erzähle ich, ähnlich wie die vom Reihel, um Menschen auf die Möglichkeit von Auswegen in ausweglosen Situationen aufmerksam zu machen. Ein Möglichkeit positiv zu denken, ist immer die, zu überlegen, was schlecht für das Schlechte ist.

Geschichten in der Kindertherapie

Gestern hat mich eine Kollegin in einem Forum mit Blick auf Geschichten in der Therapie mit Kindern gefragt: „Wie gehen Sie vor? Die Geschichten werden einfach erzählt, resp. vorgelesen und nicht kommentiert?“ Ich hab das mal so beantwortet:

Wenn die Geschichte gut zur Situation passt, kann sie einfach unkommentiert erzählt oder vorgelesen werden. Die Geschichte sollte analog zum Problem des Kindes strukturiert sein und metaphorisch oder beispielhaft eine erfolgreiche Lösung (Lösungsart, Lösungsstruktur) anbieten. Die Analogie zum Problem und das bereits bestehende Beratungssetting (das Kind weiß: wir sind hier zur Beratung wegen Problem XY) sorgen dafür, dass die Geschichte vom Unbewussten als Lösung identifiziert wird. Darum ist kein Kommentar nötig, der Kontext ist der Kommentar.

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Grashalm-Rezension

Vor einiger Zeit hat das systemagazin um ein Rezensionsexemplar des Grashalm-Buches angefragt. Eine sehr schöne Rezension des Buchs vom „Grashalm in der Wüste“ steht nun nun heute in einem Artikel des systemagazin. Den Kerntext hat Matthias Ochs aus Heidelberg zuvor in Systhema publiziert. Hinzugefügt ist eine Einführung des systemagazin-Herausgebers Tom Levold, sowie Verlagsinformationen und Links.

Vielen Dank für die anerkennenden Worte an Tom Levold und das systemagazin, und nochmals an Matthias Ochs und Systhema!

Was ist Utilisation?

Utilisation nennt man meist die Nutzung der Problemstrukturen durch den Berater als Ressource für eine Lösung.

In der klassischen systemischen Beratung knüpfen Interventionen wie z.B. Rituale oft bei den Problemsymptomen an, fordern vorläufig „mehr desselben“ oder verändern diese und nutzen sie als Ressource. Milton Erickson, der Begründer der modernen Hypnotherapie nutzte die verhasste Zahnlücke einer Klientin, indem er die Frau anwies, sie als Wasserspritze zu nutzen, um am öffentlichen Trinkbrunnen einen Verehrer zu gewinnen. Trotz wird als Selbständigkeit gelobt und verschrieben. Ein wiederkehrender Streit wird mit verfremdenden Elementen – z.B. gelbe und rote Karte – zum Ritual erhoben. Weiterlesen

Wer leben will

In der Klinik, in der ich arbeite, treffe ich Patienten, die hoffen, zu sterben, obwohl sie relativ gesund sind. Oder sie hoffen, von einer Operation nicht mehr aufzuwachen, oder sie bitten mich, sie zu töten.

Ich treffe andere Patienten, die versuchen mit aller Kraft, zu überleben, obwohl dies nach ärztlichem Ermessen ausgeschlossen scheint. Oder sie versuchen, ihr Leben noch ein wenig zu verlängern, obwohl sie unter Schmerzen leiden und keine Aussicht auf Verbesserung haben.

Immer wieder treffe ich todunglückliche Fastgesunde und lebensvolle Baldsterbende. Der Unterschied ist der: Die aus der ersten Gruppe haben niemanden, der sich um sie kümmert. Die aus der zweiten Kategorie haben Partner, Kinder, Enkel und Freunde, die sich liebevoll um sie kümmern.

Wer leben will, will für jemanden leben.