Buchtipp April

Der Buchtipp im Monat April wurde von meinem Kollegen Peter Stimpfle, Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut (approb.), verfasst. Er schreibt zu dem Buch von Lamprecht / Hammel / Hürzeler / Niedermann (2021),

Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten zum Umgang mit psychischen Trauma.„:

Quelle: Ernst Reinhardt Verlag. 1. Auflage 2021. 180 Seiten.
 
(978-3-497-03017-0) kt

Ein Tiger der lieben lernt? Beim Lesen dieses Titels könnte man vermuten, dass es sich um ein Kinderbuch handelt. Jedoch zeigen die Autorinnen, wie Geschichten und Metaphern psychotherapeutisch so eingesetzt werden können, dass abgespaltene traumatische Erfahrungen und dahinter verborgene Blockaden aufgelöst werden können. Der Tiger symbolisiert dabei die durch traumatische Erfahrungen unterdrückte Lebenskraft im Sinne der Somatic Experiencing Traumatherapie, welche bereits 1969 von Levine entwickelt wurde. Ziel ist es dabei, die Lebenskraft durch heilsame Impulse zu reaktivieren. Insgesamt 120 Geschichten werden mit Anregungen für den therapeutischen Einsatz dargestellt.

Das Buch beginnt bei der Traumaprävention, sei es ganz simpel mit der Affirmation „selber atmen“ bis hin zur Illustration, wie das Erlernen eines Selbstbehauptungstrainings einer Betroffenen half rechtzeitig und deutlich Einhalt zu gebieten.

Im Zusammenhang mit traumatischen Erfahrungen kommt es häufig zu Erstarrungen (Freeze-Reflex), für deren Behandlung ebenfalls Geschichten und Metaphern angeboten werden, wie etwa die Geschichte über das Auftauen von Ötzi, die darstellt, wie eingefrorene Gefühle wie Angst, Ekel, Scham und Schmerz auftauchen und abfließen können. Traumabehandlung erfordert „Geduld und Zuversicht im Überwinden“. Das wird anhand von Metaphern wie dem Bau eines Domes und der Suche nach Minen dargestellt.

Im vierten Kapitel wird ein „neuer Blick auf scheinbar schlechte Reaktionen“ im Sinne eines Reframings eröffnet, so dass die Krise zur Chance werden kann. „Zugehörigkeit erleben lassen“ ermöglicht es Sicherheit und Halt durch neue Gemeinschaft zu entwickeln. Dies kann verbunden sein mit Trauer und Flucht, wie die Geschichte „Nektar des Lebens“ zeigt: Zuversicht nach schweren Verlusten wieder aufzubauen erscheint schwierig und wird anhand des Aufblühens und Verfallens von Blüten sowie der nächstjährlichen Wiederkehr illustriert.

Im Kapitel „Beziehungen entlasten“ wird dargestellt wie „Familienbande“ genutzt werden können, um Traumata zu bewältigen. Weiterhin wird beschrieben, wie die Nachkonditionierung von traumatischen Reaktionen dabei unterstützt, wieder eine aktiv gestaltende Rolle im Leben einzunehmen. Abschließend darf es nicht an „Aussöhnung, Güte, Selbstversöhnung“ fehlen, um zu einem guten Abschluss der Traumatherapie zu kommen. Auch zu dieser Entwicklungsphase geben die Autorinnen viele anregende Geschichten an die Hand.

Das Buch empfiehlt sich gerade auf Grund der vielen konkreten Anregungen und ist sehr hilfreich für den Einsatz in der psychotherapeutischen Praxis.

Vielen Dank für deine wertvolle Rezension lieber Peter. Wenn ihr Lust bekommen habt, direkt im Buch weiterzu lesen besucht gerne meinen Onlineshop und der Tiger kommt zu euch nach Hause.

Veranstaltungstipp April

Ich möchte euch im Monat April mit meinem Veranstaltungstipp auf die

Kraft- Tagung

des Milton-Erickson-Instituts Graz aufmerksam machen.

Gerne wäre ich als Referent in der steirischen Toskana auf Schloss Seggau dabei gewesen, doch ich kann mich noch nicht teilen und habe bereits eine andere Veranstaltung in Präsenz.

Herzlich empfehlen möchte ich euch die Kraft- Tagung aber trotzdem.

22. bis 24. September 2023 in der STEIRISCHEN TOSKANA veranstaltet das mei-Graz

die ERSTE STEIRISCHE HYPNOTHERAPIE-TAGUNG KRAFT auf Schloss Seggau, Seggauberg 1, 8430 Leibnitz.

TAGUNGSPROGRAMM

TAGUNGSGEBÜHREN

Tagungsgebühr: € 530,00 (inkl. UST)
Präworkshop inkl. Mittagsessen und Pausenverpflegung: € 120,00 (inkl. UST)

Weitere Informationen findet Ihr auf der Homepage der Hypnotherapietagung Kraft.

Gutes Gelingen und viel Freude wünsche ich euch und meinen geschätzten Kolleginnen, die tolle Arbeit machen.

Liebe Grüße,

Stefan

„Das Sofa des Glücks“ – Hypnosystemische Arbeit mit Paaren und Partnern, mit Coach Stefan Hammel

Ich freue mich auf mein Seminar am

14.-15.4.2023 beim Milton-Erickson-Institut Salzburg in Seeham

(in Zusammenarbeit mit Hypnosystemische Kompetenz-Werkstatt, Peter Stimpfle).

Das Sofa des Glücks“ – Hypnosystemische Arbeit mit Paaren und Partnern

Quelle: https://pixabay.com/de/photos/fr%c3%b6sche-liebespaar-lustig-zusammen-1250893/ (Zugriff: 27.3.2023)

In diesem Seminar werden verschiedene Formen hypnosystemischer Arbeit mit Paaren (oder Einzelklienten mit Paarthemen) vorgestellt und eingeübt.

Therapeutisches Modellieren ist eine schnelle, sichere, effektive Form wacher Hypnotherapie, bei der…

  • das belastende Erleben aus dem Paar bzw. den Partnern heraus dissoziiert wird,
  • das Paar mit dem Zielerleben auf einem anderen Platz imaginiert wird,
  • das Paar durch einen Wechsel auf den Ziel-Platz mit dem Zielerleben identifiziert und
  • das Zielerleben als neues Identitätserleben des Paares bzw. der Partner stabilisiert wird.

Gezeigt und erprobt wird, wie dies mit Paaren bzw. Klienten mit Partnerschaftsthemen funktioniert.

Teil dieser Therapieform ist ein genaues Beobachten und Beschreiben der nonverbalen Reaktionen der Klienten, um die jeweils auftretenden positiven Veränderungen zu verstärken und zu stabilisieren, sowie eine therapeutische Dramaturgie, bei der zunehmend positiver Erwartungen erzeugt werden. Es ergibt sich eine neue Form von Paartherapie, die vom Körpererleben und unwillkürlichen Verhalten her aufgebaut ist.

Therapeutisches Erzählen ist seit langem ein Bestandteil hypnotherapeutischer Arbeit. Der Einsatz von Metaphern- und Beispielgeschichten ist aus dem alten Orient bekannt und ist bis heute eine der wirksamsten Beratungsformen. Die Geschichten werden vom Berater erzählt oder von den Klienten eingebracht und vom Berater neu gedeutet, oder sie werden von den Gesprächspartnern gemeinsam entwickelt. Vorgestellt werden therapeutische Geschichten und erzählende Interventionen, die sich in der Arbeit mit Paaren besonders bewährt haben. Dazu gehören auch therapeutisch wirksame imaginative Landschaften und Landkarten wie „Das Bergdorf“ oder „Die Insel der Liebe“.

Therapeutische Grüße sind eine wache Form der Ultrakurzhypnose. Der Therapeut bittet die Klienten, ihrem Inneren (Unbewussten, unwillkürlichen Erleben) einen Gruß auszurichten, der einen Vorschlag zur Dissoziation von Belastungen, zur Assoziation von Hilfreichem oder zur Transformation von belastendem in hilfreiches Erleben enthält. Adressat ist also nicht der Klient, sondern ein Bereich seines Inneren, den er nicht als „Ich“ ansieht. So angebotene Suggestionen werden vom Unbewussten des Klienten mit großer Zuverlässigkeit umgesetzt, ohne dass eine Trance eingeleitet zu werden braucht.

Das Seminar ist von den zuständigen Kammern für deutsche Ärzte und Psychologen sowie für österreichische Psychotherapeuten zertifiziert und mit Punkten versehen.

Anmeldung und weitere Informationen bei mir (stefan.hammel@hsb-westpfalz.de) oder beim mei Seeham / Salzburg (Link: www.miltonericksoninstitut.com, michael@nigitz-arch.at)

Ich freue mich euch im schönen Salzburger Land zu sehen.

Grüße,

Stefan

Kapillarität

Quelle: Pixabay (https://pixabay.com/de/photos/landschaft-sommer-sonnenaufgang-1192669/)

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie ein Baum das Wasser aus dem Boden bis in die höchsten Äste und Blätter bekommt? 

Wenn dort oben die Sonne auf die Blätter scheint, verdunstet dort Wasser aus den Blättern. Dadurch entsteht dort ein Wassermangel, ein Vakuum sozusagen, die Zellen ziehen sich zusammen. Um den Druckunterschied auszugleichen, wird Wasser aus den dahinter- oder darunterliegenden Zellen aufgesogen, und wenn die nun einen Unterdruck im Vergleich zu den Zellen hinter ihnen haben, saugen sie wiederum Wasser aus den tiefergelegenen Zellen an. So setzt sich das in einer langen Reihe fort, bis zu den Wurzeln, die das Wasser aus dem Erdreich aufsaugen – und wenn der Boden um die Wurzeln herum trockener wird als der in der Umgebung, so wird auch in der Erde um das Wurzelwerk herum das Wasser von den feuchteren zu den trockeneren Zonen streben. Mit dem Wasser werden Nährstoffe aufgenommen und verteilt. Auch Hormone, Abwehrstoffe, Reparaturmaterial und andere Substanzen, die der Baum produziert, werden mit ihm dorthin gebracht, wo sie gebraucht werden. 

Kapillarität sagt die Physik dazu – es ist das Prinzip, nach dem Löschblatt einen Tintenklecks in sich aufsaugt – oder auch, wenn man eine Ecke des Blatts in ein Gefäß mit Wasser taucht, die Flüssigkeit über den Wasserspiegel im Gefäß nach oben gezogen wird. 

Auch in unserem Körper gibt es Kapillarität. Sie trägt dazu bei, dass die Flüssigkeit in unserem Körper tendenziell gleichmäßig verteilt ist, so dass nach Möglichkeit alle Zellen gut mit Wasser versorgt werden.  

Wer weiß, wo dieses Phänomen womöglich noch am Wirken ist? 

Vielleicht, so stelle ich mir vor, gibt es etwas Ähnliches auch in der Welt der Werte und Bedürfnisse… vielleicht kann es etwas Ähnliches auch in Gruppen geben, in Familien oder Teams, in der Gesellschaft… und wenn es nicht von Natur aus so wäre, dann könnte womöglich doch die Vorstellung einen Unterschied machen: Wenn meine Zeit, mein Geld, meine Energie, meine Aufmerksamkeit unwillkürlich von da, wo sie zur Genüge vorhanden sind, dorthin wanderten, wo etwas mehr davon benötigt wird – wo wandern sie dann hin? Was verändert sich dann? Was kommt dann in Bewegung, und was ist die Folge für das Große, Ganze? 

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ I Der Einzelne: Bewältigung individueller Krisen und Entwicklung der Persönlichkeit“.

Der Nachbar und der Hund

Diese Geschichte stammt von meiner geschätzten Kollegin Lisa Cappel-Herhammer.

Quelle: https://pixabay.com/de/vectors/hund-tier-haustier-h%c3%bcndchen-1728494/

Wir hatten uns aus dem Tierheim einen sehr alten Hund geholt, der in der Nachbarschaft stark polarisierte, da er auf dem Rücken schon ein Glätzchen hatte und über und über mit kleinen Warzen übersät war. Die einen fanden ihn total süß, die anderen ekelten sich.  Als unser kahlköpfiger Nachbar, dessen Glatze ein Wärzchen zierte, ihn zum ersten Mal sah, rief er angewidert aus: „Was HAT denn der Hund???“ – Ich schaute ihn nachdenklich an und sagte: „Eine Glatze und ein paar Wärzchen.“

Veranstaltungstipp im März

Ich möchte euch auf ein Angebot von Peter Stimpfle aufmerksam machen, der die HypnoSystemische Kompetenz Werkstatt Eichstätt leitet.

15.03.2023 Online Appetizer Kurz- Workshop mit Michael Nigitz-Arch

Die Dialektik ver-rückter Wahrheiten – oder: wie lassen sich die digitalen Welten der Kinder & Jugendlichen in der hypnosystemischen Arbeit nutzen?

Datum: 15. März 2023
Seminarzeit: Mittwoch 19:30 – 21:15 Uhr

Kosten 40 €

Anmeldungen unter psychoprax-stimpfle@t-online.de

Weitere Online Seminare und nähere Informationen über das Angebot der HypnoSystemischen Kompetenz Werkstatt Eichstätt findet ihr in der Homepage von Peter.

WORKSHOPS – SEMINARE 2023

23.-24.06.2023 Dr. Peter Hain: Humor und Provokation in Therapie und Beratung. 14:00-21:00 Uhr, 9:00-17:00 Uhr. Ort: Eichstätt.

16.02.24 Frauke Niehues: Impact Techniken – Therapie mit allen Sinnen. Online Workshop. 9 FP. 9:00-16:30 Uhr. 125 – 150 €.

15.-16.11.24 Dr. Cornelie C. Schweizer: Hypnotherapeutische Konzepte bei Angststörungen. Ort: Eichstätt. 275-295 €.

Liebe Grüße

Stefan

Buchtipp März

Der Buchtipp vom Monat März richtet sich an die Autorengemeinschaft, Wilhelm-Gößling / Schweizer / Dürr / Fuhr und Revenstorf mit ihrem Buch:

Hypnotherapie bei Depressionen. Ein Manual für Psychotherapeuten.

Kohlhammer, 2020. 210 Seiten mit 7 Abb., 2 Tab., kartoniert, 233mm x 155mm x 10mm. ISBN 978-3-17-036256-7. Reihe: Störungsspezifische Psychotherapie

Die Milton Erickson Gesellschaft für klinische Hypnose (M.E.G.) hat zu ihrem 40. Geburtstag eine groß angelegte empirische Studie zur Wirksamkeit der Hypnotherapie in der Therapie von Depressionen von dem Tübinger Prof. Batra in Auftrag gegeben. Im Vergleich zur hochwirksamen Kognitiven Verhaltenstherapie zeigte sich dabei eine gleich hohe Effizienz. In diesem Buch sind die der Studie zugrunde liegenden manualisierten, empirisch überprüften, hypnotherapeutischen Interventionen (30 Module) von verschiedenen in Praxis, Supervision und Ausbildung ausgewiesenen M.E.G. Referenten wiedergegeben. In den Vorworten äußern sich Gründer der deutschen M.E.G.: Burkhard Peter weist darauf hin, dass dieses Manual sowohl praxisrelevant, als auch theoretisch fundiert und wissenschaftlich evaluiert sei. Gunther Schmidt macht darauf aufmerksam, dass sich damit die Seriosität der modernen Hypnotherapie enorm erhöht habe und es durch die stringente Systematik ein logisch präzise aufbereitetes praktisches Vorgehen darstellt, das die wesentlichen Grundaspekte moderner Hypnotherapie beinhalte. Bernhard Trenkle, der derzeitige Präsident der International Society of Hypnosis ISH, merkt an, dass es in der Studie darum ging, ein eigenständiges hypnotherapeutisches Manual zusammenzustellen und zu evaluieren, was gelungen sei, und eine wirkliche Pionierarbeit darstelle, denn bislang habe man Hypnose eher als Ergänzung zu anderen Verfahren erforscht. Kristina Fuhr setzt sich einleitend mit den der Studien zugrundeliegenden diagnostischen Leitlinien auseinander, sowie dem Stellenwert der Hypnotherapie (es wurden insgesamt 152 Patienten randomisiert zugeteilt). Dirk Revenstorf stellt wesentliche Grundlagen der Hypnotherapie dar, v. a. die Haltung des Therapeuten, hypnotherapeutische Basisstrategien, Überschneidungen zur Kognitiven VT und die explizite Nutzung von therapeutischen Geschichten und Metaphern. Claudia Wilhelm-Gößling widmet sich dem psychotherapeutischen Hintergrund der hypnotherapeutischen Depressionstherapie und benennt Therapieziele, beschreibt die hypnotherapeutischen Techniken des Manuals und nötige Anpassungen an die Ich-Struktur (OPD) des Patienten. Weiter wird gezeigt, wie depressive Symptome genutzt werden können und die Module phasenorientiert zum Einsatz kommen können. Einen Überblick über die Module gibt ein Ablaufschema, das an individuelle Besonderheiten angepasst werden kann.

Im Teil B wird der Ablauf einer hypnotherapeutischen Depressionstherapie detailliert beschrieben: Vom „Anfang der Therapie“ (Motivierung, Basisinformationen, erste Tranceerfahrungen, Sicherer Ort) zu „Entlastung, Stärkung und Ressourcenaktivierung“ (Ballonfahrt, Einflechten, Kompetenzstärkung, Loslassen, Lösungserfahrungen, Zukunftsprojektion, Lösungsvision Kinotechnik, Ziele verwirklichen) hin zu „Depressionsspezifische Techniken“ (Paradiesort, Grübeln, Wieder einschlafen, Kindheitserfahrungen, Ballonfahrt, Kompetenzerfahrung, Stellvertreter-Technik, Genug-Ort, Interaktionsmuster, vom Grübeln zum Handeln, Sinnfindung, Suizidalität, Neutralisieren lebensfeindlicher Botschaften, Kriseninterventionen bei akuter Suizidalität) bis zu „Zwischenstand“ und „Abschluss der Therapie“ (Rückfallprophylaxe, Utilisieren von Symptomen, Zeitprogression, Abschluss).

Die Kapitel sind von verschiedenen erfahrenen Ausbildern der M.E.G. geschrieben, u. a. Dirk Revenstorf, Bernhard Trenkle, Cornelie Schweizer, Kristina Fuhr, Claudia Wilhelm-Gößling, Martin Braun, Clemens Krause, Heinz-Wilhelm Gößling, Ortwin Meiss, Wolfram Dorrmann.

Das Buch beinhaltet auch umfangreiche Online-Materialien (Karteikarten, Arbeitsblätter, Metaphern).

Bislang gibt es keine derart strukturierte manualisierte Zusammenfassung hypnotherapeutischer Depressionstherapie. Milton Erickson betonte bekanntlich sehr stark den individuellen Charakter einer Therapie, was einer Manualisierung entgegensteht. Die Fülle der beschriebenen Interventionen ermöglicht jedoch gerade dieses, nämlich je nach Situation des Patienten das passende Manual auszuwählen. Alles das macht dieses Buch einmalig.

Segway fahren

Quelle: https://pixabay.com/de/photos/segway-elektrofahrzeug-gras-rasen-6298533/

Kennen Sie diese seltsamen Fahrzeuge: Ein Brett zwischen zwei Rädern, darauf steht ein Mensch und fährt mit einem Elektroantrieb entspannt und leise vor sich hin? Und man wundert sich, warum der nicht nach vorne oder hinten kippt. “Segway” heißen die Dinger. Der Erfinder dieser seltsamen Gefährte hatte die folgende Idee: Wenn das Brett, auf dem der Fahrer steht, ein ganz wenig zu weit nach vorne kippt – vielleicht nur ein Viertel Grad – dann erzeugt das ein elektronisches Signal, um es nach hinten zu drehen, und wenn es ein winzig kleines bisschen nach hinten kippt, erzeugt das ein Signal, um das Brett wieder nach vorn zu drehen. Weil sich diese Prozesse in hundertstel Sekunden abspielen, braucht das System gar nicht so viel Energie, um die Stabilisierung herzustellen. 

Interessanterweise kann die Elektronik auch erkennen, wann das Brett kippt, weil es ein bisschen wackelig ist und wann es kippt, weil ein Mensch sich absichtlich ein wenig nach vorne oder hinten lehnt. Wenn sich ein Mensch nach vorne lehnt, wird es schneller, lehnt er sich nach hinten bremst er ab. Und natürlich kann er sich auch nach rechts und links lehnen um mit dem Gefährt in die Kurve zu gehen. 

Was, wenn wir unser vorbewusstes Erleben bitten könnten, für uns zu handeln, noch bevor wir bemerken, dass uns etwas zu viel wird – oder auch zu wenig? Unser Gehirn kann doch in tausendstel Sekunden Dinge erkennen, die unserem bewussten Denken erst nach einer Sekunde oder noch viel später und womöglich überhaupt nie bewusst werden… 

Auf diese Weise ließen sich vielleicht Erkältungen und Überhitzungen vermeiden, Verletzungen, Retraumatisierungen, Jähzornsausbrüche, Panikattacken – in einer Partnerschaft oder einem Team aber womöglich auch Eskalationsspiralen, die zwischen mehreren Personen stattfinden. 

Was, wenn es möglich wäre? Was, wenn es möglich ist? Wie können wir da hinkommen? 

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zu Krise und Entwicklung.“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel “ I Der Einzelne: Bewältigung individueller Krisen und Entwicklung der Persönlichkeit“.

Friendly Reminder: Fr, 24.02.2023, 18- 21 Uhr Vortrag, Demonstration und Gespräch

Für alle meine Blog- Lesenden, die im Umkreis von Kaiserslautern wohnen.

Es sind noch wenige Plätze verfügbar in dem Vortrag, Demonstration und Gespräch –

WAS DIE ANGST TRANSFORMIERT – wachhypnotische Arbeit mit dem „Therapeutischen Modellieren“

bei Andreas Hesch im Praxiszentrum KUEHOF, Kühbörncheshof 20, 67734 Katzweiler/ bei Kaiserslautern.

Nächsten Freitag, 24.02.2023 um 18 – 21 Uhr.

Ich freue mich auf die Veranstaltung.

Liebe Grüße euer Stefan

Veranstaltungstipp Februar

Den Veranstaltungstipp für den Monat Februar widme ich meiner geschätzten Kollegin Sonja Pichler aus Ober-Österreich und ihrer Ausbildung

Hypnosystemische Konzepte für Coaches, Trainerinnen, Berater, Supervisorinnen, Pädagogen und Führungskräfte.

Die Herausforderungen, die der (Berufs-)Alltag für uns Menschen bringt, nehmen kontinuierlich zu. Diese vielen Anforderungen spiegeln sich auch im Alltag Coaches, Trainerinnen, Berater, Supervisorinnen, Pädagogen und Führungskräften wieder.

Einzelpersonen oder Teams und Gruppen am Weg zu ihrer Lösung zu begleiten, fordert neben viel Energie auch besondere Werkzeuge. Hypnosystemische Konzepte leisten hier einen wesentlichen Beitrag, die Menschen von der belasteten Problemzone in die Welt der Lösung zu begleiten.

Hypnosystemische Konzepte leisten hier einen wesentlichen Beitrag, die Menschen von der belasteten Problemzone in die Welt der Lösungen zu begleiten: „Darunter werden Gesprächsformen bezeichnet, die Elemente von Systemischer Therapie, Erickson’scher Hypnotherapie und oft auch von Teilearbeit und Strukturaufstellungen in einem wachen Dialog verbinden.“ (vgl. Hammel, S. (2022): Hypnosystemische Therapie. Das Hand –
buch für die Praxis. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 19)

Es handelt sich bei dieser Form des Arbeitens mit Menschen jedoch nicht um eine bestimmte Methode, sondern um eine gewisse Haltung mit einem breiten Methoden-spektrum.

Die Ausbildung findet in 4 vier Präsenz-Modulen statt. Zwischen den Modulen erfolgt der Austausch der Teilnehmer:innen in Arbeitsgruppen (online oder in Präsenz). Nach dem dritten Modul gibt es einen gemeinsamen 4-stündigen Online-Übungstermin.

Themen & Termine

Modul I von 10.- 11. November 2023: Geschichten als Basis der Lösung
Modul II von 1.- 2. Dezember 2023: Gesagtes UND Nicht-Gesagtes zur Lösung nutzen
Modul III von 19.- 20. Januar 2024: Lebensmöglichkeiten neu modellieren
Online-Übungstermin 2. Februar 2024
Modul IV von 1.- 2. März 2024: Kurzinterventionen mit großer Wirkung

Seminarort

Die Ausbildung findet nördlich von Linz, in der Hoftaverne Atzmüller in Waxenberg (Ober-Österreich), statt.

Kosten

Die Teilnahmegebühr pro Person beträgt 2.700 € + 20% USt.

Kontakt und Anmeldemöglichkeit

TEl. +43 664 424 8381
office@sonja-pichler.at
www.sonja-pichler.at

Die Hypnosystemische Weiterbildung in Linz ist ein Kooperationsprojekt mit dem Institut für
Hypnosystemische Beratung Kaiserslautern (www.hsb-westpfalz.de).

Für Fragen nehmt gerne den Kontakt mit Sonja Pichler auf.

Liebe Grüße,

Stefan