Entenküken

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Wenn man einer Henne ein Entenei unterlegt, brütet sie es zusammen mit den eigenen Eiern aus, und wenn die Küken geschlüpft und ein paar Tage alt sind, dann geht sie mit ihnen spazieren. Sie picken hier ein paar Körner auf und dort einen Käfer und lassen es sich gutgehen. Wenn sie an den Bach kommen, bleibt die Glucke mit ihren Jungen stehen. Das Entenküken stürzt sich ins kühle Nass. Die kleine Ente ist begeistert, die Glucke gackert und flattert in hellem Entsetzen. Die anderen Küken wackeln umher und wissen nicht so recht, was sie von der Situation halten sollen.

Eine Glucke, die hat Lebenserfahrung und hält nichts davon, wenn eines ihrer Küken ins Wasser geht. Eine Ente vertraut dem Wasser und weiß, dass es sie trägt. Hab Verständnis, liebe Ente, wenn die Glucke sich um dich fürchtet. Sie will dich beschützen. Hab auch Verständnis, liebe Ente, dass du eine Ente bist und baden willst. Wenn du ein Huhn wärst, dann solltest du nicht schwimmen gehen. Weil du eine Ente bist, folgst du deiner Natur.

Die Geschichte verwende ich, um Menschen zu ermutigen, ihren eigenen Weg abseits der Vorgaben ihrer Herkunftsfamilie zu gehen und um Eltern einzuladen, ihren Kindern eigene, in der Familie noch nie gegangene Wege offenzulassen. Dazu kann es auch gehören, Verbote zu übertreten, die – mindestens gefühlt – mit dem Ausschluss aus der Familiengemeinschaft belegt waren. Solche Verbote können sich auf Überzeugungen zur eigenen Identität, auf berufliche Wege oder die Partnerwahl beziehen. Manchmal lade ich Menschen ein, in Gedanken zu ihren Eltern zu sagen: “Ich nehme beides: Ich gehöre zu euch, und ich mache es anders”, oder auch: “Ich gehöre auf meine Art zu euch und mache es anders, als ihr es gemacht habt, als ihr wolltet, dass ich es mache und als ihr dachtet, dass man es überhaupt machen kann.” Die Geschichte kann auch im Gespräch mit Pflege- und Adoptivkindern und deren Eltern verwendet werden.

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch „Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten bei psychischem Trauma“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel „Aussöhnung, Güte, Selbstversöhnung“.

Seelenwäsche

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Stell dir vor, es gibt eine jenseitige Welt, wo sich die Verstorbenen aufhalten. Irgendwann werden wir alle da drüben sein, auch deine Schwester, die dir einerseits viel bedeutet und die dich andererseits so verletzt hat, dass es schwer ist, ihr zu begegnen. Ich weiß nicht, was sie erlitten oder versäumt hat, dass sie zu einer geworden ist, die dir so weh getan hat, wie es Geschwister niemals miteinander tun dürften. Aber stell dir vor, in dieser jenseitigen Welt gibt es eine Art Seelenwaschmaschine, durch die sie durch muss – oder darf, wenn man so will – um sich von allem Seelendreck zu reinigen, mit dem sie sich im Leben beschmutzt hat. Ist es in Ordnung, sich das einmal so vorzustellen? Wie sieht diese Seelenwaschmaschine aus? Sind es verschiedene Becken mit Flüssigkeiten? Sind es Bürsten wie bei einer Autowäsche? Ist es eine große Wäschetrommel oder sind da Heilige, die die Leute abreiben wie in einem orientalischen Bad? Wenn deine Schwester da so lange drin ist, bis aller Erdendreck von ihrer Seele entfernt ist und sie sauber ist. Wie sieht das aus? Wenn du dir vorstellst, dass sie danach noch einmal zu dir kommt, wie sieht sie aus? Was sagt sie zu dir? Wie fühlt sich das an?

Die Geschichte nimmt beides ernst, das Schlimme, was ein Klient von einem Familienmitglied erlitten hat und den Wunsch oder die Notwendigkeit, zumindest den Seelenfrieden zu finden, der bedeutet dass die inneren Bilder der Familienmitglieder im Heute keinen Schaden mehr im Klienten anrichten.

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch „Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten bei psychischem Trauma“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel „Aussöhnung, Güte, Selbstversöhnung„.

Ankündigung einer Neuerscheinung

Ich freue mich euch heute ein weiteres Buch ankündigen zu können, das im Frühjahr 2023 erscheint und ab sofort vorbestellt werden kann.

„Wie das Nashorn Freiheit fand – 120 Geschichten zum Umgang mit Krise“

Quelle: Reinhardt Verlag (https://www.reinhardt-verlag.de/55537_lamprecht_wie_das_nashorn_freiheit_fand_/)

Verfasst wurde das Buch von Katharina Lamprecht, Adrian Hürzeler, Martin Niedermann und mir. Erscheinen wird das Nashornbuch beim Reinhardt Verlag.

Auflage 2023, Frühjahr 2023, ca. 20,00 € Vorbestellungen sind bereits jetzt möglich. Bitte sendet dafür eine E-Mail an shop@hsb-westpfalz.de

Ankündigungstext: Krisen fordern uns heraus: persönliche Krisen wie eine schwere Erkrankung, Beziehungskrisen mit nahestehenden Menschen, gesellschaftliche Krisen wie die Auswirkungen des Klimawandels und Kriege. In solchen Situationen gewohnte Pfade
zu verlassen, auch Altbekanntes zu hinterfragen, bringt erstaunliche Einsichten und schafft Raum für Entwicklung.

Die Geschichten in diesem Buch erleichtern mit unerwarteten Wendungen diesen Schritt zum Perspektivenwechsel. Sie sprechen in Bildern zu uns, eröffnen einen anderen
Zugang zur Krise und helfen so bei der persönlichen Entwicklung. Sie ermutigen dazu, auf die eigenen Bedürfnisse und Ressourcen zu achten, eigene und fremde Misserfolge
zu tolerieren und damit krisenkompetent zu werden.

Das Buch ist tagesaktuell und für jeden, der sich angesprochen fühlt, geeignet.

Liebe Grüße

Stefan Hammel

Laserpointerscheibe

Quelle: Pixabay

Piloten von Passagierflugzeugen waren beim Starten und Landen früher öfter damit konfrontiert waren, das einige Leute am Boden es für einen Spaß hielten, sie mit Laserpointern zu blenden. Abgesehen davon, dass das den Augen schaden kann, ist das natürlich äußerst unangenehm und auch gefährlich für die Sicherheit des Personals und der Passagiere. Vor einigen Jahren erfand jemand eine Methode dagegen. Zwischen den Doppelglasscheiben des Cockpits wird eine Flüssigkristallschicht angebracht, die sich schwarz einfärbt, wenn starkes Licht darauf fällt und wieder transparent wird, wenn der Lichtstrahl verschwindet. Richtet nun jemand einen Laserpointer auf das Cockpit, färbt sich die Scheibe schwarz ein, in einer tausendstel Sekunde, schneller als der Pilot überhaupt bemerkt, dass er geblendet wird. Diese Einfärbung geschieht nur dort, wo der Strahl auf die Scheibe trifft und nur so lange, wie er dort zu sehen ist. So sind die Piloten geschützt.

Die Geschichte erzähle ich Menschen, die unter Mobbingerfahrungen leiden oder plötzlichen Beleidigungen (oder anderweitig verletzendem Verhalten) anderer Menschen ausgesetzt sind. Gelegentlich habe ich sie auch in der Arbeit mit psychotisch diagnostizierten Menschen eingesetzt, um sie dazu anzuleiten, ihre intensiven Traume zu behalten und sinnvoll anzupassen. Indem die gute Absicht des sogenannten psychotischen Erlebens erhalten bleibt, die Klienten vor traumatisch getriggertem Schmerz zu bewahren, wird das damit verbundene Traumerleben auf kleine, eng begrenzte Themen und kurze Zeiten konzentriert, eben auf die Zonen und Zeiten, in denen die Träume zum Schutz vor äußerst schmerzlichen Triggererlebnissen dringend benötigt wird.

Buchtipp im Dezember

Als Buchtipp möchte ich euch heute auf das Buch meines Berliner Pfarrer- und Coach- Kollegen Jean- Otto Domanski aufmerksam machen.

Quelle: Gütersloher Verlagshaus

Vertrauen, Wertschätzung und Hoffnung vermitteln

Schnelle und nachhaltige Lösungen für langwierige und scheinbar unlösbare Probleme und seelische Not? Was unmöglich klingt, kann in der hypnosystemischen Seelsorge gelingen. In diesem Kurzzeitverfahren werden psychische und physische Selbstheilungskräfte aktiviert und in traditionelle Seelsorgeformen integriert. Jean-Otto Domanski, Pfarrer, hypno-systemischer Berater und Seelsorge-Ausbilder stellt die Grundlagen hypnosystemischer Seelsorgearbeit vor und zeigt an vielen Beispielen, wie das lösungs- und ressourcen-orientierte Seelsorgegespräch gelingen kann.

Paperback , Broschur, ca. 208 Seiten, Erscheinungsdatum: 26. April 2022

Das Buch könnt ihr für 18,00 € auch HIER im Online Shop bestellen.

Liebe Grüße

Stefan Hammel

Video der Buchvorstellung: „Hypnosystemische Therapie – Das Handbuch für die Praxis“


Zum Aktivieren des Videos bitte auf den Link klicken. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass durch den Start des YouTube-Videos personenbezogene Daten, wie Ihre IP-Adresse, an YouTube in den USA übermittelt werden. Weiter werden durch YouTube Cookies gesetzt. Mit dem Klick auf den Link Video starten, stimmen Sie der Datenübermittlung und der Verwendung von Cookies zu.
Buchvorstellung „Hypnosystemische Therapie“

Ich habe ein Video aufgenommen, um euch mein Buch „Hypnosystemische Therapie – Das Handbuch für die Praxis“ vorzustellen.

Käuflich erwerben könnt ihr es in meinem Onlineshop unter https://shop.stefanhammel.de/startseite/buecher-und-e-books/

Viel Freude beim Anschauen und lasst mir gerne eine Nachricht zu kommen, ich bleibe gerne mit euch in Kontakt (stefan.hammel@hsb-westpfalz.de).

Liebe Grüße
Stefan Hammel

Buchtipp im Dezember: Das Dunkel aus der Zeit

Quelle: https://www.bod.de/buchshop/das-dunkel-aus-der-zeit-andreas-steiner-9783756821488

Der heutige Buchtipp gilt der Neuerscheinung meines Kollegen Andreas Steiner:

Das Dunkel aus der Zeit (https://www.bod.de/buchshop/das-dunkel-aus-der-zeit-andreas-steiner-9783756821488)

Das Buch erschien Anfang Dezember 2022, ist für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet und nimmt euch mit auf eine fesselnde, atmosphärische Reise in die Geschichte Englands, finsterer Horror, spannungsgeladene Geschehnisse und zugleich eine hintergründige psychologische Metapher über die Heilung von Angst und Verzweiflung, über Unbeugsamkeit und Eigenständigkeit, und die Kraft der Freundschaft.

Hardcover, 358 Seiten, ISBN-13: 9783756821488, Verlag: Books on Demand, Erscheinungsdatum: 01.12.2022, Sprache: Deutsch. Hier könnt ihr das Buch bestellen.

Das Titelbild des Buches stammt übrigens vom Autor selbst.

Wer neugierig ist und mehr über den Zeichner, Schriftsteller und Hypnotherapeuten Andreas Steiner erfahren möchte, findet hier ein Interview mit ihm:

https://kontrafunk.radio/de/sendung-nachhoeren/talkshow/unter-freunden/unter-freunden-folge-19

Liebe Grüße

Stefan

Nimm meine Stimme mit

Quelle: Pixabay

Hör meine Stimme, und wenn es passiert, dass du in Alptraumwelten abtauchst, in grausamen Erinnerungsfilmen, die wie echt, wie jetzt, erscheinen, nimm meine Stimme mit. Versuche nicht, im Jetzt zu bleiben, sondern halte dich an meiner Stimme fest. Nimm meine Stimme mit in die Zeit, als der Peiniger dich gequält hat, nimm die Wärme und den Klang, nimm die Melodie meiner Stimme mit in die Zeit, als du dachtest, du würdest sterben, nimm sie mit, bis der Film zu Ende ist, der Vorhang fällt und du rausgehst, und, draußen vor dem Horrorkino frische Luft schöpfst. Der Film ist vorbei, aber dieses Mal war es anders: Du hast meine Stimme dabeigehabt, und jemand in dir wusste die ganze Zeit: Da passt etwas nicht zusammen. Das ist nicht wirklich wirklich. Die Stimme erinnert dich ans Jetzt. Du kennst meine Stimme gut, dein Gehirn kann sich jederzeit an sie erinnern. Sag deinem Gehirn einen schönen Gruß: Wenn du noch einmal in dem Horrorkino sitzt, wenn ich nicht dabei bin, kann es meine Stimme trotzdem mitnehmen, als Gruß aus dem Jetzt auf der Reise durchs Damals.

Menschen, die schwer traumatisiert wurden, erleben oft heftige Flashbacks, indem sie beispielsweise frühere Misshandlungen so erleben, als geschähen sie jetzt. Das Bemühen von Therapeuten, sie im “Hier und Jetzt” zu halten, erweist sich oft als fruchtlos. Dagegen ist es durchaus möglich und wirkungsvoll, den Klienten üben zu lassen, etwas aus dem “Hier und Jetzt”, wie etwa den Klang der Stimme des Therapeuten, mit in die Alptraumwelt zu nehmen. Der Klient kann dies nicht nur tun, während der Therapeut mit ihm spricht, sondern auch später, indem er seine Erinnerung an die Stimme des Therapeuten in die intensiven Katastrophenerinnerungen mitnimmt. Die so veränderte Dissoziation ist weniger vollständig als zuvor, weil beim Durchleben der schlimmen Erinnerungen immer ein Wissen darum vorhanden ist, dass Es sich um Erinnerungen handelt. Die mitgebrachte Stimme des Therapeuten dient sozusagen als Beweis, dass die traumatische Erinnerung, die so gegenwärtig scheint, nicht die Gegenwart und daher nicht die wirklichste Wirklichkeit sein kann.

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch „Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten bei psychischem Trauma“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel „Traumatische Reaktionen nachkonditionieren„.

Neuerscheinung

Mein „Handbuch des therapeutischen Erzählens“ ist in rumänischer Übersetzung erschienen.

Ghid de povestiri terapeutice

Quelle: https://www.edituratrei.ro/carte/stefan-hammel-ghid-de-povestiri-terapeutice-povesti-si-metafore-in-psihoterapie-in-terapia-copilului-si-a-familiei-in-medicina-coaching-si-supervizare/4053/

1. Auflage 2022; 18,00 €

Kurztext in Rumänisch: Ghid de povestiri terapeutice. Povești și metafore în psihoterapie, în terapia copilului și a familiei, în medicinÄ�, coaching și supervizare – Stefan Hammel

Das Buch könnt ihr HIER im Online Shop bestellen.

Ich wünsche euch Neugier und Freude beim Durchstöbern des neuen Buches (wer Rumänisch lesen kann… 😉 ).

Liebe Grüße

Stefan Hammel

Der Vulkan

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“Meine Frau rastet aus, wenn es mal nicht nach ihrem Willen geht. Sie schmeißt mit Tassen und tritt Türen ein. Sie sagt zu unserem Sohn: ‘Siehst du, was du für ein Arschloch als Vater hast?” Sie geht aus dem Haus und sagt: ‘Ich bring mich jetzt um. Ihr seht mich nie wieder’. Andere Male klagt sie, warum ich so verschlossen bin. Ich traue mich ja gar nicht mehr, etwas zu sagen. Ein Psychiater hat mir mal einen Artikel über Borderline gegeben. Das ist genau, was sie hat. Sie ist krank…”

“Wenn Sie den Stress, den sie mit Ihrer Frau erleben, als Landschaft darstellen könnten, was wäre das?”

“Ein Vulkan, mit glühendem Magma, mit einer Rauchwolle und Dauergrollen. Und ständig fliegt da was raus!”

“Wenn Ihr innerer Regisseur, der Ihnen diesen Vulkan gezeigt hat, die Landschaft so verändert, dass Sie Ihnen gefällt, wie sieht das dann aus?”

“Die Magma hört auf zu glühen, die Rauchwolke verzieht sich, der Donner hört auf, es kehrt Ruhe ein…”

“Ein ruhender Vulkan…”

“Ein erloschener Vulkan!”

“Wie diese Vulkane in der Eifel. Sind sie erloschen? Ruhen sie? Schon zehntausend Jahre kein Ausbruch mehr…”

“Ja, vielleicht ein Krater mit einem runden See in der Mitte…”

“Und Wald drumherum…”

“Kein Wald, da wächst nichts!”

“Kaum vorzustellen! Vulkanasche ist der fruchtbarste Boden, den es überhaupt gibt!”

“Dann eine Blumenwiese…”

“Sehr schön! Ich habe eine Bitte an Sie… auch, wenn Sie mich vielleicht für verrückt erklären, für dreimal verrückt. Können Sie ein Bild von so einem Kratersee finden, es ausdrucken und bei sich aufhängen? Ich bin mir sicher, dass Sie viel weniger Stress haben werden und viel mehr Ruhe mit Ihrer Frau erleben, und dass Sie mir, wenn wir uns wiedersehen, sagen werden: ‘Ja, es war so, aber das lag nicht an dem Vulkanbild, es lag an etwas anderem… Und denjenigen, der skeptisch ist, dass so etwas funktionieren kann, den Zweifler – lassen Sie den einen wissenschaftlichen Beobachter sein, der schaut, ob es stimmt, was Ihr komplett verrückter Berater behauptet. Sie brauchen mir nicht zu glauben. Sie brauchen nur das Bild aufzuhängen und zu beobachten, was passiert. Ist das in Ordnung?”

“In Ordnung!”

“Ein Bock allein stößt nicht”, sagt man in der Pfalz! Natürlich trägt der Mann seinen Teil zu dem Elend bei, in dem das Paar sich befindet – auch, wenn es sein kann, dass die Frau schwerwiegende traumatische Erfahrungen gemacht hat, die den Grad ihres Zornes bedingen. Während das Reden über den Streit den Schmerz und die Bitterkeit reaktiviert, gelingt es, einen Schritt neben dem Problemerleben voranzukommen. Durch die Transformation von Problem- in Lösungsmetaphern (Hammel 2009, S. 251ff.) tritt ein Lösungserleben zunächst als Lebensgefühl in den Vordergrund. Die passenden Lösungsstrategien brauchen nicht am Anfang zu stehen. Sie können sich aus dem veränderten Grunderleben unwillkürlich entwickeln. Eine Symbolhandlung und eine Beobachtungsaufgabe verstärken den begonnenen Perspektivwechsel.

Diese Geschichte stammt von Stefan Hammel und ist in dem Buch „Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten bei psychischem Trauma“ zu finden. Die Geschichte gehört zum Kapitel „Beziehungen entlasten